Benutzer:Ch n/Bericht Beauftragung Fanrechte

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Bericht zur Beauftragung zur "Menschenrechte enden nicht am Stadiontor"-Aktion von Christian Nissen Die Bundestagswahl liegt ja nun schon etwas zurück, aber möchte ich kurz meine Gedanken zu der Fanrechte Wahlkampfaktion und ein paar Lessons Learned festhalten:

Allgemeines

Zunächst einmal ist schon erstaunlich, wie groß die ganze Geschichte letztlich geworden ist. Angefangen hat es ja mit "eigentlich könnten wir auch ein paar Flyer vor Stadien verteilen" innerhalb der PG-Fanrechte, nachdem es die Anträge zu Fanrechten wider Erwarten (Tagesordnung auf dem Programmparteitag wie üblich zu voll) in das Wahlprogramm geschafft haben.

Maßgeblich dazu beitragen hat, dass sich wohl nur wenige Arbeitsgruppen überhaupt mit derartigen Vorhaben an den BuVo/die Bundespresse gewandt hatten und wir quasi offene Türen einrannten. Sonst sind mir aus dem Wahlkampf eigentlich nur die Demos gegen Altersarmut und natürlich einiges zum Überwachungsskandal in Erinnerung geblieben, wo versucht wurde bundesweit was auf die Beine zu stellen.

Ich persönlich stand der Aktion anfangs ziemlich skeptisch gegenüber, da ich befürchtete, dass sie auf viele Fans abschreckend wirken könnte und uns eher schadet (Stichwort billiger Stimmenfang). Es ist ja z.B. nicht unbedingt einfach Fangruppen zu finden, die sich am Fanhearing der Landtagsfraktion beteiligen wollen.

Spätestens nach dem brutalen Vorgehen der Polizei der Polizei Auf Schalke beim Spiel gegen Saloniki war das Thema aber eh gesetzt und es zeigte sich, dass es Goldrichtig war, auf den Wahlkampf mit dem Thema vorbereitet zu sein.

Wir waren z.B. auf verschiedenen Podiumsdiskussionen vertreten oder hatten ein fiktives Interview mit BuBernd in der Sportbild (Reichweite schätzungsweise enorm ;) )

Wenn ich die Reaktionen von Fans auf unsere Aktion, mit denen auf die "Höneß und Merkel"-Postkarte der JuSos vergleiche, denke ich dass die Leute schon gemerkt haben, dass uns das Thema ein ernstes anliegen und keine Wahlkampf-Eintagsfliege ist. Das zum Ende des Wahlkampfs hin einzelne Grüne und Linke Verbände unseren Flyer (inhaltlich) kopierten, ohne sich jedoch je vorher zum Thema geäußert zu haben, war quasi das Tüpfelchen auf dem i. ;)

Daten und Fakten zur Aktion

Bundesweit wurden über 115.000 Flyer zum Verteilen bereit gestellt. 15.000 vom Bund, 100.000 vom LV-NRW. Plus eine unbekannte Menge, die von Piraten / Gliederungen selbst beschafft wurde.

Die 100.000 aus NRW hatten auf Bundesebene den angenehmen Effekt, dass wir den Bedarf gut abdecken konnten. Wären die NRW Vereine mit aus dem Bundeskontingent zu versorgen gewesen, hätte es wohl kaum für mehr als ein paar symbolische Flyerverteilungen gereicht.

Im Bund beliefert & an der Aktion teilgenommen haben: Augsburg, Berlin, Braunschweig, Bremen, München, Nürnberg, Regensburg, Mannheim, Hoffenheim, Stuttgart, Aalen, Frankfurt, Hamburg, Dresden, Halle, Osnabrück und Trier

In NRW waren es: Aachen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln, Krefeld, Münster, Oberhausen, wobei die Flyer hinterher noch in anderen Städten gelandet sind und hinterher wohl an jedem Standort mit einem Bundesligisten zumindest ein paar Flyer verteilt wurden.

Ich hatte zur Verteilung der Flyer anfangs nenn Schlüssel vorgesehen, der folgende Mengen vorsah:

1. Liga        8000
2. Liga        7000
3. Liga        6000 (ab hier zählten auch zweite Mannschaften)
4. Liga        4000

Schalke hätte somit z.B. "Anspruch" auf 12000 gehabt (1x 1.Liga, 1x 4.Liga), Oberhausen auf 4000. Bei den Plakaten waren es pauschal ~25 pro Mannschaft.

Da sich in manchen Städten kein Ansprechpartner gefunden hat, hat dieser Schlüssel auch einigermaßen hingehauen, hinterher waren auf der Berti aber so viele Flyer übrig ( >40.000), dass diese für die Allgemeinheit freigegeben und meines wissens auch alle abgeholt wurden.

Hilfreich wäre es übrigens gewesen, wenn ich die Menge an Paketen gekannt hätte, in der die Flyer verpackt wurden, dann hätte ich den Schlüssel direkt Paketweise aufgebaut. (übrigens hier ein großer Dank an alle, die ganzen Kartons in der Berti geschleppt haben)

Unterm Strich

Die Strategie lokale Ansprechpartner zu finden, indem man die lokalen Mailinglisten zuspammt hat recht gut funktioniert. Alternativ ging "Leute aus der Gegend auf Twitter nerven" auch recht gut.

Und unterm Strich war die Flyer-Menge schon etwas zu hoch, mit 50.000 Flyern wären wir in NRW auch locker ausgekommen. So haben wir noch (mir bekannte) größere Restmengen in Dortmund und Gelsenkirchen (dürften insg. über 8.000 Flyer sein), die man zur Kommunalwahl sicher nochmal gut unter die Leute bringen kann.

Es ist aber unbedingt darauf zu achten, dass dies nur dort geschieht, wo es im Bundestagswahlkampf keine Aktionsschwerpunkte gab. Manche Städte (Gelsenkirchen!) dürften aktuell noch ziemlich übersättigt sein, sodass man mit zunehmender Ablehnung rechnen kann, sollte man die Wahlwerbung hier forcieren.

Mit diesem Bericht betrachte ich die Beauftragung nun für endgültig beendet. Für weitere Aufgaben stehe ich erstmal nicht zu Verfügung.