BY:Landesparteitag 2012.2/Antragsfabrik/Abschaffung der ausbildungsbedingten Zweigpflicht an Beruflichen Oberschulen

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Positionspapier (im Entwurfsstadium) für den BY:Landesparteitag 2012.2 von Dominik 'Pinny' Kegel.

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Positionspapier Antrag Nr.
EA20
Beantragt von
Dominik 'Pinny' Kegel
Titel 
Abschaffung der ausbildungsbedingten Zweigpflicht an Beruflichen Oberschulen
Antrag

Schüler der Beruflichen Oberschule (im Folgenden BOS) wollen auf dem zweiten Bildungsweg die Hochschulreife erwerben (Fachhochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder allgemeine Hochschulreife). Als Zugangsvoraussetzung für die BOS ist eine vorherige Berufsausbildung nötig. Diese vor dem Schulbesuch absolvierte Berufsausbildung führt den Schüler dann einem Zweig zu. Je nach BOS gibt es bis zu vier Zweige, die dort unterrichtet werden können. Der Schüler wird diesem Agrar-, Technik-, Sozial-, oder Wirtschaftszweig entsprechend seiner Ausbildung zugeordnet, der eine dem Zweig entsprechende Fächerkombination (z.B. Psychologie und Chemie im Sozialzweig oder Betriebs- und Volkswirtschaft im Wirtschaftszweig) vorschreibt.[1] Er hat in keinem Fall die Möglichkeit, sich frei zwischen den angebotenen Zweigen zu entscheiden, sondern kann in seltenen Fällen zwischen zwei Zweigen (z.B. Medizinische/r Fachangestellte/r zwischen Sozial- und Wirtschaftszweig) und in Ausnahmefällen zwischen drei Zweigen (z.B. Logopäde/in zwischen Agrar-, Sozial- und Technikzweig) wählen.

Die breite Masse an Ausbildungsberufen jedoch führt auch auf der BOS den Ausbildungsinhalt der Berufsschulen fort. Dieser Umstand sollte aufgehoben werden. Die Schüler sollten auch nach ihrer Ausbildung beim Schulbesuch freie Zweigwahl haben, um ihr Interessenfeld zu bedienen und optimal auf das Studium vorbereitet zu werden.

[1] http://www.bfbn.de/bayernweite-angebote/berufliche-oberschule/ausbildungsrichtungen/berufszuordnung/

Begründung

Grundsätzlich sollte der Ausbildungsweg eines Menschen ausschließlich ihm selbst überlassen bleiben, was durch die Zuordnung den Ausbildungsberufen nach nicht möglich ist. Erfahrungsgemäß ist es sogar so, dass sehr viele Schüler der BOS ihre Hochschulreife nachholen wollen, um sich nach ihrer beruflichen Ausbildung völlig neu zu orientieren. Das bisherige Schulsystem zwingt junge Menschen dazu sich sehr früh für einen beruflichen Werdegang zu entscheiden. Es sollte dann zumindest nach der beruflichen Ausbildung möglich sein, einen anderen Weg zu wählen und bis zur Aufnahme des Studiums entsprechende Vorbildung zu erlangen. So kann zum Beispiel eine ausgebildete KFZ Mechanikerin nur den technischen Zweig besuchen, obwohl sie ihren Fokus im Studium auf z.B. Wirtschaftswissenschaften legen will. Die Motivation die BOS zu besuchen ist häufig die Demotivation im Beruf, weil er individuell nicht interessant genug für einen Menschen ist oder man sich bessere berufliche Perspektiven erhofft hat. Wenn die Schüler jedoch auch auf der BOS noch in diesen Zweig gezwungen werden, ist die Motivation entsprechend niedriger gute Leistungen zu erbringen. Es sollte der Zweig der Wahl für alle Schüler der BOS offen stehen. Das Argument, dass dann im entsprechenden Studiengang die berufliche Praxis fehlt, entkräftet sich durch mehrere Gründe. Zum einen kann auch ein Absolvent des Gymnasiums keinerlei berufliche Vorbildung nachweisen und dennoch jeden Studiengang an jeder beliebigen Hochschule studieren. Zum anderen ist auch Absolventen der BOS (je nach Hochschulzulassungsform) jeder akkreditierte Studiengang an einer Fachhochschule bzw. einer Universität zugänglich. Abschließend ist zusammenzufassen, dass man zwar nach dem Erwerb der Hochschulreife alles dem Abschluss entsprechende studieren darf, auf den schulischen Zweig jedoch keinen Einfluss hat. Dieses Paradoxon wird hierdurch beseitigt.






Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Thomas Blechschmidt
  2. Daniel Gruber
  3. Benutzer: ansgarhone
  4. KollegeJansen
  5. ...

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Volkerm 16:53, 24. Aug. 2012 (CEST)
  2. Thomas Weigert
  3. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. Django 20:50, 27. Aug. 2012 (CEST)
  2. Roland Köhler 11:57, 1. Sep. 2012 (CEST)
  3.  ?
  4. ...

Diskussion

Bitte hier das für und wieder eintragen.

  • Argument 1

Die freie Wahl des Ausbildungsweges beginnt schon vor der Wahl des Ausbildungsberufes. In der Begründung fehlt der Hinweis auf die generellen Möglichkeiten die über den zweite Bildungsweg möglich sind. Die BOS ist nur eine Möglichkeit der Weiterbildung, vorallem für fachgebundene Hochschulreife. Ausnahme ist hier die allgemeine Hochschulreife bei abgeschlossenen Abitur und dem Nachweis der notwendigen Kenntnisse in einer zweiten Fremdsprache. Thomas Weigert

    • Antwort zu 1

Öhm. Alles richtig. Aber was hat das mit dem Antrag zu tun? Rechtfertigen andere Wege tatsächlich, dass bei einem möglichen Weg eine sinnfreie Regelung vorherrscht? oO --Pinny 05:41, 27. Aug. 2012 (CEST)

      • Antwort zu 1.1
    • noch eine Antwort zu 1

Wann sollte sich Deiner Meinung ein junger Mensch für seinen weiteren beruflichen Weg entscheiden? Auch nach der Ausbildung kann frei gewählt werden. Wenn ich der Meinung bin, nach der Ausbildung ein Fachabi zu machen, dann werden die meisten Schüler das auch im Hinblick auf den Ausbildungsberuf machen. Oder kannst du das mit Zahlen wiederlegen? Bsp. ein Chemielaborant will Fachabi machen, um Verfahrenstechnik zu studieren. An der BOS sind die Zweige Agrar und Technik. Warum soll er Wirtschaft nehmen? Thomas Weigert

ansgarhone: Die Einschränkung eines Fachabiturs lehe ich grundsätzlich ab. Somit soll jeder das studieren können, was er will. Man kann gegebenfalls Fächer, für die spezielle Kentnisse bestehen auf eine Verkürzung der Ausbildungszeit anrechnen.

Wann er das sollte ist für den Antrag doch völlig irrelevant... Ich sage gar nicht, dass es nicht so ist, dass die meisten es NICHT im Hinblick auf ihre Ausbildung machen. Aber was hat das mit denen zu tun, die einen anderen Weg gehen wollen? Warum werden die gezwungen in ihrer bisherigen schiene zu bleiben? Dafür würde ich gerne brauchbare Argumente hören, insbesondere wenn man danach alle Richtungen studieren kann. Und dein Beispiel zum Schluss ist gut. Lass mich auch eins machen: Eine Zahnarzthelferin will Zahnärztin werden. Warum muss sie dann aber in den Wirtschaftszweig? Im aktuell geregelten Fall hat die schule nämlich die Möglichkeit das so zu handhaben. SInnvoll? Kaum.--Pinny 17:33, 27. Aug. 2012 (CEST)

Lies bitte deine Begründung richtig. (Das bisherige Schulsystem zwingt junge Menschen...) Es wird niemand gezwungen Fachabi zu machen. Frag dich mal, warum es Fachabi heißt. Das Beispiel mit der Zahnarzthelferin war ein Eigentor. Erkundige dich über die Ausbildungsziele einer Zahnarzthelferin und der Tätigkeit einer Zahnärztin und dann erklärt sich auch der Grund für die Teilnahme am Wirtschaftszweig.Thomas Weigert

Ich hab meine Begründung btw selbst geschrieben, warum die Arroganz? Andersrum, lies du richtig: Das bisherige Schulsystem sorgt dafür, dass sich Kinder für einen Beruf entscheiden müssen, so sie nicht studieren sollten. Und du bist also der Meinung, dass sie, sofern sie sich neu orientieren wollen, ihre bishrige Ausbildung als Zweig verfolgen MÜSSEN? Das Beispiel Zahnärztin war kein Eigentor, sondern wohl gewählt: KEnnst du den Studiengang? Kennst du den Inhalt der Biologie und Chemie? Und jetzt erkläre mir bitte den Sinn, warum eine Zahnarzthelferin die den Beruf ausüben will auf dem Wirtschaftszwig landet. Red doch nicht drum rum, komm mit Antworten: Warum eine wirtschaftliche Ausbildung für eine Zahnärztin? --Pinny 05:46, 28. Aug. 2012 (CEST)

      • Keine Arroganz, sondern eine Bitte in Bezug auf deine Antworten. Das einzige wo unser Schulsystem die Schüler in Pflicht sieht, ist die 10-jährige Schulpflicht. Was jeder Schüler daraus macht (Haupt-, Real- oder Gymnasialzweig)und welchen Weg er weiter gehen will, liegt an ihm selber. Wenn ich ein Fachabi machen will, dann mache ich das, weil ich mich in meinen erlernten Beruf weiterbilden/weiterqualifizieren möchte. Ich bin nicht der Meinung, das Jugendliche mit abgeschlossener Ausbildung gezwungen werden sollten, in diesen Beruf auch zu studieren. Sie müssen auch nicht, da sie mehrere Möglichkeiten in unseren Bildungssystem frei wählen können. Den Studiengang zur Zahnmedizin kenne ich von der Uni Frankfurt (der Unterschied zu Würzburg ist nicht so groß). Die Zahnarzthelferin wird vorbereitet auf die mögliche wirtschaftliche Selbstständigkeit einer zukünftigen Zahnärztin. Und das macht kein Sinn? Thomas Weigert
    • Das ergibt garantiert Sinn. Irgendwie. Nur eben nicht halb so viel Sinn wie eine Vorbereitung auf das, was entgegen deiner Annahme in dem Studiengang tatsächlich vermittelt wird. Und das ist in den ersten 5 Semestern schlicht der vorklinische Bereich und das btw unabhängig vom Standort... Dröseln wir mal den vorklinischen Bereich auf: Biologie, Chemie, Physik, Anatomie, Physiologie, medizinische Psychologie, Soziologie und Biochemie. Das war's. Du bist jetzt also der Meinung, dass es für eine Zahnarzthelferin, die Zahnmedizin studieren wollen würde sinnvoller ist einen Wirtschaftszyklus definieren zu können? Okay. Dann: Nein. Das ergibt keinen Sinn. Denn dann kann sie zwar "Bank an Verbindlichkeiten" buchen, fliegt aber leider durch's Physikum, weil sie die 80 Fragen aus der Chemie und die 60 Fragen aus der Psychologie, beides wird im Sozialzweig übrigens unterrichtet, nicht beantworten kann. --Pinny 05:52, 4. Sep. 2012 (CEST)
    • Sicher macht das Sinn. Aber wenn ich den Antrag richtig verstehe, soll diese Möglichkeit für die ZMTA auch erhalten bleiben. Aber eben als Möglichkeit und nicht als Muss. Insofern sehe ich kein einziges wirkliches Argument gegen diesen Vorschlag. Warum sollen diese Restriktionen so bleiben, nur weil es immer so war? Piraten öffnen den Bildungswünschen und Möglichkeiten neue Wege. Thomas Blechschmidt
      • Exakt das. Darum auch meine umfangreiche Verwirrung. --Pinny 05:39, 4. Sep. 2012 (CEST)
  • Gibt es nicht mehr den Weg über 'allgemeinbildende' Schulen (Bsp. Abend-Gymnasium)? Dort kann man den Zweig frei wählern. Roland Köhler 11:57, 1. Sep. 2012 (CEST)
    • Doch, den gibt es nach wie vor. Der Weg ist aber zum einen nicht für jeden eine Alternative, zum anderen wird er zu großen Teilen nicht durch BAföG gefördert werden, da sie die 20 Wochenstunden Unterricht nicht umfassen. Aber auch hier: Selbst wenn. :) Nur weil es Alternativen gibt, sollten wir Menschen nicht vorschreiben, wie sie sich bilden. --Pinny 05:39, 4. Sep. 2012 (CEST)

Ansgar Honé: Jeder sollte nach einem Berufsabschluss die Möglichkeit haben sich so weiterzubilden, wie er es für richtig hält. Ich kann mir Studienverkürzungen bnach Prüfung bei schon bestehendem Fachwissen vorstelen, die die Studeindauer verkürzen.