Benutzer:Logos/offenerBrief-UniWitten

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Hier geht es um den Vorgang, dass diverse Mitzeichner, darunter auch die PP NRW, in einem "offenen Brief" http://blog.piratenpartei-nrw.de/enneperuhr/2015/10/26/kritik-an-universitaet-witten-herdecke-fuer-einladung-von-daniele-ganser/ von der Uni Witten/Herbede forderten, den Historiker Dr. Daniele Ganser, der mit seiner mit höchster akademischer Auszeichnung honorierten Promotionsarbeit zum geheimen NATO-stay-behind-Armmeen bekannt wurde, wieder auszuladen. Näheres im verlinkten Brief. Auf Telepolis erscheinen daraufhin zwei Artikel:

Weitere Artikel und Kommentare: https://www.diigo.com/search?adSScope=my&what=uni%20Witten%20offenerBrief
Meine Kritik, die den Forderungstext noch im Detail auseinander nimmt, wird hier in Kürze erscheinen.

Kommentare zum offenen Brief

Grundsaetzliches

Was könnte ein redlicher Grund (also jenseits von abzulehnender Meinungsdiktatur) für die Forderung sein, dass Jemand, der vermeintlich oder de facto ein "Spinner" ist, nicht in einer freiwilligen (und nicht verpflichtenden) Veranstaltung in einer Uni vor Studenten und anderem Publikum sprechen darf, sofern sicher ist, dass dort keine strafbaren Handlungen (wie. Z.B. Volksverhetzung oder Holocausleugnung) erfolgen?
Imo gibt es da nur einen einzigen validen Grund:
die Sorge, dass die Studenten alle oder in der Mehrheit so dumm sind, dass sie hanebüchene Behauptungen nicht als solche erkennen können und deswegen vor "Einflüsterungen", denen sie intellektuell nicht gewachsen sind, beschützt werden müssen.
Wer sowas ernsthaft glaubt, dem muss gesagt werden: dann ist unser Land verloren! Stelle jegliche Aufklärungsbemühungen ein - alles vergeblich.
Ich teile o.g. Haltung nicht - im Gegenteil: Wo könnten eher und besser fragwürdige Behauptungen widerlegt und demaskiert werden, als vor einer neutralen Studentenschaft? Sollen vermeintliche "Spinner" in Unis in freiwilligen Veranstaltungen auftreten, wie sie wollen - wer da mal richtig aufgelaufen ist und sein persönliches Waterloo erlebt, weil hanebüchene Thesen von einer intellektuell befähigten Studentenschaft zerrissen werden, der will sich nie wieder so eine öffentliche Blöße geben. Diesen Ansatz aber werden Meinungsdiktatoren nicht einschlagen können, weil dann die Gefahr besteht, dass sich herausstellt, dass als "Spinner" Diffamierte gar keine sind.
Wenn unsere Demokratie, eine freiheitliche Gesellschaft und insbesondere eine Studentenschaft nicht einmal mehr Spinner aushält (womit ich ausdrücklich Dr. Ganser nicht meine!), dann sind wir ohnehin dem Untergang geweiht und jegliche [akademische] Bildungsbemühungen vergebliche Liebesmüh. Was ist das für eine traurige und beschämende Haltung?

Prof Birger Priddat

Im Folgenden wird meine Erwiderung auf den "Kommentar" von Prof. Dr. Birger Priddat https://www.derwesten.de/staedte/witten/ganser-manipuliert-uns-selbst-aimp-id11235946.html im Westen (WAZ) komplett wiedergegeben, ohne dass er aufgrund von Zeichenbegrenzung in 5 Teile zerrissen werden musste:

Prof. Dr. Birger Priddat behauptet: „die Bilder aber, die Ganser vortrug, waren bekannt“. Es muss ganz klar und in aller Deutlichkeit festgestellt werden: diese Behauptung ist de facto falsch! Es mag sein, dass Prof. Priddat die Bilder bekannt waren, aber dann hätte er wahrheitsgemäß schreiben müssen, IHM waren die Bilder bekannt. Indem er aber ohne Einschränkung schreibt, >>die Bilder waren bekannt<<, erweckt er den falschen Eindruck, die Bilder wären allgemein /allen bekannt. Das ist Manipulation durch Sprache, denn Tatsache ist, das entgegen der wahrheitswidrigen Behauptung Priddats vielen Menschen, sowohl hier wie in Amerika NICHT bekannt ist, dass auch ein dritter Turm zusammenstürzte. Mit anderen Worten: schon im zweiten Satz macht Priddat genau das, was er Ganser vorwirft: er manipuliert (gemeinhin nennt man sowas Doppelstandard, zweierlei Maß oder ganz hart Heuchelei).

In der Tat hat es einen Grund, warum vielen Menschen die Tatsache nicht bekannt ist/war, dass ein drittes Gebäude kollabierte: während die Zusammenstürze der Türme wieder und wieder im TV wiederholt wurden, war vom Kollaps des WTC7 nur am ersten Tag in den USA und GB etwas zu sehen und danach nie wieder. Im 9/11 commission report wird das WTC7 nur einmal am Rande in einer Fussnote erwähnt. Das kann man zu Recht „verschweigen“ nennen, auch wenn es Priddat nicht passt. Pridadat selbst schreibt, Ganser würde erzählen, dass WTC sei durch Feuer ODER Sprengung eingestürzt. Da kann überhaupt keine geheime Botschaft drinstecken. Dass sich Ganser nicht dazu auslässt, wer gesprengt hat, versteht sich von selbst, da alles andere einem „Selbstmord“ gleich käme: er vermeidet zu Recht genau das, was sonst zum Anlass für den Vorwurf genommen würde, er wäre Verschwörungstheoretiker. Tatsächlich vertritt Ganser die denkbar vernünftigste und wissenschaftlichste Haltung: er enthält sich Spekulationen und fordert angesichts der großen Ungereimtheiten und Widersprüche, dass der Vorfall nur eine neue und wirklich unabhängige Untersuchung geklärt werden muss. Aus dieser korrekten, auf Wahrheitsfindung ausgerichteten Haltung konstruiert Priddat unzulässig einen Vorwurf. Das stellte imo eine Täuschung all jener Leser dar, die nicht so geübt darin sind, manipulative Sprache und Pseudoargumentation zu entlarven.

Priddat bemerkt „Möglicherweise ist Herr Ganser kein Verschwörungstheoretiker.“ Das stellt zumindest ein starkes Indiz dar, dass er sich nicht des Umstandes bewusst ist, dass die offizielle Darstellung selbst nichts anderes als eine VT ist. Was für einen Prof mal ne glatte intellektuelle Fehlleistung darstellen würde.

Tatsächlich ist es Priddat selbst, welcher wiederum etwas in Gansers Vortrag reindeutet, was sich bestenfalls subjektiv so wahrnehmen lässt. In Wahrheit fordert Ganser auf, die offizielle Darstellung kritisch zu überprüfen (was zutiefst wissenschaftlich und alles andere als manipulativ ist). Ob das WTC7 nun gesprengt wurde oder durch Brand und Folgen zusammenbrach, ergibt sich entgegen der Mutmaßung Priddats nicht durch Ganser gezeigte Bilder, sondern einzig und allein dadurch, welche dieser beiden Thesen den charakteristischen Zusammenbruch des WTC7 wissenschaftlich schlüssig erklären kann. Ob Prof Pridatt die Ausführungen des NIST-reports überhaupt bekannt sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Aus der Kenntnis meiner technisch/naturwissenschaftlichen akademischen Bildung aber ist die „Erklärung“ des NIST-Reports haarsträubend und genügt nicht einmal rudimentären wissenschaftlichen Anforderungen. Und wohl sehr zum Verdruss von Leuten wie Priddat sind es ja gerade nicht rund 2000 SciFi- und Krimiautoren, denen ad hoc Abgehobenheit und eine blühende Phantasie unterstellt werden könnte, die sich gegen die offizielle Darstellung aussprechen und eine neue Untersuchung fordern, sondern gerade Fachleute auf dem Gebiet: nämlich Architekten und Ingenieure (ich bin selber einer)! Obendrein gibt es eine Bewegung unter Piloten, die ebenfalls fachliche Einwände einbringen, für denen technischen Laien grundlegend Bildung und Verständnis abgeht.

Welche Fachexpertise besitzt nun Prof Priddat auf diesem Gebiet? Die erschütternde Antwort lautet: GAR KEINE! Er ist Ökonom und Philosoph! Und der maßt sich an, es besser zu wissen, als 2000 Architekten, Ingenieure, Piloten oder gar Professoren für Baustatik? Das ist doch Hybris par exzellence und klassisches Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt. Schuster, bleib bei deinen Leisten!

In angemessener Würdigung dieser Umstände ist es fast peinlich, wie Priddat seine eigenen Worte einholen: „Er ist das beste Beispiel für die Manipulation, die er aufdecken wollte.“ Das trieft nur so vor unfreiwilliger Selbstbezüglichkeit und lässt erahnen, wie verzerrt dessen eigene Selbstwahrnehmung wohl ist. Argumentativ ist Priddats Artikel eine einzige Katastrophe. Schlichte Gemüter und blutige Laien vermögen sie womöglich damit zu täuschen – aber doch niemanden, der ein hinreichendes Interesse an Wahrheitsfindung (jenseits psychologischer Barrieren) sowie eine technisch/wissenschaftlich [akademische] Bildung besitzt. EPIC FAIL!

Klaus Loefflad

Im Folgernden wird meine Erwiderung auf den Kommentar von Klaus Löfflad http://blog.piratenpartei-nrw.de/enneperuhr/2015/10/26/kritik-an-universitaet-witten-herdecke-fuer-einladung-von-daniele-ganser/#comment-169 vorab eingestellt - die Freischaltung auf der o.g. Seite dauert erfahrungsgemäß einen Tag:

Was an deinem Kommentar inhaltlich mangelhaft bis ungenügend ist:

  1. Dein Kommentar erschöpft sich ebenso sehr nur in leeren Behauptungen und bleibt ebenso unkonkret wie der Forderungstext des offenen Briefes
  2. Deine Behauptung, „ein Beispiel wird fälschlicherweise auf das gesamte Projekt mit allen daran arbeitenden Menschen angewandt“ ist mal eine glasklare Unwahrheit. Beweis: Direkt zu Beginn - ab etwa Minute 1:02 https://www.youtube.com/watch?v=wHfiCX_YdgA wird ausdrücklich gesagt, dass naturwissenschaftliche Beträge hervorragend sind. U.a. gegen Ende 1:48:37 wird die Kritik auf Artikel zu „aktuellen Personen der Zeitgeschichte“ eingeschränkt. Damit ist deine Behauptung bewiesenermaßen falsch!
  3. Ja, streng genommen hast du mit dem Begriff Zensur Recht - ersetze den Begriff durch „Unterdrückung von Meinungsfreiheit“ oder "Meinungsdiktatur" und an den kritischen Kommentaren ändert sich inhaltlich rein gar nichts, während sich deine diesbzgl. Kritik an Vorgenannten in Wohlgefallen auflöst. In der Sache ist dein Einwand also nahezu substanzlos.
  4. Einen richtig miesen Beigeschmack bekommt deine Bemerkung, der Film würde angeblich >>unwissenschaftlich arbeiten<<, während du gleichzeitig mit keinem Wort erwähnst, dass sowohl der Forderungstext des offenen Briefes durch und durch unwissenschaftlich ist (indem er nötige valide Sachargumente durch haltlose Unterstellungen, Kampfbegriffe, Diffamierungen, üble Nachrede und Belege durch in der Sache völlig substanzlose persönliche Meinungen Dritter ersetzt), obwohl er selbige wiederholt anspricht bzw. einfordert und - was noch schlimmer ist - die in wikipedia im Ganser-Artikel bemühten „Quellen“ z.T. nicht wissenschaftlichen Anforderungen genügen. In sofern scheint deine Kritik höchst selektiv zu sein - um nicht zu sagen einseitig.
  5. Was genau meinst du mit deiner Behauptung „Desweiteren verweigern die Kommentatoren der Piratenpartei genau das was sie an ihr kritisieren.“? Warum wirst du erneut nicht so konkret, dass man nicht gezwungen ist zu raten? Daher bist du hiermit gebeten, deine Bemerkung zu konkretisieren.
  6. Du bezeichnest die Kommentare und Kommentatoren! (https://twitter.com/MagisterNavis/status/660528946220503040) als armselig, nicht aber den ungleich armseligeren Forderungstext des offenen Briefes. Warum?

Fazit: dein Kommentar ist diffus/unkonkret, gänzlich unbelegt, z.T. inhaltlich glattweg falsch, übt korrekte Kritik am Begriff ohne damit auch nur ansatzweise den kritisierten Sachverhalt inhaltlich zu widerlegen und ist obendrein z.T. noch höchst einseitig. Wer andere Kommentare als armselig bezeichnet sollte selber einen verfassen, der den Kritisierten inhaltlich überlegen ist. Leider ist das Gegenteil der Fall - mit „armselig“ wäre deinem Kommentar noch geschmeichelt - das Resümee, welches sich aus den Fakten ergibt, ist schlichtweg vernichtend. Imo eine Schande. Und in der Tat lässt mich dein Kommentar fassungslos und beschämt zurück: gerade von dir hätte ich erheblich mehr erwartet, denn bisher hatte ich eine sehr hohe Meinung von dir. Ich hoffe, das war ein Ausrutscher und ich habe mich nicht grundlegend in dir geirrt. Es scheint sich aber abzuzeichnen, dass dem nicht so ist, denn noch schlimmer als dein Kommentar ist eine Haltung, welche diese meinungsdiktatorische Forderung und Schmähschrift auch noch goutiert [1] und diese Schande als "Kritik" verbrämt [2].

Michael Renner

Auf http://blog.piratenpartei-nrw.de/enneperuhr/2015/10/26/kritik-an-universitaet-witten-herdecke-fuer-einladung-von-daniele-ganser/#comment-170
Meinungsfreiheit kann man nicht entdecken - die ist grundgesetzlich garantiert. Und ihre Behauptung, die von ihnen Diffamierten würde eine Bühne einfordern, stellt im Fall Ganser mal ganz dreist die Fakten auf den Kopf: Ganser wurde eingeladen - er hat keine Forderung an die Uni gestellt, dort aufzutreten - im Gegensatz zu ihrer wahrheitsferne Behauptung kam die einzige Forderung von den Mitzeichnern des offenen Briefes, die fordern, dass dem Historiker, dessen Promotionsarbeit mit Auszeichnung honoriert wurde, eine Bühne verweigert wird. Mit anderen Worten: sie sind so dreist und unverschämt, dass sie nicht einmal davor zurück schrecken, die Wahrheit in ihr glattes Gegenteil zu verkehren und die Leser für so blöd zu halten, dass denen selbiges nicht auffällt!
Dass sie den Kampfbegriff „Verschwörungstheoretiker“ im Kontext von Dr. Daniele Ganser bemühen deutet auf doppeltes intellektuelles Versagen hin - wobei dies noch die wohlwollende Deutungsmöglichkeit darstellt - die alternative Erklärung wäre noch schlimmer: bewußte Diffamierung wider besseren Wissens.
Was sie als „Kritik an wirren Positionen“ verbrämen erschöpft sich sich doch in genau jenem hysterischen Gekreische, welches sie bemühen. Kritik, die diesen Namen auch verdient, vermeidet Schmähreden, Unterstellungen, üble Nachrede und die Belegung Andersdenkender mit Kampfbegriffen, sondern setzt sich sachlich mit den Inhalten auseinander. Genau diese sachlich inhaltliche Auseinandersetzung unterbleibt doch von ihnen und ihren Gesinnungsgenossen [regelmäßig]. Mit der Pseudobegründung, das sei doch unnötig, „weil“ (ein Hohn) das doch Quatsch wäre. Ein intellektuell beschämender Zirkelschluss.