BY:Bundestagswahllistenkandidaten/Kandidatengrill/Lebenserfahrungen

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FRAGE
FRAGE:
Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

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Wiskyhotel 07:30, 29. Apr. 2012 (CEST) >

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Martin Schwarz

Eine meiner prägensten Lebenserfahrungen war eine Demo in Wackersdorf gegen die damalige WAA (Wiederaufbereitungsanlage). Hier wurde von der politischen Regierung CSU entschieden, ohne die ansässige Bevölkerung zu fragen. Auch sind die Polizeimethoden damals und auch heute recht fragwürdig. Die Grundrechte des einzelnen können bei Kontrollen jederzeit verletzt werden, ohne das die Polizei dafür zur Rechenschaft gezogen wird.

Im Bundestag würde mir meine bisherige Berufserfahrung im Verkauf Außendienst und im Umgang mit Menschen weiterhelfen. Ich bin 45 Jahre, sehr kommunikativ und kann schnell Zusammenhänge erfassen, sowie bei Streitigkeiten schnell und qualitativ gut vermitteln. Durch meine Berufstätigkeit besitze ich ein starkes Verhandlungsgeschick, verfolge mein Ziel bis zum Abschluss.

Nach außen kann ich unsere Politik mit Sachargumenten gut vertreten, bei Polemik werde ich zwar innerlich ärgerlich, jedoch merkt man mir das nicht an. Die Antworten sind präzise und entlarven polemische Äußerungen bei Diskussionen.

Bernd Kasperidus aka Brummel1

Ich bin 42

Meine über 20 Jahre als offen lebender Homosexueller der auch nie ein Geheimnis aus seinen Fetischneigungen gemacht hat (Leder/Gummi etc) hat mich gelehrt, konsequent dafür einzustehen, das keine Gesellschaft darüber entscheidet, wie ich zu leben habe oder mein persönliches Lebensmodell zu planen habe. Das hat mich konsequent werden lassen, eine Meinung zu vertreten.

Diese Erfahrung qualifiziert mich auch geradezu einmalig für den Umgang mit dem Hauptproblem der Piraten. Der Darstellung in der Öffentlichkeit. Seit über zwanzig Jahren kämpfe Ich mit dem Problem, das Andere mich erstmal Aufgrund von Gerüchten, Vorurteilen und Klischees beurteilen, bevor sie mich überhaupt kennen gelernt haben. Das heißt, Ich bin außerordentlich geübt darin Menschen klar zu machen, dass das was sie Glauben zu wissen und die Tatsachen nicht immer übereinstimmen.

Die Erfahrung Aufgrund einer Erkrankung plötzlich den Beruf als Selbständiger aufgeben zu müssen, hat mich einige sehr unschöne Einblicke gewinnen lassen in Systeme von Gläubigerschutz, Schulden, Werbung, Konsum und Gruppendynamik. Einmal in diesem System gefangen gewesen zu sein bringt Einblicke in diese Systematiken die einem keine Statistik oder Studie vermitteln kann.

Letztendlich mein durchaus langer Weg durch das deutsche Gesundheitssystem hat mich auch hier Einblicke gewinnen lassen, die man nur selten bekommt. Wie man z. B. als Patient mit einem Schlaganfall plötzlich in den Krankenhaus/Reha-Vortex gezogen wird und keinerlei Mitsprache hat. Eine Erfahrung, die mir zeigte, wie unmenschlich zum großen Teil unser Gesundheitssystem geworden ist.

Und zum Schluss, war eine prägende Erfahrung, eine fast blinde Mutter zu haben. Die Erfahrung seit frühester Jugend mit einem Schwerbehinderten umzugehen und wie gerade die Gesellschaft trotz vieler Lippenbekenntnisse die Behinderten alleine läßt. Einmal einen Rolli-Fahrer über die Straße zu schieben ist mehr erniedrigend denn hilfreich. Extrem-Betroffen wie eine Katze um den heißen Brei zu tanzen ist erniedrigender als mit so einem Menschen ganz normal umzugehen.

Außerdem die Erfahrung meine Mutter jetzt im Alter zu pflegen, gibt Einblicke in den Bereich Senioren und Pflege, die man als Außenstehender nur selten hat.

Gerade die ganze Erfahrung mit meiner Mutter hat mich seit frühester Kindheit gelehrt, Verantwortung zu tragen nicht nur für mich selber.

Abschließend: Ich bin ein Mensch, der sich für viele Themenbereiche interessiert und sich dann mit bedingungsloser Arbeitswut in diese Bereiche einarbeitet. Obwohl Ich mich, wie wahrscheinlich jeder hier, hinter netten Phrasen und Fachausdrücken verstecken kann, bin Ich ein Mensch, der es schafft auch ohne Fach-Chinesisch und leere Phrasen auszukommen. Ich bin der Meinung, wenn Ich eine Sprache wähle, die 99% der Menschen erreicht, ohne das diese erstmal Duden und Brockhaus (<- für die Jüngeren unter Euch, dass sind schwere, etwas unhandliche, rechteckige Nur-Lese-Speicher, die man in der Zeit vor Google verwendet hat, die aber den großen Vorteil haben ohne Elektrizität und UMTS/WLAN-Netz zu funktionieren ;-) ) wälzen müssen.

Ich habe mir über lange Jahre die Fähigkeit angeeignet, die kompliziertesten Sachverhalte auf ihre Grundlagen herunter zu brechen (für die IT-ler die hohe Kunst des Algorithmierens) und diese dann auch in einer einfachen Sprache beschreiben zu können.

Michael Hartrich

Ich war eigentlich die meiste Zeit meines Lebens ein unpolitischer Mensch. Aber dann geschahen innerhalb relativ kurzer Zeit einige Dinge, die mich aufrüttelten und mich schlussendlich dazu brachten für die Piraten aktiv zu werden.

Neben dem ganzen Überwachungswahn, den uns die etablierten Parteien insbesondere seit 9/11 antun wollen, gab es zwei besonders einschneidende Erlebnisse.

Das erste war, als die Frau von der Leyen im Fernsehen mit ihrem Stoppschild in der Hand sah und sie davon sprach, dass das Kinder vor Missbrauch schützen soll. Ich fand es erschreckend, dass diese Frau aus reiner Profilierungssucht die Zensur in Deutschland einführen wollte, anstatt etwas für die missbrauchten Kinder zu tun.

Das zweite Erlebnis, das mich dazu brachte mich politisch zu einzubringen, war als sich die die FDP die MwSt-Senkung für die Hotels abkaufen ließ. Diesen öffentlich zur Schau getragenen Lobbyismus fand und finde ich widerlich und abstoßend. Da die FDP bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich die von mir favorisierte Partei war, sah ich mich nach Alternativen um und stieß dabei auf die Piraten.

Allerdings ändert man ein eingefahrenes Leben nicht so schnell. Besonders dann nicht, wenn man einen sicheren Job, Frau und Kinder hat. Daher dauerte es noch einige Monate bis ich meinen Mitgliedsantrag ausfüllte und mich zum ersten Mal zu einem Stammtisch begab. Danach machte ich mir Gedanken wie ich mich am Besten für die Partei einbringen kann. Diese Möglichkeit fand ich dann in Form von AGs, deren Inhalte mir liegen. Außerdem stellte ich fest, dass es mir Spaß macht, mich mit neuen Interessenten an den Stammtischen zu unterhalten und ihnen die Ideen der Piratenpartei näher zu bringen.

Um die Frage nach meinem Alter zu beantworten: Ich bin 45 Jahre alt.

Sebastian Jung aka Ganesh

Ich bin 44 Jahre alt und meine wichtigsten Erfahrungen habe ich in 15 Jahren Ehe und als Vater von 2 leiblichen Kindern und einer Stieftochter gemacht. Ich habe gelernt, Verantwortung zu tragen, Konsens und Individualität auszubalancieren und zu lieben. Diese Erfahrungen haben mich darauf vorbereitet, mich auch weitergehenden Verantwortungen zu stellen und mich in einer Gemeinschaft anzupassen ohne meine Persönlichkeit zu verlieren.
Ich habe mehrere Geschäftsgründungen erlebt und nur eine davon war erfolgreich (eine reicht :-). Dabei habe ich gelernt, dass Geld nicht in erster Linie dem gerechten Austausch von Waren dient, sondern vor allem Geschäftsideen und Arbeit im Allgemeinen danach aussortiert, ob andere bereit sind, Geld dafür bezahlen. Dies steuert die Motivation so, dass die arbeitsteilige Gesellschaft entsteht.
Als dritte wichtige Erfahrung möchte ich die diversen Internet Communities nennen, in denen ich am Ideal offener, freier Software mitgearbeitet habe. Die J4Fry Community habe ich mit gegründet, in der DojoFaces Community bin ich Head und in der Apache Community bin ich Committer. Eine wichtige Inspiration hierzu waren die Texte von Lawrence Lessig und anderer, die ich Anfang des Jahrtausends auf slashdot.org gelesen habe. Schüsselerlebnis war die Verabscheidung des Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft im September 2003, wo die Lobby der Medienkonzerne einen Sieg auf ganzer Linie über die Generation der Filesharer errang. It's time to str!ke back!
Seit dieser Zeit bin ich auch Verfechter einer Urheber- und Patentrechtsrechtsreform. Ich habe 2 Patente auf Softwareverfahren, von denen eines schon im Jahr 2001 erteilt wurde, in den letzten Jahren aus Gewissensgründen fallen gelassen.
Ich stehe also für die Förderung freier Software, offener Standards und Webcommunities und will das Internet zensurfrei halten, den Datenschutz verbessern und Überwachungstendenzen wie beispielsweise die Vorratsdatenspeicherung zurückdrängen.
Um Euch den Überblick zu erleichtern habe ich alle meine Antworten aus dem Kandidatengrill zusammengefasst: KandidatenGrill:Ganesh.

Rudolf Beck

Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

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Ich denke, am meisten habe ich von unserem Schulsystem profitiert. Ich bin über den zweiten Bildungsweg von Hauptschüler zum Akademiker und habe seit Januar 2010 mein Diplom in der Tasche. Das spricht auf alle Fälle zumindest für die Möglichkeiten im Gesamtbildungssystem, obwohl es natürlich auch Schwächen hat. Da meine ich vor allem das G8 und die Situation für unsere ganz Kleinen.

Persönliche Erfahrungen haben mich mit dem Familienrecht -Trennung, Scheidung, Umgangsrecht- in Berührung gebracht. Hier stimmt es vorne und hinten nicht und bedarf auf alle Fälle einer Anpassung an die heutige Zeit.

In meinem Berufsleben habe ich gelernt mit Menschen umzugehen und bin geübt und geschult in Konfliktlösung -Mediation- was aber nicht heißt, dass ich nicht kontrovers diskutieren kann oder will.

Auch im Verkehrsrecht kann ich mitreden. Ich reiße im Jahr knapp 50.000km mit dem Auto runter und wundere mich manchmal nur, welcher Kontrolle wir unterliegen. Blitzer, Schilder und nicht zu vergessen, Baustellen, die nicht bebaut werden.

Unter dem Strich helfen mir alle meine Erfahrungen, die ich in meinem 42 jährigen Leben gemacht habe. Denn sie haben mich zu dem Menschen geformt, der ich heute bin.

Martin v. Ketteler, 91056 Erlangen

Mit meinen 47 Jahren habe ich sehr viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens kennen lernen dürfen bzw. müssen. Aufgrund meiner Familientradition bin ich seit jeher politisch aktiv.

Krankheit und Kinder haben mich in den Bereich der Armut gedrängt, während ich als Kind auch den Reichtum kannte. Diese Diskrepanz prägte mich außerordentlich stark. Ebenso prägend war der Anblick von Feuerwehr mit Geigerzählern auf dem Wochenmarkt 1986 (Tschernobyl).

Hilfreich werden meine gute Erziehung, meine Ausbildung als Historiker und Politologe, sowie meine Arbeit in einer Studentenverbindung sein.

Ergänzung: Wut und Leidenschaft brodeln in mir. Wut über die Ungerechtigkeit vieler Gesetze und Leidenschaft für Menschen und Menschlichkeit zu kämpfen. Beides drängt mich in Richtung der Politik und die Piratenpartei ist die einzige Partei, die meine Ziele trägt. --Martin1093 10:13, 10. Mai 2012 (CEST)

Thomas Blechschmidt

www.thomasblechschmidt.de

Ich bin 47 Jahre alt. Meine prägendsten Erfahrugnen waren einige Jahre in einem Klosterinternat unter dem Versuch totaler Kontrolle durch die Präfekten und Patres. Dadurch wurde der Erhalt der Freiheit wichtigstes Element meiner politischen Grundhaltung. Doch das Kloster hatte nicht nur schlechte Auswirkungen. Mir wurde früh klar, dass der erhalt der Freiheuit auch ganz wesentlich mit der Begrenzung von Freiheit zu tun, um die Freiheit und dei Chancen meiner Mitmenschen nicht zu beschneiden.

1991 wurde ich FDP Mitglied und lernte dort den Freiheitsbegriff der so genannten Liberalen Kennen. Was 1992 zum Austritt aus der FDP führte. Technokraten und Juristen, die nur für die Freiheit der Vermögenden und klandestiner Eliten einstehen, sind keine Liberalen, sondern Diktatoren des Kapitals und antidemokratischer machtpolitischer Interessen.

Otto Mayer aka Cuthlan

Ich bin über 25 Jahren verheiratet, habe 4 Kinder (2 Eigene, 2 Pflegekinder), bin sein über 25 Jahren Unternehmer und bin mit meinen 53 Jahren ein sogenannter Best Ager ;-)

Gleichzeitig bin ich neben meinem Beruf auch in einem Sportverein (seit über 10 Jahren) als Abteilungsleiter tätig.

Also meine Familie, mein Beruf und meine Vereinserfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der sich nun als Best Ager entschlossen hat politisch aktiv zu werden.

Gerade meine Erfahrungen mit den Behörden, bedingt durch die Pflegekinder, haben mich zu dem Entschluss gebracht mich aktiv im Bundestag für die Belange der Familien und die Förderung der Jugend einzusetzen.

Horst Weidemann

Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

Es gibt vier einschneidende Erfahrungen die mein Leben und meine politischen Ansichten prägen:

* Die Überwindung der Angst und das Leben mit der Gefahr, begründet durch intensives Training und das Leben als Jet-Pilot der Luftwaffe ist meine einschneidenste Erfahrung. Die bis zur körperlichen und geistigen Leistungsgrenze reichende Notwendigkeit eine blitzschnelle Analyse von unwägsamen Situationen mit Entscheidungen und Lösungen zu vollziehen, färbt auf viele Umstände des täglichen Lebens ab. Das Fehlen jeglicher Selbstüberschätzung und der Hang zur präszisen, fast pedantischen Planung sind ein Resultat.
* Im NATO-Stab Großprojekte (wie die fliegerische Herbstübung COLD FIRE oder den Jagdbomberwettbewerb TACTICAL WEAPONS MEET) ideenreich zu kreieren, zu formulieren, auszuschreiben, in internationalen Konferenzen vorzutragen, zu verhandeln, zu dokumentieren und schließlich durchzuführen, gibt Selbstvertrauen, Selbstsicherheit im Auftreten und in der Sprache (Deutsch und Englisch).
* In 13 Jahren Tätigkeit beim Bundesnachrichtendienst (BND) habe ich neben anderen Aufgaben (in IMINT-, COMINT-, HUMINT-Bereichen) gelernt und erfolgreich demonstriert, wie man Menschen soweit manipuliert, dass sie ihr Land „verraten“ oder für einen monetärem Vorteil nicht öffentliche Sachverhalte übermitteln. Zudem ist mein Kenntnisstand über Aufklärungs-Ziele, -methoden, -möglichkeiten und -grenzen recht umfangreich.
* Mehrjährige Auslandsaufenthalte in Canada, USA, Portugal und schließlich Rom, Italien, (bei der Deutschen Botschaft) haben meinen geistigen und politischen Horizont erheblich erweitert.

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Es gibt wenige Bewerber unter den Bundestagswahllistenkandidaten, die auf ein umfangreicheres Spektrum von Erfahrung (Bundeswehr/Luftwaffe, BND, Auswärtiges Amt, Auslandserfahrung und Wehrindustrie,) zurückblicken können. Ich empfehle mich als Vertreter der PPD für einen oder mehrere der folgende Ausschüssen/Institutionen des Bundestages:

* Parlamentarisches Kontrollgremium (PKGr);
* Verteidigungsausschuß;
* Auswärtiger Ausschuß , Unterausschuss "Zivile Krisenprävention und vernetzte Sicherheit";
* G-10 Kommission;
* Gremium nach Art.13 Abs 6 Akustische Überwachung.

Ich bin 74 Jahre alt, kerngesund und kann mindestens eine Legislaturperiode von großem Nutzen für die Piraten im Bundestag sein.

Stephan Kristyn

Mein politisches Schlüsselerlebnis war für mich eindeutig eine nächtliche Autofahrt, als im Autoradio bermudafunk.org, einem freien Studentensender aus Mannheim ein Chaos Computer Club Mitglied über die Utopie der Commons und Open Source Software als Gesellschaftsmodell erzählte.

Diese Utopie spannte für mich eine Brücke zwischen der mir bereits bekannten Hackerkultur und einer gesellschaftlich-wirtschaftlichen Anwendbarkeit dieser Kultur des Hinterfragens.

Ich hielt damals nachts auf dem Feldweg mit dem Auto an und lauschte gebannt dem Beitrag. Danach war ich wie Elektrisiert und wollte ich auch ins Radio, auch zum CCC und war nie zufrieden damit, "nur" Programmierer oder IT-Consultant zu sein - in mir wurde der Funke gezündet politisch aktiv zu werden.

Mein zweites Schlüsselerlebnis war die Friedensbewegung die sich auf die militärische Antwort der USA auf den 9/11 bildete. Dort war ich recht aktiv und bewegte viele Freunde zum mitmachen und nachdenken. Danach gab es für mich kein zurück und nach ein paar kurzweiligen teilnehmenden Beobachtungen in der Hausbesetzerszene in Aachen und Berlin, kam ich nach München, vorrangig wegen meiner zuküftigen Frau und wegen Freunden.

In Berlin bereits, aber auch in meiner Münchner WG konnte ich meine Kenntnisse über Freie Software stark ausbauen. Für mich war Freie Software schon nach dem ersten Bootvorgang ganz klar eine Utopie einer besseren Welt und nie einfach nur ein Stück Software. Als ich von der Piratenpartei im Jahr 2009 Wind bekam, trat ich sofort ein und fühlte mich ersteunlicherweise wie zu Hause. Ich war über das grosse Spektrum an verschiedenen Menschen, die gleichzeitig eine Kultur der Lockerheit und Offenheit ausübten, sehr überrascht und sehr erfreut. Für mich ist, wie für so viele andere auch, die Partei zu einem Teil meines derzeitigen Lebensabschnittes geworden und wenn es eine politische Bewegung wie die der PIRATEN nicht gäbe, müssten wir eben eine gründen.

Im Bundestag -würde- mir v.a. meine hohe Lernbereitschaft von nutzen sein - die Fähigkeit sich in kürzester Zeit viel neues Wissen zu verinnerlichen und die Fähigkeit auf verschiedenste Menschen zuzugehen und einen Austausch zu erwirken. Meine Erkenntnisse im Job als Operations Manager (ich bin übrigens 33 Jahre alt), werden auch sicherlich von Nutzen sein (Arbeit Delegieren, Annehmen, Kooperation, Ellenbogen-Umgebung, etc). Wenn es die Zeit zulassen wird, fange ich noch ein nebenberufliches Studium in Recht an (Staatsrecht, Menschenrechte), der Nutzen darin für die PARTEI liegt auf der Hand.

Ich finde übrigens die Vita meines Vorredners wirklich interessant und liste nun nach seinem Beispiel ebenso meine präferierten Ausschüsse auf (Stichwort Größenwahn):

  • Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
  • Wirtschaft und Technologie
  • Europäische Union
  • Menschenrechte und humanitäre Hilfe

Erklärung: Ich versuche derzeit mit anderen Parteimitgliedern die FG Wirtschaft BY zum Erfolg zu verhelfen. Auch aus Eigeninteresse lese ich mich in wirtschaftliche und europäische Themen ein, Technologie und Bildung ist mir als nebenberuflicher Student der Informatik sowieso ein Herzensanliegen. Ich sehe in dem Bereich der Bildung und Forschung wie so viele andere Piraten auch ein immenses Verbesserungspotential in unserer Republik und Europa.

Wolfgang Wellershaus

ich bin 67 jahre alt, als person die immer in der dienstleistung tourismus-hotellerie tätig war, europa wie international, habe ich früh kennen gelernt das ein breiter horizont ,toleranz und akzeptieren von anderen kulturen ,nur die zukunft sein kann.

ich war schon global und europäer als es diese begriffe so nicht gab. ich bin zum 2. mal verheiratet, 2 söhne die beide studieren,etwas ganz anderes als ich gemacht habe. als geschäftsführer bin ich heute für eine chin.firma in deutschland noch immer tätig.

deshalb auch ein rat für die AG Senioren zu der ich mich alters bedingt zähle, rentenbeginn nicht fest schreiben jeder wie er mag.

im bundestag/landtage wird zu beweisen sein,das der pirat nicht wie das derzeitig in den medien dargestellte bild eines einseitig auf IT orientierten menschen ist. die vielseitigen gesellschaftlichen fragen und antworten darauf, muss auch für den bürger erkennbar mit den piraten in verbindung stehen. ich bin gerne bereit mich dafür einzubringen.

für eine aufgabe -ausschuss im bundestag der uns piraten von nutzen sein kann sehe ich: Arbeit & Soziales

          Wirtschaft + Finanzen
          parlam. Kontrollgremium

Sven Ungerecht

Ich bin 35 Jahre alt und habe noch nicht die großen Lebenserfahrungen gemacht. Bis jetzt war recht straightforward.

Meine Mutter ist geschieden, hat mich also alleine aufgezogen. Da ich in Meiningen(Thüringen) aufgewachsen bin, machte ich Bekanntschaft mit den Wirren das Mauerfalls und der Wiedervereinigung. Ich ging 10 Jahre zur Schule, machte danach eine Ausbildung, dann arbeitete ich mit Unterbrechung durch den Wehrdienst bei einem Arbeitgeber, war kurz arbeitslos und arbeite seit 2000 bei meinem jetzigen Arbeitgeber.

Ich bin eher ein Intellektueller ohne sprachliche Fähigkeiten. Meine Erfahrungen sind ein schlechter Leitstrahl. Ich möchte tun was richtig ist, nicht was irgend welche Interessentengruppen wünschen.

Beate Kesper

Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

Politik ist Berufung und Beruf. Deshalb haben mich die Theorien Max Webers, die Eloquenz von Petra Kelly und der politische Mut von Aung San Suu geprägt. Max Weber, dem Vater der Soziologie, ist zu einem Klassiker der Politikwissenschaft geworden.

Die von Max Weber genannte Dilettantenwirtschaft von Erbpolitikern und leidenschaftlichen Politikern, die für die Sache Politik machen, setzt er in den Gegensatz zum Berufsbeamtentum, welches auch bei einem Machtwechsel bestehen bleibt und sich rein auf die pragmatischen Inhalte der Politik konzentriert. Nach Weber sind die drei wichtigsten Qualitäten eines Politikers: sachliche Leidenschaft Verantwortungsgefühl ein distanziertes Augenmaß.

Die größte Schwäche für einen Politiker hingegen ist die Eitelkeit, diese lässt den Politiker unsachlich und verantwortungslos erscheinen. Petra Kelly war sicher eine der größten Nachkriegspolitikerinnen, die Schwerpunkte ihrer Arbeit im Bundestag und in der Fraktion Die Grünen waren Friedenspolitik, Menschenrechte und Minderheiten.

Aung San Suu setzt sich mit beispielhaftem Mut in Myanmar für Demokratisierung ein. 1991 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Sie wurde erst 2010 aus ihrem insgesamt 15 Jahre währenden Hausarrest entlassen.

Zweifellos helfen mir meine beruflichen Erfahrungen, die ich in den vielen Jahren im Ausland gesammelt habe, was immer zu einem Kirchturmblick führt. Ich bin 43 Jahre alt.

Thorsten Forkel

Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

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10 Jahre meines Lebens habe ich bei der Bundeswehr verbracht, die mich geprägt hat. Ich habe dort einen starken Sinn für Gerechtigkeit entwickelt, der mir heute bei allen Dingen die ich angehe sehr hilft. Auch in meiner politischen Arbeit versuche ich das umzusetzen. Denn durch gegenseitigen Respekt, insbesondere auch bei gegensätzlichen Meinungen, kann man oftmals mehr erreichen als wenn man stur nur die eigene Sichtweise beachtet. Durch diese offene Art schaffe ich es oft, Menschen auf meine Seite zu bringen, für meine Ideen zu begeistern und damit letztendlich auch die gesteckten Ziele zu erreichen. Ein weiteres prägendes Lebenselement ist meine Familie, die mich gelehrt hat mit Geduld und Beharrlichkeit vieles erreichen kann und auch schwierige Zeiten durchsteht. Ich bin jetzt knapp 35 Jahre alt und werde auch bestimmt noch eine ganze Menge Erfahrungen sammeln die mich weiter beeinflussen werden.

Hartmut Giessler aka Pirat91093

  • Ich bin momentan 58 Jahre alt.
  • Was pägte meine poltischen Ansichten am meisten?
  • Das Gestalten und Ändern bestehender Gesetze und zwar über die von mir 1989 ins Leben gerufene Initiative gegen Abmahnvereine und die Novellierung des § 13 Abs. 5 UWG. Unterstützung dazu bekam ich von der IHK. Ich erarbeitete zur Novellierung 12 Punkte die, soweit mir noch erinnerlich, über den DIHK dem Gesetzgeber vorgelegt und die es bis zu einer ersten Lesung schafften. Uns Piraten gab es damals noch nicht und trotzdem war mein Motto klarmachen zum Ändern. Es ist (fast) für jeden möglich etwas zu Ändern. Man muß es nur wollen und tun.
  • Das mitarbeiten in den Landesfachausschüssen Arbeit und Soziales, Wirtschaft und Finanzen und Grundsatz und Zukunftsfragen. Auch hier wieder die Erkenntnis, des gestaltens durch wollen und tun und den Einblick wer tatsächlich die Politik gestaltet.
  • Meine Teilnahmen am Gesundheitskongress "Freiheit, Wettbewerb und Selbstbestimmung im Gesundheitswesens", am Mittelstandskongress und an der Nürnberger Sicherheitstagung "Der Frieden hat seinen Preis" mit den Beiträgen und Vorträgen vom Erzbischoff Dr. Ludwig Schick, dem Gesandten der Botschaft der USA John M. Koenig, Dr. Wolfgang Gerhardt und dem Bundesminister a.D. Klaus Töpfer. Vieles lässt sich hiervon auch heute noch verwenden.
  • Was ich für mich auch als prägend empfinde war 2009 mein Beitritt in die Piratenpartei und hier der erste Mfr. PT und der Bayer. LPT. Die Leute/Piraten die ich da kennenlernte und von deren Gedanken und Ideen ich erfuhr.
  • Die Tatsache, man muß es nur wollen und tun, hilft mir, fast, immer und überall.

Ronnie Rigl

FRAGE: Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

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Am meisten hat mich, glaube ich, ein Vorgang in meiner damaligen Arbeitsstelle geprägt, als wir als Abteilung ausgegliedert werden sollten (nach §613a), weil unsere Tätigkeiten laut Ansicht der Firmenleitung nicht mehr zu den Kernkompetenzen gehörten. Das zog sich über Monate hin mit verschiedensten Aussagen und Versprechen, mit Höhen und Tiefen und entsprechenden Gefühlsschwankungen. Wir waren hin und her gerissen, wurden durch Betriebsrat und Gewerkschaft aber sehr gut unterstützt und beraten. Als ich dann, nach reiflicher Überlegung, gegen den Betriebsübergang widersprochen hatte war am Tag darauf keine Planstelle mehr in der Firma für mich vorhanden (zumindest nicht mit der bisher ausgeführten Tätigkeit). Nur durch eine schon zuvor abgeschlossene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung des Betriebsrates, der Gewerkschaft mit der Firma konnte ich bleiben und fand eine andere Tätigkeit. Wenn das nicht gewesen wäre hätte ich auf der Strasse gestanden, nach 13 Jahren lojaler Anstellung. Der ganze Vorfall machte mir mehr, denn je klar, wie wichtig es ist in einer starken Gemeinschaft verhaftet zu sein und dass nur mit entsprechenden sozialen Grundrechten und Absicherungen ein gutes Leben als abhängig Beschäftigter möglich ist. Seit damals arbeite ich als Vertrauensmann ehrenamtlich mit und konnte viel lernen. Sicherlich hat mich das sehr geprägt und wird mir eine Orientierung bei der politischen Arbeit geben.

Erst letztes Jahr kam diese Firma nach langer Krise in schwere See und ging schliesslich in die Insolvenz. Das war eigentlich immer als unmöglich angesehen worden. Dieses Ereignis und die darauf folgende Zeit mit dem herum geeier der Altbesitzer und der Untätigkeit der Politiker, vor allem der FDP Politiker, hat mich schliesslich dazu bewogen selbst politisch aktiv zu werden.

Ansonsten weiß ich eigentlich seit vielen Jahren, dass es immer ein Weiter gibt, egal wie das Schicksal Dich beutelt. Ich bin überzeugt, dass es einen Art Lebensplan für jeden Menschen gibt, von da her ist immer eine gewisse Sicherheit in mir, die mich trotz aller Unwägbarkeiten relativ unbeirrt weiter machen lässt. Trotzdem zweifelt man und wird unsicher, gerade auch wegen dem in den letzen 15 - 20 Jahren verschärften Umgang mit Arbeitssuchenden. Das hat niemand verdient und sollte niemandem aufgebürdet werden.

Ich bin knapp an die 50 Jahre alt.

Mark Huger

Ich bin 28 Jahre alt. Meine Erfahrung mit vielen Bereichen der bisherigen Politik waren, dass viele Ge-/Verbote praxisfremd, ohne Sachverstand und für den Bürger schwer nachvollziehbar sind.

Das beginnt bei sinnfreien Regelungen zur Länge der Gurke über das Verbot der Glühbirne um quecksilberhaltige Energiesparlampen zu fördern anstatt auf die LED-Technik zu warten bis zur Einführung des "Bio"-Kraftstoffs E10, der nach Studien von Umweltverbänden eine schlechtere Umweltbilanz als herkömmlicher Sprit aufweist.

Ich bin ich der Meinung, dass wir praxistaugliche Gesetze brauchen, die keine unverhältnismäßige Belastung für die Bürger oder die Wirtschaft darstellen.

Mit Erfahrungen als Student, Angestellter, Selbständiger und Arbeitgeber kann ich Vorschläge von unterschiedlichen Blickwinkeln beurteilen und möchte dafür sorgen, dass Politik ausgewogen und praxisgerecht handelt.

Christian Baumeister

Sechsundvierzig, Tendenz steigend. Zu meinem Leben - ich bin in Westdeutschland geboren und war in 80ern in der Anti Atom und der damit zusammenhängenden Anti WAA Bewegung sehr aktiv. Auch wenn die Fahrten nach Wackersdorf für uns damals noch halbe Weltreisen waren. Das hat mich politisch geprägt - genauso wie der Satz "Dann geh doch rüber!!" (in die DDR) wenn der Gegenseite die Argument ausgingen - was schnell der Fall war.

Ich war 2 Jahre bei der Bundeswehr, bin Reserveoffizier und habe über die Arbeit immer noch Kontakte zur Truppe. Im Anschluss daran habe ich Maschinenbau studiert, meine Diplomarbeit in Belfast binnen 2er Auslandssemster verfasst um dann als Quereinsteiger ins Mediengeschäft einzusteigen. Da bin ich heute noch. Einfach gesagt mache ich Filme - für TV die Industrie und Institutionen. Und das überall wo gedreht werden soll. Ich durchquere mehrmals jährlich die Republik und komme mit allen sozialen Schichten zusammen. Jeder Tag ist neu und das ist es was mich an diesem Beruf fasziniert. Die Menschen. Die immer weder neuen Kontakte, deren Ansichten, deren Probleme, deren Lösungsansätze, deren Stärken. In einem Slum in Addis Abeba findet man mehr Zuversicht als in einem Einkaufscenter in München.

Und ich hatte schon viele etablierte Politiker vor der Kamera - und war zu Beginn baff erstaunt wie simple gestrickt viele sind ;)

Diese Erfahrungen prägen mein Vorgehen in der Politik und ich bin ein Content Pirat - ich habe ein breites Wissen und stelle mich ohne Angst der Diskussion.

LG ChB

Stefan Thumann

Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

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Sowohl meine Erfahrung als ehem. Beamter und Unternehmer prägen mich sehr. Ich kenne alle Seiten der Medallie. Ob Staatsverwaltung oder Wirtschaft. Ob gutes Einkommen oder Arbeitslosigkeit.

Man darf nicht in Schwarz/Weiß denken, sonst wird man Farbenblind.

Alter 25

Hartmut Ernst

Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am meisten und welche Erfahrungen welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Bundestag am meisten helfen?

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Früher war ich bei den Grünen, fühlte mich da aber wegen der für mich zu ideologischen und technikfeindlichen Grundeinstellung nie so ganz zuhause. 2009 habe ich dann in der Piratenpartei endgültig meine politische Heimat gefunden. Dazu hat wesentlich beigetragen, dass ich als Professor für Informatik natürlich unmittelbar mit der Netzpolitik zu tun hatte. Für mich wurde klar, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen verändern und am gesellschaftlichen Konsens sowie an der geänderten realität orientieren müssen. Mit den Fußangeln des Internets und des Urheberrechts bin ich hautnah in Berührung gekommen, sowohl als Nutzer als auch als Autor. Meinen Kindern haben die "Killerspiele" nicht geschadet und für die Freigabe von Drogen war ich auch schon immer, sonst könnte mir ja noch einer den Rotwein verbieten. Auch andere mir wichtige Politikfelder, nämlich die Energiepolitik und die Bildungspolitik, kann ich in unserer Partei mitgestalten. Bei der Bildungspolitik ist da allerdings noch einiges zu tun. Ich bin 1949 geboren.

Aleks Lessmann

Das könnte lang werden. Also fange ich mit dem kurzen Teil an: Ich bin 1967 geboren, werde also im Falle eines Falles mit 46 Mitglied des Bundestages werden. Bin aber gerade, wenn ich das hier schreibe, 44.

Viele Erfahrungen haben mich und meine politische Ansichten geprägt:
Ich bin in Spanien aufgewachsen, und lebte eine Zeitlang in einer faschistischen Diktatur. Franco starb, als ich 8 Jahre alt war, aber bis zum endgültigen Sieg der Demokratie in Spanien dauerte es bis 1982, als ein Putschversuch kläglich scheiterte. Auch dieser Putschversuch hat mich geprägt, denn Demokratie ist ein zartes Pflänzchen, und Faschismus und andere totalitären Bestrebungen lassen nie locker.

Ich war seit jungen Jahren politisch, teilweise auch politisch tätig. Da habe ich auch vieles erlebt und gesehen, wie politische Gruppierungen so agieren.

Was noch? Ich habe Politikwissenschaften studiert, und hatte das große Glück, einen Professor zu haben, der immer wieder aus eigener Erfahrung wie auch durch Gäste aus der Ministerialbürokratie uns zeigte, wie echte Politik läuft, jenseits von Elfenbeintürmen. Und ja, das prägte mich.

Die Rot/Grüne Regierung überzeugte mich endgültig, dass die Grünen nicht meine politische Heimat sein können. Karrieristen haben dort das Ruder übernommen.

Und letztendlich: Zensursulas Versuch, Zensur in Deutschland aufzubauen zeigt mir, dass ein Putsch nicht unbedingt mit Panzer und Schüsse geschehen muss. Dass der Aufbau totalitärer Strukturen auch schleichend geschehen kann.

PeterGeorg

Hier gibt es drei Dinge, die meine Lebenserfahrung poltisch geprägt haben.

1. Als über die Wiedereinführung der Entfernungspauschale diskutiert wurde stimmte die Fraktion der CSU gegen die Wiedereinführung, die CSU in Bayern dafür. Das heißt, dass ich gegen den sogenannten Fraktionszwang bin. Dis CSU Abgeordneten mussten im Bundestag mit der CDU stimmen."

2. Nachweislich waren Finanzunternehmen für die Finanzkrise schuld. Ich fragte mich warum müssen sie nicht für diesen Schaden bezahlen? Warum muss der Steuerzahler die Rechnung begleichen? Warum schützen Politiker sie sogar? Dadurch erkannte ich, dass Politiker oft nur der verlängerte Arm der Wirtschaft sind. Erschwerend kommt hinzu, dass selbst staatseigene Landesbanken die eigenen Kommunen und deren Vertreter wissentlich betrogen haben. Das Geld der "stupid germans" ist hierbei in den anglo-amerikanischen Raum geflossen.

3. Weiter hat mich die Senkung der Hotelsteuer durch die FDP geprägt. Hier musste ich einsehen, dass die Parteienfinanzierung nur ein versteckter Bestechungsversuch ist. Die Parteien beugen sich Lobbyisten, da sie von diesen fianziert werden, also käuflich sind.

Henning Bocklage

Ich bin 26 Jahre alt.

Trotz dieses jungen Alters bin ich bereits seit gefühlter Ewigkeit an PCs. Der erste Kontakt mit PCs war bei mir im Alter oder 8. Seitdem habe ich jede PC Generation mitgemacht. Somit war es vor allem das Thema IT dass mich zu den Piraten getrieben hat.

Ich komme aus einem SPD-Haushalt (Vater Ortsvorsitzender in meiner Heimatstadt, Mutter Listenkandidatin in Niedersachsen) und bin dementsprechend in einem Politischen Umfeld aufgewachsen. Somit lernte ich schon sehr früh dass das berühmte Sprichwort "Die Feder ist mächtiger als das Schwert" zu traf. Die angeregten Diskussionen mit meinen Eltern über Politik haben bei mir nicht nur die Begeisterung für Politik, sondern auch den Diskussionsdrang gefördert.

Daher kommen zwei meiner Themenfelder: IT und Familie.

Die weiteren Themenfelder denen ich mich zugezogen fühle sind Bildung und Finanzen. Finanzen aus meinem Interesse gegenüber der freien Marktwirtschaft und der Frage "Wie funktioniert das ganze? Warum funktioniert das?" und Bildung aus Erfahrungen aus meinem Privaten Umfeld.

Ich selber habe Abitur an einem angesehenen Privatgymnasium gemacht. Ich hatte die Möglichkeit zu Studieren, habe aber einen anderen Weg gewählt. Viele Menschen haben diese Möglichkeit nicht. Entweder durch fehlende Unterstützung aus der Familie bzw von den Eltern (Thema Familienpolitik) oder aus Finanziellen Gründen. Meines Erachtens nach darf in einem Land wie Deutschland kein Kind davon abgehalten werden zu lernen. Im Gegenteil, es sollte alles dafür getan werden Kindern die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen.

Jozef Omelka

Angefangen habe ich als Putzer in einer Putzkolonne... durch weitere Stellen und Berufe und Aufqualifizerungen war ich zuletzt als Firmenberater (Managementsysteme) taetig. Lange Rede kurzer Sinn - bin 62. Also Lebenserfahrung ist da.

Hermann Klie

Ich bin 34 Jahre alt. Am meisten hat meine politischen Ansichten die Wiedervereinigung Deutschlands geprägt, die ich hier an der ehemaligen Grenze ganz direkt miterlebt habe. Es war ein wunderbarer Akt direkter Demokratie, das korrupte, menschenverachtende Regime der DDR friedlich zu Fall zu bringen! Zwar wurden die damaligen Ansätze zur Erarbeitung einer Verfassung, die uns eine direkte Demokratie bringen könnte vom etablierten Parteienstaat Bundesrepublik Deutschland mit Leichtigkeit abgebügelt, aber das deutsche Volk hat gezeigt wozu es fähig ist. Zu einer demokratischen Erneuerung von unten und die ist mitterweile in ganz Deutschland überfällig.

Am meisten helfen wird mir für die Arbeit im Bundestag die Erfahrung aus der Linkspartei, das Parteiendemokratie und ein Delegiertensystem nicht funktioniert, höchstens für die Verwaltung einer Partei, aber unbrauchbar ist für die poltiische Arbeit.

Bernd Fischer

Ich bin jetzt 58 und werde im Dez 2013 meinen 60.Geburtstag feiern.

2 Dinge habe ich gelernt: Zuhören können und das Gehörte mit meiner eigenen Meinung zu einem neuen Ergebnis umzuformen.

Hinzu kommt, dass ich mit zunehmenden Alter gelernt habe, Fehler einzugestehen und nicht bei anderen zu suchen.

Gerhard Mesch

Alter: 24

Das Erste was mich wirklich schockiert hat und das ich realisiert habe, dass die Lösungen der Politik an der Realität vorbei gehen, war während meiner Maurerausbildung mit 16-18 Jahren. Damals wurde wieder einmal die Rentenfrage diskutiert. Es ging darum das Rentenaltern anzuheben und im Beruf hörte ich von Kollegen die mit 55 Jahren körperlich am Ende waren. Es fehlte in der politischen Diskussion jeder Bezug zur extrem harten und schlecht bezahlten Arbeit auf dem Bau (und es gibt noch viele weiter Branchen). Wie soll man eine Familie ernähren und auch noch Geld für die Frührente beiseite legen, weil man körperlich mit 55 Jahren am Ende ist? Da wurde mir klar: Hier läuft gewaltig was schief!

Während meiner Zeit auf der BOS und im Studium habe ich mich hauptsächlich mit Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft beschäftigt. Dort hat sich meine aktuelle Weltanschauung vor allem durch die Finanzkrisen geprägt. Wir beuten ohne Sinn und Verstand die Ressourcen unsere Planeten aus, um unsere Konsummaschine weiter zu befeuern. Für einen Konsum, welcher keinen von uns wirklich Glücklich macht. Familien werden durch Immobilienkredite in den Ruin getrieben, um noch mehr Geld für die Börsen der Welt zu haben. Und die Politik sitzt daneben und ruft stehts nur nach Wachstum, um überhaupt etwas tun zu können, sei es das Schuldenloch zu stopfen (was nie passiert ist), den Straßenausbau oder was auch immer. Doch wie sollen wir auf einem begrenzten Planeten unendlich lang wachsen können? Wir müssen mutig neue Wege gehen, doch in den Augen unserer aktuellen Politiker sehe ich nur Angst vor der Zukunft und Veränderung.

AndiPopp

Ich bin 28 Jahre alt. Meine erste prägende politische Erfahrung war als Schüler das von der Staatskanzlei ausgerichtete "Fest der Jugend" an meiner Schule. Damals wurde eine einstündige Diskussion zwischen Edmund Stoiber und den Schülersprechern angekündigt. Stoiber kam, die Schülersprecher stellten zwei Fragen und Stoiber brabelte die ganze Stunde vor sich hin um dann flugs an allem vorbeizulaufen was die Schüler für in vorbereitet hatten und wieder abzuhauen. Ich empfand dieses Desinteresse des Ministerpräsidenten am Dialog mit uns als Schlag ins Gesicht, besonders weil ich vorher ja als Schüler so viel über Demokratie und Pluralismus und Dialog gehört habe.

Danach kam als Student besonders der Studiengebührendiskurs. Ich habe als semi-aktiver Fachschaftler an mehreren Protesten teilgenommen.

Dauerhaft prägend war für mich aber der Umgang der Politik mit den neuen Medien. Hier ist insbesondere die Killerspieledebatte zu nennen. Als begeisterter Zocker fühlte ich mich da persönlich angegriffen. Ich habe alles versucht um auf diese Debatte einzuwirken, aber außer ein paar Textbausteinen vom Büro von Günther Becktstein, die ganz klar zeigten, dass meinen Brief niemand gelesen hat, gab es nichts.

Dadurch wurde ich schließlich auf die Piraten aufmerksam und nun bin ich hier :)

Ich glaube das insbesondere meine Erfahrung der "Hilflosigkeit" als Bürger auf die politische Debatte auch nur irgendwie einzuwirken meine Arbeit bestimmen wird. Wie es auch in den Zielen der Piraten steht, will ich besonders hier die Dinge besser machen, offene Debatten führen und vor allem zuhören. Ich will auf jeden Fall kein Stoiber sein, der sich selbst in den Mittelpunkt stellt und alles was um ihn herum passiert ignoriert.

Harry Botzenhardt aka Morgan le Fay

Ich bin am Tag der Aufstellungsversammlung exakt 56 Jahre alt und seit fast 40 Jahren arbeite ich in einem Beruf, in dem ich mit Menschen zusammenkomme, die man oft um ihr Leben betrügt. Denen man den Alltag schwer macht, die man nicht anhört, die man nicht respektiert, denen man keine Rechte zubilligt, um aus dem Dilemma herauszukommen, das ihnen eine angeschlagene Gesundheit beschert, weil monetäre Erwägungen über denen der Patienten stehen.

Mehrere Petitionen meinerseits, die ärgsten Sünden der Gesetzgebung und Rechtsprechung entgegenzuwirken, wurden mit z.T. hanebüchenen Begründungen abgelehnt.

Andererseits schwimmen Akteure im traurigen Schauspiel Gesundheitswesen geradezu im Geld derer, die sie ohne ausreichende Hilfe sich selbst überlassen.

Der Korruptionsindex - durch TI ermittelt - ist beschämend. Doch bisher traute sich niemand, den Gordischen Knoten zu zerschlagen.

Ich will das endlich tun!

Gespräche und Diskussionen mit Medizinrechtler, mit Ärzten, Apothekern und all den anderen, die in das System involviert sind, lassen mich glauben, eine Lösung anbieten zu können, die möglichst vielen gerecht wird, aber auf jedem Falle die Position und Rechte des Patienten stärken würde.

Michael Ceglar

Ich bin 49 Jahre alt.

Meine ersten Erfahrungen mit Politik macht ich im Umfeld des Komm in Nürnberg Anfang er 80er und den Versuch von Politikern aller Ebenen ihre kulturelle Bevormundung durchzusetzen. Die Hausbesetzerszene kam damals auf, begleitet von ziemlich viel Polizeibrutalität und Polizeiwillkür. Aber auch die Umweltbewegung kam auf und für mich persönlich war der Kampf gegen die WAA wohl das einschneidenste Ereignis in den 80ern. Mit jeder Salve Tränengas am Bauzaun wurde der Vertrauensvorschuß für unseren Staat mehr und mehr aufgebraucht und "Freiheit", von Politikern gesprochen, wurde zu einer hohle Phrase. Ich bin dann Ende der 80er zu den Jusos. 1990 arbeitete ich am Volksbegehren "Das bessere Müllkonzept" mit, als Juso größtenteils auch gegen die eigene Partei. Wir haben trotzdem viel bewegt. Damals dachte ich aber noch, daß man in der SPD noch mehr bewegen könnte, aber nach insgesamt 10 Jahren war auch das geklärt und ich verließ die SPD 1998 wieder.

Wenn ich sagen soll, welche Erfahrung mir am meisten nützen wird, dann wohl die Erfahrung, wie einfach es, ist einen Rechtsstaat auszuhebeln und für seine Zwecke zu mißbrauchen. Augen auf!

Das andere ist wohl die Erfahrung, daß Parteien wie die SPD nur noch formal demokratisch sind. Wenn wir uns, schon wegen unserer Grundsätze, mit anderen zusammensetzen werden und parlamentarische Zusammenarbeit pflegen werden, so mißtraue ich denen doch zutiefst.

Claudius Roggenkamp

Ich bin 31 Jahre alt.

In der Grundschule habe ich erlebt, was Mobbing bedeutet. Die daraus erlernte Skepsis gegen Kollektive steckt mir noch tief in den Knochen.

Im Gymnasium habe ich als Schülersprecher versucht eine überregionale Schülergewerkschaft aufzubauen. Und so habe ich die meisten Fehler bei politischer Organisation schon mal gemacht.

Als Juso habe ich mich für Liberalisierung der Drogenpolitik und eine bessere Bildung eingesetzt. Vor allem Drogenpolitik auf dem Land zu thematisieren härtet ab.

Ich gegen die Naziaufmärsche demonstriert und erlebt, wie die Union in einer Zeit, in der es Anschläge auf Ausländer gab, mit Kampagnen gegen die Doppelte Staatsbürgerschaft und "Kinder statt Inder" die Gewalt der Nazis untermauerte und legitimierte.

Besonders getroffen hat mich, als ich erkannt habe, dass Rot und Grün nie wirklich hinter den Grundrechten standen und schlimmer gegen jede Freiheit gewütet haben, als jede vorherige Koalition.

Dann fühlte ich mich politisch recht isoliert, bis kurz vor der Europawahl 2009.... naja den Rest dürften die Meisten von euch selbst erlebt haben.

Fabian Müller

Zuerst zweimal: Das Internet. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt und wurde somit maßgeblich mit dem und im Internet sozialisiert.

Und dann zweimal: Reisen. Bis auf die Antarktis habe ich bereits alle Kontinente bereist, und das jeweils mehrfach und intensiv.

Aus beiden Faktoren heraus, Internet und Reisen, ist es mir zwar nachvollziehbar, aber unbegreiflich, wie man in Ländergrenzen und Völkern denken kann.

(All meine Antworten finden sich auch unter Benutzer:Feal/Bundestag.)

Klaus Jaroslawsky (GeldPirat)

Mit 52 bin ich zwangsläufig nicht ganz frei von Lebenserfahrung.

Ich bin fast mein ganzes Arbeitsleben lang selbständig und es deshalb gewohnt mit einer unsicheren Zukunft zu leben. Schon deshalb kann ich gar kein konservativ-ängstlicher Mensch sein. Ein optimistischer Blick in die Zukunft gehört zu meinem Charakter und deshalb fühle ich mich in der Piratenpartei auch so gut aufgehoben.

Darüberhinaus hat mein Beruf als Architekt für objektorientierte Software Denkstrukturen gefördert, von denen ich glaube, dass sie auch in politischer Arbeit sehr nützlich sind. Es ist die Fähigkeit zwischen Abstraktem und Konkreten klar zu differenzieren, die Zusammenhänge aber im Auge zu behalten. Ferner die Fähigkeit sich schnell in neue Fachlichkeiten einzuarbeiten, wie das in meiner Tätigkeit wiederholt der Fall war.

Was sich auch aus meiner beruflichen Erfahrung heraus ergibt ist, dass es eher von Vorteil ist, von anderen Menschen zu lernen als sie belehren zu wollen, dennoch aber das Erlernte freizügig weiter zu geben. Für mich war das immer der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe die Hoffnung dass das in politischer Arbeit nicht anders sein wird.