BE:Parteitag/2010.1/Kandidaten/Piratesse

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Kandidatur auf
LMV Berlin 2010.1
Piratesse.JPG
Name Manuela Schauerhammer
Name im Wiki Piratesse
Geburtsjahr 1980
Crew Negroponte
Squads/AGen
Mitglied seit 09/2009
Beruf Veranstaltungsmanagement, Büroorganisation
Kandidatur für
stellvertretende Vorsitzende oder Beisitzerin im Vorstand


Persönlich

  • Name: Schauerhammer
  • Vorname: Manuela
  • Nick-/Wikiname/Benutzerseite: Piratesse
  • Geburtsjahr: 1980
  • Mitglied im LV Berlin seit: 09/2009
  • Bezirk: Pankow
  • Crew: Negroponte
  • Ausbildung/Beruf: Diplom-Frankreichwissenschaftlerin: Romanistik & Nebenfächer Politik, VWL & Jura; anschließend PR-Volontariat absolviert und inzwischen erfolgreich im Bereich Bürokommunikation/-organisation und Veranstaltungsmanagement tätig.

Motivation

Warum ich mich politisch engagiere?

Das liegt wohl daran, dass ich nicht bereit bin, Dinge "einfach so" als gegeben hinzunehmen.

Ich glaube, dass wir alle mit unserem Handeln, mit unserer Art, die Welt anzunehmen (oder auch nicht), diese ein Stückchen mit in eine bestimmte Richtung drehen. Meine Erfahrung ist, dass viele Menschen sich einfach so treiben lassen und für ihr Leben auch mehr oder minder gut mit diesem Treiben ausgefüllt sind.

Ich persönlich möchte aber nicht nur treiben. Ich möchte versuchen, die Richtung mitzubestimmen – oder zumindest manchmal zu bremsen, um Unfälle zu vermeiden und vielleicht einen anderen als den vorgegebenen Weg einschlagen zu können.


Warum ich mich für die Piraten engagiere?

Es gibt in der deutschen Parteienlandschaft derzeit nur eine einzige Partei, die die Bürgerrechte in den Mittelpunkt all ihres politischen Handelns stellt. Die Bürgerrechte, die für ein demokratisches Miteinander von so elementarer Bedeutung sind. Gerade, weil die anderen Parteien die Bürgerrechte mit Füßen treten, sie in eine wenig beachtete Ecke stellen oder sie nur benutzen, um ausgeklügelte Interessen anderer Art damit zu begründen, erscheint es mir unglaublich bedeutsam, die einzige Gruppierung, die sich dieser so entscheidenden Rechte annimmt, nicht nur mit meiner Wählerstimme zu stärken, sondern durch aktive politische Beteiligung.

Ich sehe die Piraten derzeit noch vor allem als –wichtigen!- Sand im Getriebe und hoffe aber, dass die Partei diese Funktion zukünftig ausbauen kann: in Richtung einer aktiven, innovativen Politikgestaltung, die stets auf die Wahrung der Bürgerrechte und der Freiheit, auf Beteiligung aller hieran Interessierten und auf ein gerechtes, solidarisches Miteinander abzielt. Hierfür möchte ich mich persönlich einsetzen.

Übrigens habe ich dies auch eine Zeitlang bei der SPD versucht, aus welcher ich aber, u.a. nachdem diese Partei in Berlin der Einführung einer Schülerdatei und auf Bundesebene der Einführung einer Zensur-Infrastruktur im Internet zugestimmt hatte, aus Überzeugung austreten musste. Wen meine ausführliche Begründung hierzu interessiert, kann diese gerne hier nachlesen und nachhören.


Politische Ziele

Für den Landesverband der Piratenpartei Berlin wünsche ich mir,...

dass wir nicht nur auf politische Ereignisse in unserer Stadt und bundesweit reagieren, sondern gemeinsam verstärkt konkrete Ideen entwickeln, wie wir selbst aktiv Politik gestalten können.

Ich glaube, dass dies besonders auch im Hinblick auf die 2011 bevorstehenden Wahlen wichtig ist: Wenn wir -und dafür setze ich mich ein!- in die BVVen und ins Abgeordnetenhaus gewählt werden, sollten wir dort nicht nur bremsen, sondern mit guten Ideen vorangehen.

Hierfür ist es erforderlich, dass wir ein stimmiges, nachvollziehbares Wahlprogramm für 2011 ausarbeiten, in welchem die Übertragung unserer politischen Kernziele auf die konkreten Erfordernisse und Probleme der Stadt gelingt. Hier möchte ich mich inhaltlich wie strukturell und organisatorisch gerne verstärkt einbringen.

An diesem Prozess sollten aber meiner Meinung nach möglichst viele Piraten beteiligt sein. Mir ist wichtig, dass wir eine möglichst große Anzahl unserer Mitglieder daher auch in die aktive Arbeit in Crews, Squads und sonstigen piratigen Aktions- und Organisationsformen einbinden. Liquid Feedback ist hierzu eine Möglichkeit, ich finde aber auch die regelmäßige Auseinandersetzung „von Angesicht zu Angesicht“ bedeutsam.

Wichtig erscheint mir über die Stadtgrenzen hinaus auch, dass wir Piraten bundesweit und auch auf europäischer Ebene besser vernetzt zusammenarbeiten. Auch dies würde ich gern aktiv mit voranbringen.

Für die Stadt Berlin wünsche ich mir,..

dass wir Piraten die Stadt durch konkrete Forderungen freiheitlich, weltoffen und fair weiterentwickeln können und damit auch weit über unser Bundesland hinausreichende Maßstäbe setzen.

Hierfür müssen wir in unserem im kommenden Jahr zu entwickelnden Landesprogramm unsere Kernkompetenzen in den Bereichen IT, Datenschutz und Bürgerrechte verstärkt auf konkrete Themen übertragen. Ich halte dies besonders für die aus dem Parteiprogramm gut ableitbaren Bereiche „öffentliche Infrastruktur Berlins“ und „Bildungspolitik“ für sinnvoll und auch für vergleichsweise leicht umsetzbar und würde mich bei meiner Wahl in den Vorstand hier gerne in koordinierender Weise mit engagieren (unabhängig von meiner Wahl auch inhaltlich nach Kräften).

Beispiele für konkrete Themen im Bereich „Öffentliche Infrastruktur“:

  • Freifunk ausbauen: für offenen Netzzugang, möglichst berlinweit
  • Langfristig ausschließlicher Einsatz von kostenloser, quelloffener Software in allen öffentlichen Institutionen sowie auch in den Bildungseinrichtungen: Beteiligung und Transparenz für alle, von Klein auf.
  • Rücknahme der sinnlosen Überwachung durch Kameras im öffentlichen Raum und im öffentlichen Personennahverkehr
  • Kennzeichnungspflicht für Polizisten

Beispiele für konkrete Themen im Bereich „Bildungspolitik“:

  • Forderung der Rücknahme der im Frühjahr 2009 beschlossenen Schülerdatei
  • Forderung nach demokratischer Teilhabe von Anfang an:
    • Stärkung des Einflusses von Schülerschafts- und Studentengremien in allen Bildungsfragen – bis zur konkreten Teilhabe an der Ausgestaltung von Gesetzen
    • Auseinandersetzung und klare Positionierung in Fragen der Bildungsfreiheit, bis hin zur Schulpflicht
  • Auseinandersetzung mit der Frage der Finanzierung von staatlich anerkannten Schulen „in freier Trägerschaft“: Forderung der finanziellen Gleichstellung solcher Schulkonzepte und damit für die Schulen Möglichkeit der Abschaffung von Schulgeld

Darüber hinaus befürworte ich, dass wir uns im Landesverband möglichst zeitnah ausführlich und eindeutig mit der Frage der Absenkung oder Abschaffung der Wahlrechts-Altersgrenze für das Land Berlin auseinandersetzen (eine einzelne entsprechende lf-Initiative gibt es ja schon) und hierzu zeitnah eine klare Position entwickeln.

Posten

Wofür ich kandidiere

Ich bewerbe mich als stellvertretende Vorstandsvorsitzende oder aber als Beisitzende im Vorstand.

Im Falle meiner Wahl in den Vorstand würde ich mich gerne besonders für eine funktionierende Kommunikation und Vernetzung nach innen wie nach außen einsetzen. Durch meine beruflichen Erfahrungen im PR- und Kommunikationsbereich glaube ich, dass ich für diese Aufgabe gute Voraussetzungen mitbringe.

Aber Achtung: Ich kandidiere ausdrücklich nicht als Medienpirat, sondern als PreKoPi (Presse-Koordinations-Pirat)! D.h., ich würde mich bereiterklären, als Ansprechperson im Vorstand eine koordinierende Funktion in Presseangelegenheiten zu übernehmen:

  • in Zusammenarbeit mit der Presse-Squad zügig für die jeweils themengebundene Weitervermittlung an relevante Ansprechpartner im Landesverband sorgen
  • vom Landesverband geklärte, im Landesvorstand angenommene Positionen kurzfristig darstellen, wenn dies nicht durch die Pressesprecher erfolgen kann

- nicht aber dafür, mein eigenes Gesicht mit meiner persönlichen mehr oder weniger piratigen Meinung in jede sich anbietende Kamera zu halten..^^

Wo hast du dich bisher piratisch engagiert?

  • Mitgründung der Demo-Squad
  • Navigator der Crew Negroponte
  • Mitglied von Demo-Squad und Pressesquad Berlin

Beispiele meiner Arbeit:

  • Wahlkampf 2009: Plakate abhängen
  • Mitarbeit Flugblatt Mahnung FDP (Herbst 2009)
  • Mitplanung Flashmob „PiratenManifest“
  • Überarbeitung des Berliner Presseverteilers
  • Mauerpark-Demo (Dez.2009: Vorbereitung, Mitarbeit Presseerklärung)
  • Flugblatt & Teilnahme an Nacktscanner-Flashmob
  • OptOut-Day Pankow 11/09, 12/09, 01/10
  • ELENA-Engagement der Piraten (Pressearbeit auf Bundes- und Landesebene, Mitarbeit Erstellung Infotexte für Betriebsräte, Internetseite stopptelena.de, ausführlicher Pressespiegel, inhaltliche Erstellung des Flugblatts, Mitorganisation szenische Kundgebung Berlin 30.01.2010)
  • in Arbeit: Ausrichtung des Berliner Presseverteilers auf die LMV
  • in Arbeit: beteiligt an der Organisation einer Info-Veranstaltung zurVorbereitung/Klärung von Verständnisfragen bezüglich der LMV für die Pankower Piraten am 14.02.2010
  • in Arbeit: Datenschutzdemo „Was blüht uns denn da?“ am Samstag, 20.03.2010 in Berlin

Piraten fragen - Kandidat antwortet

In diesem Bereich stellst du dich den Fragen deiner Wähler. Bitte sei ehrlich und lösche keine unbequemen Fragen.

Frage von Janine

Ersteinmal danke für deinen Mut dich aufzustellen ;) Aktuell interessiert es mich sehr wie du zur aktuellen Änderung der Satzung in Bezug auf Bezirksverbände stehst? -- Janine 18:11, 2. Feb. 2010 (CET)

Wenn nach aktuellem Stand der Diskussion hase damit Recht hat, dass aus der Bundessatzung eindeutig hervorgeht, dass wir in Berlin aktuell nur einen BV gründen können, müssen wir für Berlin entsprechendes zumindest aktuell eigentlich nicht wirklich diskutieren; vielmehr müssten wir uns, so wir uns denn zumindest für die Option Bezirksverbände aussprechen, zunächst mit einer Änderung der Bundessatzung bezogen auf die Stadtstaaten (jedenfalls Berlin und Hamburg, in Bremen ist es ja glaube ich nochmal anders) beschäftigen.

Jetzt einmal abgesehen von den Satzungsstrittigkeiten habe ich selbst mir zum Thema der Erfordernis von Bezirksverbänden noch keine abschließende Meinung gebildet: In mancher Hinsicht erscheinen sie organisatorisch sinnvoll, andererseits erzeugt ihre Einführung auch einen großen "Wust" an Bürokratie und Zusatzstrukturen, der uns gegebenenfalls sogar Ressourcen rauben und damit schwächen kann. In Pankow führten mehrere Crews hierzu in den letzten Wochen crewintern ausführliche Gespräche und kamen zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen, die jeweils gut begründbar sind. Voraussichtlich nach der LMV wollen wir uns in der Pankower Flotte hierzu intensiver austauschen. Ich bin gespannt! --Piratesse 20:21, 2. Feb. 2010 (CET)


Nachtrag: Nachdem in den letzten Tagen hierzu ja unendlich viel diskutiert wurde, habe auch ich mich vertiefter mit dem Thema auseinandergesetzt und dabei folgende Meinung gewonnen: Gründe für eventuelle Bezirksverbandsstrukturen liegen wenn, eher in der Zukunft, da wir derzeit meines Erachtens nach noch sehr gut mit unserer einfachen LV-Struktur klarkommen.

Ich sehe aber die Notwendigkeit ein, hier wenn, dann eine klare, zukunftsorientierte Regelung zu finden, die uns dennoch jetzt in unseren persönlichen wie finanziellen Ressourcen nicht blockiert. Daher spreche ich mich für die Möglichkeit der BV-Gründung bei entsprechender Willensbekundung durch eine größere Zahl von Piraten aus. Ich bevorzuge hierbei die Lösung mit 42 Piraten als Stimmen-Minimum.

Ich könnte mir zwar, weil mir die Gründe für die Bezirksverbände zumindest derzeit nicht so relevant erscheinen, auch den kompletten Ausschluss dieser Organisationsform vorstellen; das fände ich besser und eindeutiger als die nach der aktuellen Satzung bestehende theoretische Möglichkeit zu eventuell auch finanziell ruinösem "BV-Wildwuchs". Dies satzungstechnisch so festzuhalten, wäre jedoch wg. Gegensatz zur Bundessatzung nicht möglich, wurde mir erklärt - was die prinzipiellen Gegner von Bezirksverbänden in eine unterlegene Position bringt. Die obige Möglichkeit scheint mir aber ein guter Kompromiss zwischen den verschiedenen Polen in der Diskussion zu sein. --Piratesse 02:27, 18. Feb. 2010 (CET)
Erläuterung verändert --Piratesse 12:55, 19. Feb. 2010 (CET)


Fragen von Benny

Hallo Piratesse,
Du bist im Jahr 2007 zuerst der SPD beigetreten, obwohl es bereits die Piraten gab. Was hat Dich damals zum Eintritt bei den Sozialdemokraten bewogen und welche Argumente sprachen damals möglicherweise gegen die Piraten?
Hast Du eigentlich einen Liquid Feedback Account angelegt und, wenn ja, unter welchem Nicknamen? Ich würde gerne wissen, welche Initiativen Du (in LF) unterstützt?
-- Benny 19:53, 5. Feb. 2010 (CET)

Hallo Benny, zum Thema SPD: Als langjähriger Sympathisantin ohne Mitgliedschaft ging es mir Anfang 2007 darum, entgegen dem Trend der Abwendung von der SPD mit einer Mitgliedschaft ein Zeichen für die offiziellen SPD-Kernziele Solidarität, Demokratie und Freiheit zu setzen. Gleichwohl hatte ich von Anfang an Bauchschmerzen mit dieser Entscheidung, da Kernziele und konkretes Programm sowie praktische Politikgestaltung schon damals nicht wirklich zusammenpassten. Eine Abwendung von der SPD, der ich mich (wenn auch ohne Mitgliedschaft) über lange Zeit verbunden fühlte, hätte ich zu dem Zeitpunkt aber als falsch empfunden, weshalb ein Engagement bei den Piraten für mich da noch außer Frage stand: Ich wollte vielmehr durch Impulse von Innen versuchen, die SPD-Richtung mitzubestimmen und so Verbesserungen zu erzielen. Letztlich musste ich aber feststellen, dass bestimmte Themen in breitem Maße überhaupt nicht anerkannt und daher auch nicht entsprechend betont, sondern hier Engagierte höchstens mit Glück belächelt wurden. Dies war -freundlich ausgedrückt- äußerst desillusionierend, zumal politisch in dieser Zeit dramatische Entscheidungen mindestens gegen Freiheit und Demokratie getroffen wurden. Daher letztes Jahr im Frühling meine Entscheidung zum Austritt - und bald darauf zum Engagement bei den Piraten.

Zum Thema Liquid Feedback: Ich habe einen Account, aber ich übe noch ;-) Für manche Antragsunterstützung, die ich gerne getätigt hätte, war es daher zu spät (bspw. zur sehr unterstützenswerten Verwendung quelloffener Software in der Verwaltung). Von mir unterstützte Anträge sind zum Beispiel die nach einem bildungs- und wissenschaftsfreundlichen Urheberrecht, zur Netzneutralität oder zur Zulassung von Kandidaturen bis direkt zur LMV (ohne Zeitbegrenzung). Ausgesprochen habe ich mich auch für die Initiative Wahlrecht ab Geburt, welche ich gerade aus piratischem Demokratieverständnis heraus für grundlegend halte. Auch die Initiative der grundsätzlichen Unterstützung eines BGE trage ich mit - im Konkreten sehe ich da allerdings natürlich noch viele offene Fragen. --Piratesse 14:29, 9. Feb. 2010 (CET)


Moin Piratesse,
erstmal herzlichen Dank für Deine bisherigen Antworten.
Ich persönlich finde es durchaus wichtig und vor allem transparent, wenn sich die Kandidaten und Amtsträger mit einem erkennbaren Pseudonym bei LF anmelden. Magst Du mir Dein Pseudonym in LF doch noch verraten? -- Benny 10:32, 16. Feb. 2010 (CET)

Meinen Account, den ich zunächst, um mich in das System hineinzufinden, unter dem Nick Rotkaeppchen angelegt hatte (lag ob der Jahreszeit, meiner Mütze und der daraus resultierenden Kommentare im Breipott irgendwie nahe..), habe ich der Transparenz halber nun auf meinen "üblichen" Nick umgestellt. Du findest mich also nunmehr auch im lf unter Piratesse. --Piratesse 00:38, 18. Feb. 2010 (CET)

Dann würde mich zum Wahlrecht von Geburt an interessieren, wie Du Dir die Umsetzung in der Praxis ungefähr vorstellst, also sozusagen als Stellvertreterwahlrecht, z.B. Eltern o.a. wählen für Kinder, oder entscheidet mensch selbst, ab wann mensch das von Geburt an gewährte Recht ausübt?
Piratische Grüße, -- Benny 10:32, 16. Feb. 2010 (CET)

Die Idee zum Wahlrecht von Geburt an ist ja nicht von mir (auch wenn es charmant wäre), sondern es gibt hierzu eine ganze Menge Material, mit dem man sich wikiseitensprengend auseinandersetzen kann.

Aber um es auf die von dir angesprochenen Punkte einzugrenzen: Nein, ich stelle mir definitiv KEIN Stellvertreterwahlrecht vor, dies widerspräche meiner Überzeugung von einem gerechten Wahlsystem. Vielmehr halte ich (im Sinne dessen, was zum Beispiel die seit vielen Jahren immer wieder von Neuem engagierten K.R.Ä.T.Z.Ä-Kinder oder der Kinderring Berlin e.V. vorschlagen) ein altersunabhängiges persönliches Registrierungssystem für sinnvoll.

Allerdings finde ich es trotzdem erforderlich,dass es eine Altersgrenze gibt, ab welcher dann auch ohne die persönliche Registrierung der Wahlzugang ermöglicht wird: Die Vorstellung, dass nur tatsächlich politisch interessierte Menschen, die sich hierfür auch aktiv registrieren, sich an Wahlen beteiligen, ist zwar reizvoll; ein solches System beinhaltet aber auch ein nicht unerhebliches Risiko der Abschreckung und/oder der Erschwerung bei der politischen Beteiligung. Daher sehe ich hier Bedarf für eine entsprechende fließende Regelung, die beide Seiten berücksichtigt.--Piratesse 00:38, 18. Feb. 2010 (CET)


Fragen von Pirat Benutzer:Alxhh

Wofür ich kandidiere

Vernetzung nach innen und nach aussen ist ja schön und gut, aber wenn schon unsere Bundepresseleute dafür nicht im Vorstand sein müssen stellt sich die Frage, wieso du dafür einen Vorstandsposten brauchst. Wieso benötigst du für die Vernetzung nach innen einen Vorstandsposten? Und, spezieller, warum ist dafür auch noch das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden nötig?

Lieber Alex, du hast recht: Ein Vorstandsposten ist hierfür nicht unbedingt notwendig. Es ließe sich ja sogar die Frage stellen, ob wir (abgesehen mal von der rechtlichen Erfordernis) überhaupt einen Vorstand brauchen - sicherlich ließe sich dies in mehr oder weniger kreativer Weise auch anders gut oder schlecht lösen.

Aber wenn wir nun einmal einen Vorstand wählen, dann ist es meines Erachtens nach sinnvoll, wenn dieser sich aus engagierten Personen zusammensetzt. Und diese sollten gemeinsam idealerweise auch noch über ein möglichst breites Interessen- und Kompetenzspektrum verfügen.

In dieses Geflecht würde ich eben gerne neben meiner persönlichen Motivation, die sich natürlich nicht nur auf kommunikativen Output bezieht (auch, wenn du da jetzt vielleicht ungläubig schmunzelnd den Kopf schüttelst), meine in Jobs und Co. trainierten Kompetenzen mit einbringen. Da diese nun einmal besonders im Bereich Pressekommunikation, Büroorganisation und Veranstaltungsmanagement liegen, habe ich mir überlegt, wie das auch innerhalb des Vorstands vielleicht Sinn machen könnte. Hierbei kam mir die Idee dieser "PreKoPi"-Funktion, die gerade nicht in Konkurrenz zum Pressesprecher steht (das wäre in der Tat weder sinnvoll noch erforderlich), sondern die sich mit der kommunikativen Vernetzung und Koordination befasst.

Wenn aber der Landesverband finden sollte, dass eine solche Aufsplittung nicht erforderlich oder wünschenswert ist, dann würde ich meine Fähigkeiten wie auch meinen Elan gerne auch in allgemeinerer Weise in die Vorstandsarbeit einbringen.

Piraten fragen - Kandidat antwortet

Wie schon mein Vorredner fragte: Wer bist du im Liquid Feedback? Warum zögerst du bei der beantwortung dieser Frage?

Ehrliche Frage, ehrliche Antwort: Ich wollte erst mal gucken. Die Gretchenfrage zwischen Transparenz und Datenschutz habe ich während meiner ersten unsicheren Schritte im lf-System in Richtung Schutz meiner Daten beantwortet. Jetzt, nachdem ich mich nicht nur mit anderen über das uns mit lf konkret vorliegende Tool ausgetauscht, sondern mich auch praktisch einigermaßen reingewurschtelt habe, ist mein Profil auch in lf unter meinem bekannten Nick Piratesse zu finden. Ich hoffe, dass ich damit eurem berechtigten Interesse an besonderer Transparenz bei den Vorstandskandidaten gerecht werde und danke allen für die kurze Phase der Geduld diesbezüglich.

Allgemeine Fragen

In Berlin ist die Funktion des Vorstandes neben der Verwaltungstätigkeit hauptsächlich ausgleichend und integrativ. Du selbst hast zugegeben, das du das nicht bist und im zweifelsfalle deine eigene agenda durchziehst.


Ich splitte das mal in zwei Punkte, wenns recht ist:

1) Vorstand hauptsächlich ausgleichend und integrativ / ich hätte zugegeben, dass ich das nicht bin.

Da fehlt mir jetzt das konkrete Zitat. Ich bin sicherlich kein leises,zurückhaltendes Mauerblümchen, aber darum geht es ja eigentlich auch nicht.

Ausgleichend wird eine gerechte, auf den Landesverband ausgerichtete Vorstandsarbeit doch dadurch, dass z.B. in einer konkreten Frage das Für und Wider angemessen abgewogen wird. Dass ein Vorstandsbeschluss nicht ohne vertiefte Auseinandersetzung mit den hierzu im Landesverband geäußerten Positionen getroffen wird.

Ich bin bereit und durch mein Studium sowie meine Arbeit kompetent, in kurzer Zeit auch zu mir nicht so vertrauten Themen Informationen zusammenzutragen, unterschiedliche Positionen auf ihre Unterschiede und Übereinstimmungen hin zu überprüfen und diese Ergebnisse darzustellen, wenn dies erforderlich ist. Ich denke schon, dass diese Fähigkeit gerade für eine ausgleichende Vorstandsarbeit hilfreich sein wird. Die integrative Arbeit des Vorstands lässt sich durch die von mir angebotenen Org- und Koordinationsdienste vielleicht sogar noch vertiefen.


2) Eigene Agenda:

Nein, ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Ich kann durchaus Mehrheitsmeinungen annehmen und vertreten, auch wenn ich selbst mit der meinigen unterliege.

In der Breipott-Befragung habe ich allerdings deutlich gesagt, dass ich mich im Falle einer Gewissensentscheidung nicht aus einem Mehrheitszwang heraus gegen mein Gewissen, gegen meine Grundüberzeugungen entscheiden würde.
Wenn jetzt also (um mal ein hoffentlich möglichst abstraktes Beispiel zu nehmen) mit überragender Mehrheit die PP-Grundsätze hin zu einer unfreiheitlichen, undemokratischen Partei hin verändert würden, dann würde ich tatsächlich hierfür weder mit meinem Handeln noch mit meinem Namen mehr einstehen. Dies habe ich in der Vergangenheit leider auch schon einmal so beweisen müssen.
Och, doch,insofern hast du recht: In einem solchen Falle würde ich auch bei den Piraten in höchstpiratiger Intention tatsächlich meine eigene Agenda durchziehen - und meinen Hut nehmen. Um mich an geeigneterer Stelle einzubringen. Und du?


Auch hast du eine extrem dominante persönlichkeit.

Empfindest du dies so? Nun, ich würde es eher folgendermaßen formulieren: Ich bin eine ziemlich freche, nicht autoritätenhörige Person, die relativ wenig Angst hat, in der Öffentlichkeit auch für unbequeme Positionen einzustehen und diese auch für andere zu vertreten.

Ich glaube, dass dies für den Landesvorstand nicht allzu schlecht sein dürfte, sondern dass genau diese Eigenschaften sogar die Begründung für meine Bewerbung als stellvertretende Vorstandsvorsitzende innehaben.

Ganz allgemein bin ich übrigens überzeugt davon, dass jeder Charakter seine Vor- und Nachteile hat. Und hinsichtlich letzterem bin ich durchaus nicht beratungsresistent.


Deinen letzten Satz

Wieso kandidierst du für einen Vorstandsposten, obwohl du selbst festgestellt hast, das du nicht geeignet bist um dann dinge zu tun/fördern, für die du nicht im Vorstand sein musst (Vernetzung intern/presse)?

habe ich mit dieser ausführlichen Antwort hoffentlich widerlegt.

Viele Grüße --Piratesse 02:11, 18. Feb. 2010 (CET)

Technische frage:

Als Partei 2.0 ist es unsere aufgabe, neue technologien zu lernen und auf ihre nutzung im politikbetrieb zu evaluieren. Dafür bedarf es einen guten überblick über die vorhandenen kommunikationtechnologien. Das der umgang mit

  • MediaWiki
  • Wiki
  • Mailinglisten
  • Nettiquette
  • Blogs
  • Microblogging
  • Liquid Feedback

selbstverständlich ist muss nicht betont werden, aber wie sieht ers mit den fortschrittlichen techniken aus:

  • Etherpad
  • Google Wave
  • Crabgrass
  • etc.

Welche fortschrittlichen techniken (auch über die liste hinaus) nutzt du, mit welchen hast du schon mal experimentiert, was hältst du von ihnen, wie sind deine erfahrungen?

Mein Engagement bei den Piraten begründet sich ja nicht primär mit dem Ansatz "Partei 2.0", den du beschreibst, auch wenn ich viel Zeit am Rechner und in der virtuellen Welt verbringe, sondern mit dem piratischen Einstehen für die demokratisch verbrieften Bürgerrechte. Ich fühle mich auch Menschen, die in undemokratischen, unterdrückenden Regimen leben, gegenüber verpflichtet.

Mein Schwerpunkt liegt daher nicht darauf, jedes neue Kommunikationsmedium als erste zu kennen, zu nutzen und zu bewerten. Ich versuche aber, besonders solche Techniken zu unterstützen und zu promoten, die sich mit dem Schutz vor Überwachung und mit dem Widerstand gegen Zensurmaßnahmen beschäftigen. So betreibe ich zum Beispiel bewusst eine Tor-Exit-Node.

Zu den von dir genannten "fortschrittlichen Techniken": Etherpad bzw. PiratePad finde ich zum gemeinsamen Ausarbeiten von Texten ziemlich genial. Was mir allerdings nicht gefällt, ist, dass die eigene Handhabe über die an Ort und Stelle hinterlassenen Datenspuren quasi nicht gegeben ist. Das stört mich bei Google Wave aus Datenkraken-Sorgen heraus noch mehr.

Auch ohne das detaillierte Programmiererwissen, wie z.B. Crypto-Programme funktionieren oder wie Verschlüsselung via PGP "innerlich" abläuft, kann ich verstehen und begründen, warum es Sinn macht, entsprechende Tools nicht nur selbst zu nutzen, sondern sich hierfür auch öffentlich einzusetzen. Linux nutze ich persönlich nicht zuvorderst aus systembezogen-technischer, sondern aus tiefer politischer Überzeugung. Mit der gleichen Argumentation stehe ich auch allgemeiner für freie, quelloffene Software ein.

Crabgrass hört sich ziemlich vielversprechend an; ich gehöre aber nicht zu den "frühen Alpha-Testphase-Nutzern", sodass ich die bisherige Umsetzung nicht beurteilen kann. Ich habe mir die AG MyPirates aber mal gebookmarked und werde das Projekt weiterverfolgen - ernstlich danke für den Tipp.

Abschließend: Es ist vermutlich eher unwahrscheinlich, dass ich mich jemals um die technische Gesamtadministration der Piraten-Mailinglisten, des Forums oder gar unserer eigenen Piratenwolke kümmern werde. Aber stand das bei dieser Landesvorstandswahl jemals zur Debatte? ;-) --Piratesse 02:51, 20. Feb. 2010 (CET)


Fragen von Christian.buhtz

Vorstandsvorsitz

Warum kandidierst du nicht für den Vorstandsvorsitz? Meine Stimme hättest du! Christian.buhtz 11:20, 24. Feb. 2010 (CET)

Hallo buhtz, das wäre selbst mir irgendwie zu dreist gewesen ;-)

Ich empfinde es als weniger dominant, wenn ich meine Eignung als Mitglied im Landesvorstand euch allen - und damit besonders auch meinen Kritikern - in einer angemessenen Position beweise. Meine Kandidatur für den Posten des stellvertretenden Landesvorstands oder als Beisitzerin scheint mir für alle Seiten passender.

Deine Frage fasse ich als außerordentliches Kompliment auf und danke Dir für das darin ausgedrückte Vertrauen. --Piratesse 22:58, 25. Feb. 2010 (CET)