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FRAGE
FRAGE: Die Rente ist sicher!

Ist das wirklich so?

Zeige deinen Weg, wie man die die Aussage mit "Ja" beantworten könnte. Gebe dabei auch die begleitenden wirtschaftlichen Einflußgrößen an.

Wiskyhotel 07:30, 29. Apr. 2012 (CEST)

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"Die Angabe des realen Namens ist ausdrücklich erwünscht."


Sebastian Jung aka Ganesh

Deutschland hat inzwischen eine der ältesten Bevölkerungen der Welt. Im Jahr 2009 war jeder fünfte Mensch in Deutschland 65 Jahre und älter, 1950 waren es nur jeder zehnte. Gleichzeitig war die Zahl der Neugeborenen in Deutschland im Jahr 2009 mit 665000 so niedrig wie nie zuvor und hat sich gegenüber 1950 nahezu halbiert. Im Jahr 2010 waren nur noch 16,5% der Bevölkerung in Deutschland jünger als 18 Jahre, 2000 betrug der Anteil der unter 18-Jährigen noch 18,8%. (Quelle: Wikipedia).
Durch die Kombination aus Riesterfaktor und Nachhaltigkeitsfaktor wird der Rentenwert auf lange Sicht kaum noch ansteigen können (aufgrund der Schutzklausel aber auch nicht fallen). Die Rente mit 67 hilft, den faktischen Kaufkraftverlust, den die Rente durch die Anpassungsformel erleidet, zu mindern, da sich das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Rentenempfängern erhöht.
Die bestehenden Maßnahmen sichern mittelfristig das bestehende Rentenniveau. Eine langfristig nachhaltige Rentenstruktur kann aber nur entstehen, wenn wieder mehr Erwerbstätige in das System eintreten. Zum einen kann dies durch eine neue Immigrationspolitik erreicht werden, die Deutschland als attraktives Einwanderungsland positioniert, aktiv um die Zuwanderung junger Menschen wirbt und Menschen, die hier ausgebildet wurden, zu halten versucht. Zum anderen sollte die Erziehung von Kindern wieder als attraktive Aufgabe wahrgenommen werden. Dies kann erreicht werden, wenn zum einen Erziehungszeiten als Rentenbeitragszeiten gewertet werden und zum anderen das Betreuungsangebot auf eine noch breitere Basis gestellt wird. Ein dritter Ansatz zur Verbreiterung der Basis wäre die Einbeziehung bisher nicht versicherungspflichtiger Menschen in die Rentenversicherung. Hierunter könnten Selbständige wie auch Gutverdiener oberhalb der Beitragbemessungsgrenze fallen. Man muss aber sehen, dass mehr Zahler auch mehr zukünftige Rentner sind und dass dies dem Ziel, die private Altersvorsorge in den Vordergrund zu rücken, entgegenläuft. Die Einbeziehung weiterer Gruppen in die Versicherungspflicht ist daher ein strittiges Thema, zu dem ich nicht abschließend Position beziehen möchte.
Um Euch den Überblick zu erleichtern habe ich alle meine Antworten aus dem Kandidatengrill zusammengefasst: KandidatenGrill:Ganesh.

Martin Schwarz

Die Renten sind nur dann sicher, wenn wir den Vergleich mit der soziodemographischen Struktur (Alter, Geschlecht, Berufstätige) auch in Zukunft an die Rente binden.

Die demographische Entwicklung in Deutschland ist aufgrund der aktuellen Bevölkerungsstruktur vorgezeichnet. Mit weitreichenden Konsequenzen für die sozialen Sicherungssysteme. Immer mehr Menschen droht Altersarmut, da immer weniger Beitragszahler für die Finanzierung der Renten sorgen. Der Generationenvertrag ist gefährdet und mit ihm auch das Verhältnis zwischen Jung und Alt. Ein drastisches Umdenken ist nötig, um die Folgen dieser Entwicklung einzudämmen.

Die Einführung der Rente mit 67 Jahren ist richtig, auch wenn es mir hier wiederstrebt der Regierung Recht zu geben.

Da die Geburtenraten sinken, die Deutschen bis 2050 statt 82 Mio. Einwohner nur noch ca. 65 Mio. Einwohner aufweisen können, so muss die Rente hier angepasst werden. Entweder wir öffnen die Einwanderungsmöglichkeiten ab 2020 massiv, und hier meine ich für alle Staaten, oder wir gefährden die Rente.

Die Folge wird ein massiver Anstieg der Rentenausgaben sein, die nur doch enorm hohe Beiträge abgefedert werden können.

Die Altersarmut wird ansteigen, die Pflege und Gesundheitskosten ebenso.

Arbeiten im Alter kann also sowohl den Pflegebedarf in Grenzen halten als auch für die notwendige finanzielle Absicherung gegen Altersarmut sorgen. Eine der zentralen Aufgaben von Politik und Gesellschaft wird daher sein, Arbeitsmöglichkeiten für Ältere zu schaffen. Ein Umdenken und neue Ideen sind gefordert.

1. Wir benötigen eine Familienpolitik das die Geburtenraten steigen 2. Die Einwanderung von Fachkräfte und Akademikern muss stark forciert werden 3. Ältere Menschen sollten länger arbeiten können (wenn Sie wollen oder noch in der Lage dazu sind.

4. Die Deutsche Lösung dieser Frage muss ebenso mit einer europäischen Lösung in Angriff genommen werden. Nach der jetztigen Politik wird die leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sinken, genauso die Rolle Deutschlands in der Welt. Von der Wirtschaftsmacht zur Bedeutungslosigkeit...so weit darf es nicht kommen.

Ein spannendes Thema an dem die wirtschaftliche Leistung und die Arbeitsplätze hängen. Für Jung und Alt wichtig.

Bernd Kasperidus aka Brummel1

Die Frage ist falsch gestellt.

Es ist keine Frage, ob die Rente sicher ist, es ist die Frage ob ein starres Rentensystem wie es heute vorliegt überhaupt noch zeitgemäß ist.

Ursprünglich einmal geschaffen, um die Witwen und Waisen von verstorbenen Arbeitern zu versorgen, wurde das System eigentlich immer nur aufgestockt, aber nie wirklich an die jeweilige Zeit angepasst.

Wollen wir wirklich einen Bauarbeiter oder Müllfahrer (die Bundesbevölkerung besteht nun mal nicht nur aus IT-Berufen) wirklich bis 67 oder noch länger Steine und Tonnen schleppen lassen?

Ist es zeitgemäß einen Vertriebsmitarbeiter bereits mit 67 oder früher nach Hause zu schicken?

Die Rente muss mehr an die Lebens- und Arbeitssituation angepasst werden, bevor man sich über die Finanzierung gedanken macht.

Martin v. Ketteler, 91056 Erlangen

Die Rente ist sicher, nicht jedoch ihre Höhe. Ob man es nun Hartz 5, Grundsicherung oder BGE nennt, es wird darauf hinaus laufen, daß alle Senioren einen Einheitsbetrag bekommen. Erst wenn die Geburtsjahrgänge ab ca. 1975 wegsterben, wird sich an der Bevölkerungsstruktur und somit an der Rente etwas nachhaltig ändern.

Horst Weidemann

Die Rente ist sicher!

Ist das wirklich so?

Dazu fehlt mir der fachliche Hintergrund, um „ja“ oder „nein“ zu begründen.

Hauke Holtkamp

Die Rente ist sicher. Grundsätzlich hat unser Staat die wirtschaftliche Stärke, den Menschen ihre Rente zu zahlen. Das heißt nicht, dass nicht aus demografischen Gründen eine schwierige Phase bevorsteht, in der mancher sagen wird: "Früher war es besser.". Aber niemand muss darum fürchten, dass er plötzlich nach einem Leben der Einzahlungen plötzlich ohne Rente dasteht. Die Generationen werden diese Hürde gemeinsam meistern.

Klaus Brunner

Ich bin für die Einführung der Einheitsrente das würde auch bei uns funktionieren. Und die Umstellung wäre noch Nichtmal problematisch.


Pauschale sagen wir mal mtl. 800 Euro. Zusätzlich bekommt jeder der bereits in das bisherige System einbezahlt hat einen Bonus von 1,5 Prozent pro Beitragsjahr. Damit hätte ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer der bereits 40 Jahre einbezahlt hat, in etwa das gleiche, wie er bisher auch zu erwarten hat (1260 Euro). Ein 40-Jähriger hätte noch genug Zeit (25 Jahre) für eine private Vorsorge zuzüglich des Bonus für 20 Jahre Pflichtbeitrag in Höhe von 240 Euro.


Wir brauchen in Sachen Altersversorgung das Rad nicht neu erfinden als Vorbild könnten die Rentensysteme Holland, Schweiz und Australien dienen.

Hartmut Giessler aka Pirat91093

  • die Rente war und wäre sicher wenn nicht:
  • In unschöner Regelmäßigkeit setzen die Regierenden in Bewegung, was die Sozialexperten als Verschiebebahnhof bezeichnen. Fehlt etwa Geld in der Arbeitslosenversicherung, werden schnell mal ein paar Milliarden Einnahmen von der Renten- in die Arbeitslosenkasse umgeleitet. Was harmlos aussieht, hat böse Folgen.
  • Die mit der deutschen Einheit verbundenen Kosten sind vor der Einführung des solidaritätszuschlages aus den Sozialkassen des Westens bisher in die neuen Bundesländer geflossen.
  • Aus den Einnahmen der Sozialkassen wurden bezahlt: Kriegsfolgelasten. Rentenleistungen für Vertriebene und Spätaussiedler. Rentenrechtliche Absicherung der Einheit. Familienlastenausgleich bei Kindererziehungszeiten. Kindbezogene Zuschläge zur Rente. Hinterbliebenenrenten. Frühverrentung wegen Arbeitslosigkeit. 2003 flossen rund 220 Milliarden Euro in diese versicherungsfremden Leistungen.
  • Der Rentenversicherung wurden und werden Beiträge und Rücklagen entzogen, die sie für schlechte Zeiten dringend brauchte; die Beitragszahler werden eines Tages die Zeche begleichen müssen.
  • Rente und Riester:
  • Seit mehr als 20 Jahren versuchen alle Sozialminister, die gesetzliche Altersversorgung zu retten:
  • 1979 = Herbert Ehrenberg (SPD) jongliert mit der Rentenformel, minus DM 1.992.-- Rente pro Jahr;
  • 1991 = Norbert Blüm (CDU) spart an Schule und Studium, minus DM 648.-Rente pro Jahr;
  • 1992 = Norbert Blüm (CDU) koppelt Renten an Nettolöhne. Außerdem: Rente nur noch für sieben statt 13 Jahre Ausbildung, minus DM 2.160.- Rente pro Jahr;
  • 1997 = Norbert Blüm (CDU) streicht weiter: Rente nur noch für drei Jahre Ausbildung, minus DM 1.680.-Rente pro Jahr;
  • 1999 = Walter Riester (SPD) bremst:
  • Statt regulärer Rentenerhöhung nur zwei Jahre Inflationsausgleich, minus DM 1.200.-
  • Rente pro Jahr (DM - Beträge= Rentenwert des Jahres).
  • 2001 = um die Rente zu retten, wird ein Gesetz zum subventionierten Zusatzsparen verabschiedet.
  • Dafür wird der Staat DM 20 Milliarden in der letzten Reformstufe jährlich ausschütten.
  • Damit gibt der Staat nur Geld aus, das er sich vorher über Steuern geholt hat.
  • Einmal mehr zahlen Bürger sich ihre eigenen Wohltaten selbst und einmal mehr deklariert die Regierung das als großzügiges Geschenk.
  • Wird sich hier jemals etwas ändern?
  • Klarmachen zum Ändern!
  • Und über die Mär des demographischen Faktors, in diesem Zusammenhang, viell. hier an anderer Stelle.

Pirat91093 01:37, 16. Mai 2012 (CEST)

Da hier keine Fragen bzgl. der von mir genannten Mär des demographischen Faktors kommen, möchte ich dies hier nun ergänzen:

Sven Ungerecht

Nichts ist wirklich sicher. Die Rente wie sie heute praktiziert wird, halte ich für die Zukunft nicht haltbar.

Momentan haben wir ein Umlagesystem. Die Einzahler zahlen für die jetzigen Rentner. Das wird in der Zukunft schief gehen, wenn sich daran nichts ändert.

So oder so. Die großzügige Rente von früher wird nicht mehr zurück kommen. Selbst im Optimalfall dürfte kaum mehr als Harz 4 mit einem Aufschlag raus kommen. Zuerst ein mal müssten die Leistungen raus, die aus der Rentenkasse bezahlt werden, für die aber nichts eingezahlt wird. Diese Leistungen müssen dann gestrichen oder eine alternative Finanzierung gefunden werden.

Das Renteneintrittsalter muss flexibler werden, mit dem Ziel es weiter zu erhöhen.

Michael Hartrich

Aufgrund fehlender Kenntnisse zu diesem Thema lasse ich die Frage unbeantwortet. Manche Sachen sollte man einfach Leuten überlassen, die sich auch auskennen.

Stefan Thumann

Die Rente ist sicher!

Ist das wirklich so? Zeige deinen Weg, wie man die die Aussage mit "Ja" beantworten könnte. Gebe dabei auch die begleitenden wirtschaftlichen Einflußgrößen an

Nur wenn der Generationenvertrag eingehalten wird (also mehr Einzahler als Bezieher der Rente existieren), geht die Rechnung auf.

Im Prinzip ist es ganz einfach:

10 Kinder zahlen monatlich 100€ damit Mama monatlich 1000€ Rente hat.

Beate Kesper

Die Rente ist sicher! Ist das wirklich so? Zeige deinen Weg, wie man die die Aussage mit "Ja" beantworten könnte. Gebe dabei auch die begleitenden wirtschaftlichen Einflussgrößen an.

Die gesetzliche Altersversorgung ist weder sicher, so die ernstzunehmenden öffentlichen Verlautbarungen, noch üppig. Kaum jemand weiß. wie viel gesetzliche Rente Er/Sie herausbekommt? Die zukünftigen Rentner müssten im Bilde sein: Denn seit einigen Jahren verschickt die Deutsche Rentenversicherung eine Hochrechnung für jedes Rentenkonto. Auch wer jahrzehntelang arbeitet und hohe Beiträge zahlt, hat kaum Aussicht auf mehr als 2000 Euro Monatsrente – brutto. Denn für so viel Rente verlangt die gesetzliche Versicherung 37 Jahre lang den Höchstbeitrag. Das sind aktuell immerhin 1074,60 Euro – im Monat. Die breite Masse der Beitragszahler erwartet – so die Befragungen - ein bescheidenes Altersalmosen: Wer etwa 40 Jahre lang durchschnittlich verdient und den dafür fälligen Rentenbeitrag abführen muss (aktuell knapp 500 Euro im Monat), bekommt eine Rente von knapp 1100 Euro brutto. Davon gehen dann übrigens Kranken- und Pflegeversicherung (voller Beitrag!) sowie gegebenenfalls auch noch Steuern ab. Wer auf weniger Verdienst und Jahre – etwa wegen Arbeitslosigkeit – kommt, schneidet noch viel schlechter ab. Die längere Rentenbezugsdauer einer durchschnittlich immer älteren Bevölkrung muss von den aktiven Beschäftigen über ihre Beiträge finanziert werden. Das jetzige Rentenmodell basiert auf dem Generationsvertrag es setzt voraus, dass nachfolgende Generationen die Rente der Älteren sichert. In Zukunft wird dieses Modell nicht mehr funktionieren, weil die Anzahl der Rentenbezieher größer wird und die der Beitragszahler sich verringert, somit ist keine Deckung der Renten mehr gewährleistet. Eine neue Möglichkeit das verfahrene System zu retten ist für mich der Übergang von der gesetzlichen Rente zum BGE. Die heutigen Rentenansprüche sind gesetzlich gesichert und müssen erhalten werden, sie werden auslaufen. Neue Rentenansprüche werden nicht erworben, vielmehr wird die Rente Schritt für Schritt durch das BGE ersetzt.

Henning Bocklage

Die Rente in seiner aktuellen Form ist nicht sicher. Aufgrund der Demographischen Veränderung funktioniert die Damals angedachte Verteilung nicht mehr. Die Rente war dafür ausgelegt dass viele Junge Menschen wenigen Alten Menschen die Rente bezahlen. Dadurch dass die damalige Bevölkerungspyramide zu einer Säule wird, funktioniert diese Verteilung nicht.

Es müssen also Alternativen zum Verteilungsschlüssel gefunden werden.

Jozef Omelka

Ja die Rente ist eindeutig sicher. Nur deren hoehe nicht. Die ist variabel gestalltet. Gemeint ist, der abhaengig beschaeftigte Mensch erwirbt mit der Arbeitszeit nur Rentenpunkte. Was aber so ein Rentenpunkt Wert (in Euro und Cent) ist, das bestimmen die Regierenden zum jeweiligen Zeitpunkt nach Sachlage. Mit anderen Worten, wieviel Geld sie dafuer ausgeben wollen (Willkuehr).

Hermann Klie

Es ist sicher, das die Rente nicht sicher ist.

Entweder werden die Rentner ihre Rente durch Inflation zwar nominell erhalten, aber in der Praxis nix dafür kaufen können, oder

das Rentenversprechen, insbesondere für die Beamten wird aufgekündigt, da nicht mehr finanzierbar.

Der Schuldenstand von Deutschland ist viel zu hoch um jemals auf normalen Weg getilgt werden zu können, die meisten Rentenversprechen werden in Kürze zur Einlösung kommen und die Demographie ist eindeutig. Es gibt viel zu wenige Kinder um das System weiter in der Form aufrecht zu erhalten.

Ein Arbeitnehmer kann nicht 3 Rentner und seine eigenen Kinder ernähren. Der technische Fortschritt ermöglicht zwar mit dieser Situation zurecht zu kommen, aber es wird Einschnitte geben müssen und die hauptsächliche Heranziehung der Arbeiteinkommen für die Rentenfinanzierung ist nicht haltbar und ungerecht.

Dr. Bernd Simon aka Perikles

Für 2012 weist die DRV einen Einnahmeüberschuss von rund 2,3 Mrd. Euro und eine Rücklage von ca 25 Mrd. aus. In der mittelfristigen Finanzplanung erwartet sie bereits 2016 ein Einnahme-Ausgabe-Defizit von rund 3,1 Mrd Euro. Schreibt man das Einnahme-Ausgabe-Verhältnis im Trend fort, wären das 2020 rund 11 Mrd. Euro Defizit. Dabei stehen 2012 neben anderen Einnahmen den Beitragseinnahmen von 190,7 Mrd. Euro schon Steuerzuschüsse in Gesamthöhe von 60,1 Mrd. Euro gegenüber. Finanzierungstechnisch ist die Rente schon mittelfristig nicht sicher. Der politischen Garantieerklärung "Die Rente ist sicher." muss von Seiten der Bürger eine Garantieforderung entgegengestellt werden, weil die gesetzliche Rentenversicherung seit Bismarck eine staatliche Zwangsveranstaltung zur Organisation des Lebensunterhaltes nach der Erwerbstätigkeit ist. Daher hat der Staat eine Pflicht dazu und kann nicht den Eindruck erwecken, eine sichere Altersversorgung sei Sache der Generationen, also der Bürger selbst. Die Rentenversicherung ist sein "Ding", er hat sich gefälligst darum zu kümmern, dass sie sicher ist, oder alternative Systeme zu entwickeln. Tatsächlich aber ist mit dem SPD-Projekt "Riester-Rente" und der stufenweisen Anhebung der Regelarbeitsgrenze auf 67 Jahre durch SPD und Union der politische Wille erklärt, dass der Staat eine sichere Rente nicht mehr garantieren will - und zwar in Bezug auf die Rentenhöhe, auf das Eintrittsalter und die Finanzierung.

Finanztechnisch läßt sich die Rente nicht sicher machen, weil zwischen 2020 und 2030 die Schere zwischen Auszahlungsansprüchen und Beitragszahlungen weiter auseinandergehen wird. Eine deutliche Erhöhung der Beitragssätze würde den Faktor "Arbeit" zu stark belasten. Finanzierungstechnisch ist die "Rente mit 67" unglaubwürdig, weil 2010 bei einer Regelarbeitsgrenze von 65 Jahren von den 4,5 Mio. Bundesbürgern in der Altergruppe 60-65 Jahren nur 1,8 Mio. (40,8%) erwerbstätig waren. Auch wenn sich die Beschäftigungsquote der über 60jährigen aktuell leicht erhöht, ist es schwer vorstellbar, dass die für die Finanzierung der Rentenversicherung notwendigen Größenordnungen erreichbar sind. Die älteren Arbeitnehmer werden häufiger Hartz IV beziehen, bevor sie das Rentenalter erreichen.

Politisch ist die Rente sicher, wenn im BT mehrheitlich der politische Wille herrscht, die Finanzierungslücke noch weiter mit Steuergeldern zu schließen, als das ohnehin schon der Fall ist. Langfristig ist das Dasein nach der Erwerbstätigkeit sicher, wenn die Beitragszahlungen in eine Flat Tax überführt werden und über eine Besteuerung aller Einkommen das bedingungslose Grundeinkommen (vgl. BGE) von allen Bürgern für alle Bürger eingeführt wird.

Ronnie Rigl

FRAGE: Die Rente ist sicher!

Ist das wirklich so?

Im Prinzip ja, das derzeitige System kann weiterhin funktionieren, wenn man nicht mit Geldern der Rentenkasse andere Dinge querfinanziert und dafür sorgt, dass wieder genug in die Rentenkasse eingezahlt wird.

Zeige deinen Weg, wie man die Aussage mit "Ja" beantworten könnte. Gebe dabei auch die begleitenden wirtschaftlichen Einflußgrößen an.

Wenn wieder Beschäftigte in richtige Arbeitsverhältnisse übernommen werden und entsprechend wieder ordentlich Geld in die Sozialsysteme, also auch in die Rentenkasse einzahlen, dann funktioniert das durchaus. Siehe meine Ausführungen zu Leiharbeit. Wenn unsere Sozialsysteme wieder funktionieren sollen, müssen 1 EUR Jobs, 400 EUR Jobs, Leiharbeit ect. wieder abgeschafft werden, zu Gunsten regulärer, gut bezahlter Arbeit mit entsprechenden Einzahlungen in die Sozialsysteme. Zudem müssen auch Beamte und Selbständige entsprechend Ihren Beitrag leisten.

Sabine Schumacher

Nein, ich glaube nicht, dass die Rente sicher ist!

Harry Botzenhardt aka Morgan le Fay

Nichts ist sicher, auch die Rente nicht. Und eine Rente in einer ausreichenden Höhe schon gar nicht.

Durch die verbreitete Arbeitslosigkeit der jüngeren Generationen, die für immer mehr und immer älter werdende Menschen die Renten verdienen müssen, bricht wahrscheinlich schon bald das Finanzierungsmodell zusammen.

Ich kann mangels Kenntnis volkswirtschaftlicher Zusammenhänge allerdings kein anderes Modell empfehlen. Evtl. wäre es eine Lösung, nur noch ein Taschengeld auszuzahlen und desweiteren auf den Wettbewerb der Wirtschaft zu setzen, indem man Bezugsscheine für den täglichen Bedarf ausgibt, die von der Wirtschaft gesponsert werden.

Claudius Roggenkamp

Wer glaubt denn das noch. Die heutige Rentenpolitik führt mit Sicherheit zu umfassender Altersarmut. wir brauchen dringend eine bedingungslose Grundsicherung (auch) im Alter. In die Finanzierung dieser Grundsicherung muss die gesamte Gesellschaft und nicht nur ein Teil eingebunden werden. Ob dies über ein Kassensystem oder Steuerfinanzierung funktioniert ist mir dabei letztlich egal.