BE:Crews/Wochenendpiraten/Protokolle/Francis Drake 2012-01-07

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7. Januar 2012

17:30-19:30 Uhr in der "Resonanz", 10 Teilnehmende

Beschlüsse (Sie wurden sämtlich durch allgemeinen Konsens, d.h. ohne formale Abstimmung, gefasst.)

- Alexander Morlang soll zu einer der nächsten Crew-Sitzungen einladen werden.

- Dimitri wird seine Mail an Alexander Morlang transparent machen (ist noch am 7.1. erfolgt).

- Reinhard entwirft ein Antwortschreiben an die Rentnerinnen- und Rentnerpartei (ist am 8.1. erfolgt).

- Silke entwirft eine Mail, mit der die Crew Francis Drake die Tempelhof-Schöneberger Piraten für den 28.1. zu einem Gebietstreffen einlädt (z.B. in die „Resonanz“).

- Dimitri wird Michael Ickes’ Mail auf der Guybrush-Threepwood-Mailingliste an die Crew-Mitglieder weiterleiten; in dieser Mail listet Michael Punkte auf, zu denen er um Unterstützung für seine Arbeit in der BVV bittet.

- Thorsten, BVV-Assistent Tempelhof-Schöneberg, soll zu einer der nächsten Crew-Sitzungen eingeladen werden.

- Dimitri fragt beim Restaurant „Garuda“ an, ob die Crew dort am 14.1. tagen kann (ist inzwischen erfolgt).

- Jedes Mitglied soll/ kann Themen für Crew-Sitzungen benennen (später dann entweder selber das Thema vorstellen oder geeignete Referent/innen dafür vorschlagen).

Termine

14.1. 16 Uhr: Crew-Sitzung im Restaurant „Garuda“, 150m vom Friedenauer Rathaus entfent (Schmargendorfer Str, 35., Nähe Rheinstr.)

21.1. 16 Uhr: Crew-Sitzung; Ort noch offen

28.1. 16 Uhr, Einladung unserer Crew in die „Resonanz“ zum Gebietsreffen der Tempelhof-Schöneberger Piraten

Tagesordnung (Die TOP-Vorschläge waren vorher auf der Homepage der Crew zu lesen.)

TOP 1 Aussprache zu Vorgängen auf der Mailingliste (vom 18.-23.12.2011) (Zur Vorgeschichte siehe Fußnote am Schluss des Protokolls.)

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stellt Silke drei Fragen an den Käpt’n: (1) Wie sah die „wohlwollende“ Antwort des Kapitäns an Alexander Morlang aus; was war daran „wohlwollend“? (2) Was hat der Käpt’n mit „Lern-Erfahrungen“, gemeint, die die Crew seiner Meinung nach machen müsste? (3) Den Verweis des Kapitäns, „zu den wirklich wichtigen Dingen im Wochenendpiraten-Leben zu kommen“ kann man kaum anders als abschätzig oder herablassend interpretieren – wie hat er das gemeint?

Der Käpt’n antwortet:

(1) Inhaltlich unterstützt er die Stellungnahme; methodisch allerdings ist er auf Grund seiner bisheriger Erfahrungen grundsätzlich dagegen, solche Stellungnahmen im Namen der Crew abzugeben; er hält das für aktionistisch und nicht zielführend. Während der letzten Crew-Sitzung hat er sich in einem Rollenkonflikt befunden: inhaltlich dafür, methodisch dagegen. Als Kapitän und Gesprächsmoderator der Crew sei für ihn das Votum der Gruppe entscheidend; deshalb habe er seine Bedenken hinsichtlich der Vorgehensweise zurückgestellt, um der Stellungnahme der Crew nicht im Wege zu stehen. So sei der Ausdruck „wohlwollend“ zu verstehen.

(2) Für den missverständlichen Ausdruck „Lern-Erfahrung“ hatte er sich bereits entschuldigt. Gemeint sei, dass man mit jeder öffentlichen Äußerung bestimmte Erfahrungen in der politischen Kommunikation macht, und dass solche Erfahrungen auch nötig seien, um effizienter und zielsicherer zu werden.

(3) Er bedauert es, wenn sein etwas salopper Verweis auf die „wirklich wichtigen Dinge“ als zu konfrontativ bzw. provozierend empfunden wurde. Er sei weder abschätzig noch herablassend gemeint. Es tue ihm leid, wenn es so verstanden worden ist.

Die Ausführungen des Käpt’ns werden zur Kenntnis genommen und ebenso konstruktiv wie kontrovers diskutiert. Mehrere Crew-Mitglieder stellen nochmals die Frage nach der Loyalität des Käpt'n gegenüber seiner Crew. Das piratische Prinzip der Transparenz wird noch einmal von allen Beteiligten unterstrichen und bekräftigt. In diesem Sinn wird Dimitri gebeten, seine „wohlwollende“ Mail an Alexander transparent machen, d.h. an die Crew-Mitglieder weiterzuleiten. Die abschließende Beurteilung der Vorgänge soll unter Kenntnis des Inhaltes jener Mail erfolgen und wird auf die Sitzung vom 14. (oder ggf. vom 21.01., da wegen des Integrationsworkshops am 14.01. mehrere Crew-Mitglieder verhindert sein werden) vertagt.

Bei dieser Gelegenheit weist der Käpt’n darauf hin, dass er sich oft allein gelassen fühlt, dass „alles“ bei ihm landet und dass er gern mehr delegieren würde – wie z.B. das Sitzungsprotokoll oder Briefentwürfe etc.. Diese Bitte um Entlastung und Unterstützung seiner Arbeit trifft auf einhellige Zustimmung.

Es schließen sich zwei kurze Diskussionen an:

Eine allgemeine Diskussion zur Abgrenzung des Privaten vom Öffentlichen, des Politischen vom Privaten sowie der - individuell unterschiedlich - eingeforderten Begrenzung oder Entgrenzung dieser Bereiche. In einer zweiten, kürzeren, Diskussion findet der Vorschlag, nicht „alles“ so ernst zu nehmen, über manches einfach hinwegzusehen und „über den Dingen“ zu stehen, keine Zustimmung.

TOP 2 Kontaktanfrage der Rentnerinnen- und Rentnerpartei (RRP)

Die Crew reagiert positiv auf die Anfrage der RRP zu einem Kennenlerntreffen; es sollte aber erst Ende Januar/ Anfang Februar sein. Reinhard erklärt sich bereit, ein Antwortschreiben an die RRP zu entwerfen, das dann mit „Autorisierung“ durch den Käpt’n an sie geschickt werden soll.

TOP 3 Einladung zum nächsten Bezirkstreffen

Es wäre an der Zeit, dass die Friedenauer Wochenendpiraten sich als Gastgeber für das nächste Bezirkstreffen der Tempelhof-Schöneberger Piraten anbieten. Der Vorschlag trifft auf allgemeine Zustimmung. Als Termin einigt man sich auf den 28.1.. Silke erklärt sich bereit, eine Einladungsmail zu entwerfen, die dann mit „Autorisierung“ durch den Käpt’n an die Crews im Bezirk verschickt werden soll. Auf Nachfrage steht fest, dass das Gebietstreffen in der „Resonanz“ möglich wäre, auch schon ab 16 Uhr, und die Lautsprecherboxen dazu auch ausgeschaltet werden könnten.

TOP 4 Unterstützung der BVV-Fraktion durch Kompetenzen/ Interessen einzelner Crew-Mitglieder

Dieser Punkt geht auf eine Anfrage von Thorsten, dem Assistenten der Tempelhof-Schöneberger BVV-Fraktion der Piratenpartei, zurück. Die Crewmitglieder wollen statt einer unspezifischen Selbstdarstellung „ins Blaue“ lieber auf konkrete Anfragen nach gezielter Unterstützung reagieren. In dieser Richtung gibt es eine Mail von Michael Ickes auf der Guybrush-Threepwood-Mailingliste, in der er Punkte auflistet, zu denen er Unterstützung für seine Arbeit in der BVV gebrauchen könnte. Dimitri soll diese Mail an die Crew-Mitglieder weiterleiten.

TOP 5 (neu) Gründung eines Bezirksverbands

In der Satzung des Berliner Landesverbands der Piratenpartei werden unter § 10 Bedingungen und Details zur Gründung eines Bezirksverbands beschrieben. Die Vorteile liegen zum einen darin, dass – anders als durch einzelne Crews mit Stammtisch-Charakter (die im übrigen als Piraten-Untergliederung auch keinerlei körperschaftliche Erwähnung in der Satzung finden) – über einen Bezirksverband ganz konkret mehr inhaltlicher Einfluss auf die Politik der Berliner Piraten ausgeübt werden kann; zum anderen würde dem Bezirksverband ein prozentualer Anteil der Einnahmen der Berliner Piratenpartei zufließen, die ansonsten an die Bundesebene abgeführt werden müssten.

Die hohen Anforderungen zur Gründung eines Bezirksverbands werden als Nachteil gewertet: „Um einen Bezirksverband gründen zu können, müssen auf einer Gebietsversammlung des Bezirks mindestens zweihundertdreißig stimmberechtigte Piraten des jeweiligen Bezirkes akkreditiert sein.“ (§ 10 Abs. 1) Zum Vergleich: Im Bezirk gibt es zur Zeit etwas mehr als 250 Mitglieder der Piratenpartei.


Reinhard bietet an, bei einer Gebietsversammlung der Tempelhof-Schöneberger Piraten das formgebundene Vorgehen zur ordnungsgemäßen Gründung eines Bezirksverbands vorzutragen. Er sieht zwar eine mehrmonatige Gründungs-Phase vor sich, findet aber, dass es sich im Hinblick auf mehr politischen Einfluss und zur Stärkung des Bezirksbeauftragten (vgl. Jan „AlohaHe“, s.u.) lohnt, den Prozess in Gang zu setzen.

Neben der hohen formalen Eingangshürde werden noch zwei weitere kritische Vorbehalte genannt: zum einen sollte unsere „junge“ Crew die vielen Aspekte und Möglichkeiten der Piratenbasis in Berlin noch besser kennen lernen, zum anderen sollte man sich eher bemühen, als basisdemokratische Piraten zu handeln und effizient zu sein, statt sich immer mehr zu formalisieren.

Abschließend werden die Möglichkeiten, über die Organisationsform eines Bezirksverbands politisch etwas bewegen zu können, als überzeugender und wichtiger bewertet als der finanzielle Aspekt. Auf jeden Fall sollte das Thema bei Gelegenheit auf Bezirksebene zur Sprache gebracht werden, um mit den Mitgliedern darüber auf breiter Basis zu diskutieren und ggf. abzustimmen.

TOP 6 Verschiedenes

Das für dieses Treffen angekündigte Live-Erstellen von Texten und Protokollen konnte auf Grund des sehr instabilen WLAN-Zugangs nicht probiert werden.

Jan-Ulrich Franz (alias AlohaHe, vgl. seine Mail v. 22.12.), El Capitán der Crew 42 und „einsamer“ Gebietsbeauftragter der Piratenpartei im Tempelhof-Schöneberg, bittet um mehr Unterstützung für seine Arbeit: Die Schöneberger Piraten sollten mehr voneinander wissen und sich gegenseitig ergänzen/ unterstützen.

Am Integrations-Wochenend-Workshop am 13.-15.1. (politische Diskussionsveranstaltung „Integration und Inklusion: Migration“) werden u.U. einige Crew-Mitglieder teilnehmen; das beeinträchtigt aber nicht die Routine der wöchentlich stattfindenden Crew-Sitzungen - nächstes Mal am 14.1., voraussichtlich im „Garuda“ stattfinden (Nähe Rathaus Friedenau); Dimitri bietet an, dort anzufragen.

Mick lädt zur Teilnahme an einer Informationsveranstaltung der Piraten in der BVV Spandau am 12.1. abends ein, die im Seniorenheim am Südpark, Weverstr., stattfinden wird.

Jedes Crew-Mitglied wird ermuntert, interessante Themen für künftige Crew-Sitzungen zu benennen – und dazu selber eine kurze Einführung zu geben oder geeignete ReferentInnen vorzuschlagen.

Zum kurzfristig aufgebrachten Thema Gruppendynamik gab es außer, dass dieser Aspekt wichtig ist und man dabei durchaus – bei Gelegenheit – auch an eine Fortbildung denken könnte, keine explizit weiter führenden Wortmeldungen.

Fußnote zur Vorgeschichte

Beim letzten Crewtreffen am 17.12.2011 gab es eine kritische Beschäftigung mit dem Menschenbild, das die Fraktionsgeschäftsführerin der Piraten im AGH, Daniela Scherler (Heilpraktikerin und Politologin), in ihrem Buch publiziert hat und in Motivationsseminaren verbreitet. Die Diskussion mündete in den Vorschlag, eine Stellungnahme der Crew an den Berliner Landesverband zu mailen. Alle Anwesenden sprachen sich für eine solche Stellungnahme aus, und angesichts dieser Einstimmigkeit erklärten sich Silke und Doro bereit, im Namen der Crew Francis Drake eine entsprechende Stellungnahme zu formulieren und abzuschicken. Der Text stand am 19.12. zur Ansicht/ Ergänzung für jedes Crewmitglied im Pad; er wurde nicht weiter verändert und dann am 20.12. abgeschickt.

Der AGH-Abgeordnete Alexander Morlang reagierte prompt mit unsachlicher Kritik und in polemischem Stil, ohne auf den Inhalt der Stellungnahme einzugehen. Crew-Käpt’n Dimitri sprach auf der Mailingliste der Crew - unter Verweis auf eine „wohlwollende“ persönliche Mail an Alexander (die er der Crew nicht weiterleitete) - von „Lern-Erfahrungen“ und versuchte, unter Verweis auf die „wichtigen Dinge“ im Leben, das Thema damit abzuhaken. Dies sehen die beiden Autorinnen, die im Sinne der einstimmig getroffenen Entscheidung der Crew gehandelt hatten, als illoyales Vorgehen des Käpt'n. Weitere an dem Beschluss zu Scherler beteiligte Crew-Mitglieder teilen diese Auffassung und betonen die fehlende Transparenz bezüglich der persönlichen Mail. Sie hätten angesichts der eindeutigen Entstehungsgeschichte der Stellungnahme deutlich mehr Solidarität seitens ihres Käpt’ns erwartet.