BY:Landesparteitag 2012.2/Antragsfabrik/Gleiche Basis im Kultur- und Freizeitbereich für Kinder

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Positionspapier (im Entwurfsstadium) für den BY:Landesparteitag 2012.2 von AG Familienpolitik: Christian Baumeister (ChB), cmrcx, Rebecca Wißner, Christian Baumeister (Chris), Ludmila, KnutBerlin.

Bitte hilf mit diesen Antrag zu verbessern und zu erweitern. Bitte bekunde auch Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der BY:Landesparteitag 2012.2/Antragsfabrik.

Positionspapier Antrag Nr.
FP03
Beantragt von
AG Familienpolitik: Christian Baumeister (ChB), cmrcx, Rebecca Wißner, Christian Baumeister (Chris), Ludmila, KnutBerlin
Titel 
Gleiche Basis im Kultur- und Freizeitbereich für Kinder
Antrag

Alle Kinder und Jugendlichen sollen bis zum einschließlich 16. Lebensjahr zu allen vom Staat, Bundesland, Bezirk oder den Kommunen subventionierten/geförderten Kultur- und Freizeiteinrichtungen kostenfreien Zutritt erhalten. Zu diesen Einrichtungen zählen u.a. Museen, Theater, Opernhäuser, Schwimmbäder, Zoologische Gärten und Botanische Gärten. Der Antrag betrifft nicht privatwirtschaftlich betriebene Einrichtungen!

Alle diese Einrichtungen werden von der Gemeinschaft, also von uns, bereits hoch subventioniert. Die Gemeinschaft unterhält diese Einrichtungen weil sie zu den Grundbedürfnissen unserer Nation gehören (Theater, Opernhäuser = Dichter & Denker), einen Bildungsauftrag (Museen, Zoos) oder einen sozialen Charakter (Zoos, Schwimmbäder) haben. Eine Theaterkarte zum Beispiel wird mit 70-400 Euro pro Gast subventioniert. Bei Zoos und Schwimmbädern liegt die Höhe der Subvention i.d.R. über dem ermäßigten Eintrittspreis für Kinder.

Indem wir allen Kindern, unabhängig von der finanziellen Ausstattung des Elternhauses, die Möglichkeit geben, einfach und unbürokratisch diese Einrichtungen zu nutzen, werden wir langfristig auch dazu beisteuern, dass wieder ein Interesse für Kultur- und Freizeitmöglichkeiten geweckt wird. Außerdem können Schulen ihren Unterricht in diese Einrichtungen "verlegen". Dass dies so ist, zeigen Beispiele aus Italien und England und auch in Sachsen und Hamburg, wo teilweise Museen dies bereits praktizieren.

Sachsen argumentiert mit dem Hinweis, dass Museen einen Bildungsauftrag haben und öffentliche Bildung für Kinder und Jugendliche kostenfrei zugänglich sein muss. Für Kinder aus sozial schwachen Familien sind selbst "Kinderpreise" nicht zu stemmen. Dies führt zu Ausgrenzung und Schichtenbildung und behindert schon früh die freie Entfaltung bei Kindern und die Teilhabe an der Gemeinschaft.

Eine Gesellschaft die bewusst den Wert der Kinder anerkennt und ihnen die Möglichkeiten gibt, an den kommunal, regional, und staatlich geförderten Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen kostenfrei teilzuhaben, die wird auch in einigen Jahrzehnten etwas davon zurückbekommen. Dann, wenn es darum geht, dass sich diese dann erwachsenen Kinder um die Alten der Gesellschaft kümmern – wird eine solche Gesellschaft auch für deren Bedürfnisse ein Ohr haben.

Um dieses Modell umzusetzen, müssen keine weiteren Behörden gegründet werden. Es müssen keine Gutscheine gedruckt werden und die erwähnten Einrichtungen sind bereits alle landesweit vorhanden. Sollte unser Angebot wider Erwarten von den Kindern und Jugendlichen nicht angenommen werden, dann kostet das uns auch nichts, und von der Aufwandsseite kostet es erst einmal keinen Cent.

Begründung

Immer mehr Kinder vom sozialen Alltag ausgeschlossen sind. Ein Zoo- oder Schwimmbadbesuch mit Freunden ist für Kinder aus einkommensschwachen Familien oft nicht zu machen. Sie gehen dann eben nicht mit. Ich spreche da aus Erfahrung mit meinen Kindern, die dann erzählen dass die oder der eben nie dabei sind. 3 Euro fürs Schwimmbad – das in den Ferien 7 Tage die Woche, ist eben für die Eltern dieser Kinder nicht zu stemmen.

Und was Theater und Opernhäuser anbelangt – da jammert man über mangelndes Interesse bei der Jugend. Macht die Häuser auf für die Jungen – das wird manchen Spielplan durcheinander wirbeln, aber unterm Strich allen etwas bringen.

Es sind unsere Einrichtungen – wir subventionieren sie mit Milliarden Euro pro Jahr – dann sollen sie auch den Schwächsten offen stehen.

Ausführliches inkl. Zahlen unter: http://www.flusspiraten.net/goodies/Gleiche_Basis.pdf

Ich habe dieses Modell in Italien kennengelernt – mit dem Erfolg, dass wir in mehr Museen waren, als wir eigentlich wollten. Die Erwachsenen zahlten, die Kinder kamen so rein. Auch in Hamburg macht man die Erfahrung, dass die Touristen angenehm überrascht sind, wenn die Kleinen nichts kosten. Das schafft ein gutes Image und bringt mehr Eltern ins Museum.






Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Christian Baumeister (Chris)
  2. cmrcx
  3. ChB
  4. ...harald vauk
  5. Roland Köhler 21:47, 1. Sep. 2012 (CEST)
  6. Volkerm

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1.  ?
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. Christian Haas Würde den Antrag unterstützen, wenn er berücksichtigt, daß die aufgezählten Einrichtungen freiwillige Leistungen der jeweiligen Gebietskörperschaft sind. Und genau weil sie bereits bezuschusst werden, überlegen sich viele Sachaufwandsträger, ob und wie sie diese Einrichtungen noch betreiben können. Ohne eine konkrete Finanzierung für die Sachaufwandsträger enthalte ich mich vorerst ;)
  2.  ?
  3. ...

Diskussion

Bitte hier das für und wieder eintragen.

  • Redaktionelle Anmerkung
    Warum steht im Antragstext "hier in Sachsen oder Hamburg" drin? Ihr hättet doch den ursprünglichen Text noch ändern können, oder? Bitte um kurze Beantwortung, ob dies ein übernommener Antrag aus einem anderen LV ist oder tatsächlich aus Eurer AG.
    • Der Antrag ist nicht von irgendwo übernommen, sondern von uns. Das "hier" ist im Sinne von "hier in Deutschland" zu verstehen, im Gegensatz zu den genannten Ländern Italien und England. --cmrcx 13:21, 31. Aug. 2012 (CEST)
      • Dann nehmt doch bitte das "hier" einfach raus. Dann wird es eindeutiger :)
        • Ja, erledigt. --cmrcx 14:00, 31. Aug. 2012 (CEST)
  • Gegenfinanzierung
    Könntet ihr noch einen Satz einfügen wie z.B. "Im Rahmen weiterer Forderungen zur gleichberechtigen Teilnahme an Gesellschaft und Bildung wird die Finanzierung ebenfalls geklärt. Die Möglichkeiten der konkreten Finanzierung sollen von einer Expertengruppe geprüft werden, damit eine gerechte Belastung für alle Menschen gewährleistet wird" oder so. Auf die Schnelle fällt mir nichts besseres ein ;)
  • harald vauk:
    das alter von 16 jahren halte ich für die untere grenze, würde es sogar auf 18 jahre heraufsetzen. grund: familien in prekären situationen dürfen nicht vom sozialen leben ausgegrenzt werden da sonst die kinder und jugendlichen im späteren leben den anschluss nur schwer finden.
    der einwand von christian haas ist das allegemeine totschlagargument der verweigerer, dem ich entgegensetzen muss: jede verpasste gelegenheit um jugendliche in die gesellschaft einzubinden kostet ein vielfaches an aufwand und geld in deren späterem leben (krankheit, sucht, kriminalität, gesellschaftsverweigerung usw)
    aus diesem grund bin ich für eine entsprechende formulierung, die zu einem gesetzestext auf landesebene führen kann.
    • Ich bin grundsätzlich für die Tendenz, die hinter diesem Antrag steht. Aber es geht konkret um "diesen Antrag". Wir Piraten wollen und müssen noch viel fordern und umsetzen, bevor wirklich alle Menschen sich am gesellschaftlichen Leben gleichberechtigt beteiligen können. Jedoch ohne Argumente, wie konkret das umgesetzt werden soll, und dazu gehört die Finanzierung derzeit einfach dazu, kann und werde ich diesen Antrag in dieser Form nicht unterstützen. Wir sind doch gar nicht soweit auseinander ;)

Und Harald, wo verweigere ich mich bei was? Bitte um Aufklärung! ;)

    • Du wirst diesen Antrag nicht mit schwarzen Zahlen untermauern können - darum geht es in meinem Antrag auch nicht. Wenn wir alles nach seiner Finanzierbarkeit bewerten, dann haben wie die aktuelle Politik und nichts wird passieren. Kinder müssen uns so wichtig sein - dass wir bereit sind hier Geld zuzuschiessen. Zudem dies langfristig uns weniger kostet als das alte System.
  • Es waere evt. sinnvoll gewesen, vorher mit den #kulturnerds ueber den Antrag zu quatschen - Teilhabe von allen Menschen an Kultur unabhaengig der finanziellen und sozialen Situation steht bei uns unter Punkt 3 drin. Beim Stadttheater wuerdet ihr mit so einer Forderung uebrigens relativ schnell die Kinder- und Jugendtheatersparte killen, weil das eh meistens Sparten sind, die unter ferner liefen laufen und sie die Schauspieler nicht via die anderen Sparten querfinanzieren koennen. Viel Subvention geht fuer Hauserhaltung, Verwaltung und Inszenierungen drauf. Viele Privattheater bauen auf Klassenvorfuehrungen als Einnahmequelle - schlicht, weil sie ihre Schauspieler bezahlen muessen. Wenn die Stadttheater kostenlos sind fuer Kinder- und Jugendvorstellungen, gehen sie auch pleite weil sich natuerlich keiner mehr in die Bezahlvorstellungen setzt. Das ist bitte nochmal zu ueberlegen.

Etwas anders sieht es bei staedtischen Museen aus. Hier haben zumindest in groesseren Staedten viele einen kostenlosen Tag die Woche, das ist die richtige Richtung. Hier in Regensburg haben sie grade die Museumspreise verdoppelt(!), ohne Ausgleich qua Sozialpass oder Kostenlostage. Bitte den Antrag nochmal etwas differenzierter und mit etwas mehr Hintergrund der wirtschaftlichen Zusammenhaenge formulieren. Danke ansonsten fuer den Denkanstoss! Tina 18:27, 31. Aug. 2012 (CEST)