Benutzer:Michael Ebner/Tagebuch 23

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=BuVo-Tagebuch 6. Dezember bis 12. Dezember

Tag 160 - Sa 6. Dezember

Vergleichsweise ruhiger Tag, ein paar Nachfragen zu unserer BEO-Entscheidung. Nachmittags dann in den Zug, um am nächsten Tag in Berlin zu sein.

In meiner Timeline wird das Thema "Nikolausüberraschung für den BuVo thematisiert", ich halte das zunächst für eine Ente, in Berlin angekommen halte ich dann bei der Sichtung der Post tatsächlich einen solchen Gutschein in den Händen. Das ist nun auf mehreren Ebenen nicht ganz unkompliziert.

Es handelt sich nicht um den ersten Gutschein dieser Art. Nach der Bundestagswahl erreichte mich schon mal ein Gutschein, damals über 10,- Euro, der mich ein wenig verwundert hat, hatte ich doch zu dieser Wahl nichts nennenswertes geleistet, zumindest nicht in Berlin. Ja, ich habe die Wahlkampf-Auftaktveranstaltungen und die Wahlparty technisch betreut, und ich war auch zwei Abende mit beim Plakatieren, aber da ich damals beruflich in Dietzenbach war, bin ich dann öfters mit Gregory in Offenbach plakatieren gefahren als mit den Piraten in meinem LV. Kurz: Mit ziemlicher Sicherheit gab es in Berlin mehrere Piraten, die mehr gemacht hatten als ich, aber nicht entsprechend bedacht wurden. Völlig unabhängig vom finanziellen Aspekt - die Lage war damals noch nicht so prekär, und es wurden an anderer Stelle ganz andere Summen "rausgeworfen" - empfand ich diese Aktion als nicht richtig. Da es ohnehin keinen Anlass gab, diesen Gutschein zu verwenden, blieb er erst mal ungenutzt, und seit meinem Umzug wüsste ich auch gar nicht mehr konkret, wo ich ihn suchen sollte.

Nun also einen Amazon-Gutschein von 30,- Euro, eine Idee unserer Personalabteilung, die damals einen Etat von durchaus übersichtlichen 100,- Euro im Monat bekommen und mit dem augenscheinlich sparsam gewirtschaftet haben - was ja durchaus zu loben ist. Auch dieses "ich habe ja kaum was gemacht"-Gefühl ist objektiv betrachtet diesmal falsch, und trotzdem bleibt das Gefühl, dass nicht wenige in der Partei eine solche Aufmerksamkeit nicht weniger verdient hätten.

Natürlich bleibt immer die Möglichkeit der Rückspende. Hier haben wir jedoch dasselbe Dilemma wie bei den Reisekosten: Ich bin in der ödp politisch sozialisiert worden, diese hat sich maßgeblich darüber finanziert, dass Reisekosten zurückgespendet wurden, selbst dann, wenn man "armer Student" oder so war. Da kann ich nun nur sehr schwer raus aus meiner Haut, weiß aber natürlich auch, dass das Zurückspenden von Reisekosten sozialen Druck auf meine Kollegen ausübt. Wenn nun jedoch von Bundesvorstandsmitgliedern erwartet wird, dass sie nicht nur weit überdurchschnittlich viel Zeit, sondern auch noch weit überdurchschnittlich viel Geld in ihre Vorstandstätigkeit investieren, dann schafft dies eine Selektion nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, die ich aus politischen Gründen eigentlich ablehne. (Und ich glaube, dahingehend haben wir in der Partei weithin Konsens - "Bist Du willens und in der Lage, während Deiner Amtszeit Reisekosten von etwa 10.000,- Euro selbst zu tragen" im Rahmen einer Kandidatenbefragung würde wohl auf ziemliche Empörung stoßen.)

Auch das Einstellen der Reisetätigkeit ist nicht wirklich eine Option - man stelle sich Veranstaltungen wie die Marina Kassel oder die Verwaltungstreffen vor, auf denen die Mitglieder des Bundesvorstands fehlen. Auch bei etlichen Landesparteitagen, teilweise sogar bei Landesvorstandssitzungen wird die Präsenz zumindest einzelner BuVo-Mitglieder erwartet.

Kurz: Es ist kompliziert. Also erst mal 'ne Nacht drüber schlafen.


Tag 161 - So 7. Dezember

Der Tag beginnt mit einer Peira-Matinee, zu der Wolfgang Neskovic zum Thema "Der Unrechtsstaat" spricht (https://www.youtube.com/watch?v=qP37nTU_Nnc). Nach meinem Dafürhalten die bislang beste Veranstaltung von Peira - zumindest bis zum Einsetzen der Fragerunde.

Abends dann noch Besuch der Vorstandssitzung des LV Berlin, am Rande dazu mehrere 4-Augen-Gespräche, mit ein Teil davon konnte ich möglicherweise eine völlig unnötige Eskalation verhindern.


Tag 162 - Mo 8. Dezember

Gestern war Deadline für die Thementexte in Hamburg, und es sind zumindest drei da. Na ja, immerhin. Abends dann Mumble-Sitzung WKK Bremen, später Vorstandssprechstunde.


Tag 163 - Di 9. Dezember

Mittags rüber nach Hamburg, um Dinge mit Kristos zu besprechen und abends dann auf das "Wahlkampfangrillen" beim LV. Überdurchschnittlich gut besucht. Ich nutze die Gelegenheit, ein paar Piraten zur Fertigstellung der benöigten Texte zu animieren und mache mich dann noch ein wenig beim Plakatieren nützlich. Der IC, mit dem ich nachts nach Mössingen fahre, führt keine zum Schlafen geeigneten Wagen, was meine Leistungsfähigkeit am nächsten Tag etwas beeinträchtigt.


Tag 164 - Mi 10. Dezember

Ein Beisitzer in einem LaVo hat sich erheblich despektierlich über pauschal alle Piraten in anderen Landesverbänden geäußert. Ich soll mal versuchen, das geräuscharm aus der Welt zu schaffen.

Abends sprechen wir dann ein Hörspiel ein - ziemlich lustige Sachen, ob es veröffentlicht wird, ist noch in Klärung - es steht nicht unter CC-Lizenz.


Tag 165 - Do 11. Dezember

Tag 166 - Fr 12. Dezember

Auf dem Weg nach Bremerhaven mache ich Halt in Frankfurt, um was Essen zu gehen, dabei läuft mir eine Demo über den Weg, die für die Belange von Geflüchteten eintritt, laut und aggressiv im Auftritt. Ich bin mir nicht sicher, was die damit erreichen wollen, und was sie dann auch tatsächlich erreichen.

Dann Fahrt mal wieder die Nacht durch. Der Wagen wäre zwar geeignet, allerdings macht die Heizung lustige Dinge - zum schlafen komme ich kaum.