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Inhaltsverzeichnis

Drogenpolitik episch

Hier findet man einen Vorschlag, wie man ein längeres Gespräch über Drogenpolitik,das geplant ist und vorbereitet werden kann, und in dem man in der Lage ist, Argumente auszubreiten, führen könnte.

Zurechtweisung des Fragestellers

Ihre Frage ist nicht zielführend. Die Situation, die sie beschreiben, kann nach dem, was wir beschlossen haben, nicht entstehen. Ihre Frage will Ängste schüren und die Ohren ihrer Zuhörer taub für die Antwort machen.

Was beschlossen wurde, ist, die alten, offensichtlich nicht funktionierenden Wege der Kriminalisierung der Nutzer illegaler Substanzen zu beseitigen, und durch ein System öffentlicher Kontrolle und Fürsorge zu ersetzen. Der größte Teil der so genannten Drogenverbrechen entsteht aus der Tatsache, dass Suchtkranke darauf angewiesen sind, sich illegaler Quellen zur Linderung ihrer Entzugserscheinungen bedienen müssen. Kolumbien, Afghanistan sind der Anfang, und die Mafiastrukturen der Verteilung in Europa sind das Ende einer langen Kette von Verbrechen, die nur begangen werden, weil Kranke nicht adäquat von der Gesellschaft behandelt werden. Am Ende steht der Suchtkranke, der, um für ihn subjektiv lebensnotwendige Drogen finanzieren zu können, in das nächste Auto einbricht oder wehrlose Bürger überfällt.

So wie die Prohibition in den USA Kriminalität und Alkoholsucht gefördert haben, statt sie zu verhindern, so fördert die derzeitige Drogenpolitik Beschaffungskriminalität, Verbrechen und soziale Not. Denn ohne diese Kriminalisierung könnten wir Suchtkranke wieder in das soziale Leben integrieren. Wir könnten sie - selbst wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Sucht zu überwinden (was natürlich immer das vorrangige Ziel einer Suchtpolitik sein muss) - zu ZAHLERN an die Sozialversicherung machen, statt sie Empfänger sozialer Leistungen bleiben zu lassen, bis sie sich schließlich den goldenen Schuss mit einer Überdosis setzen, oder sterben, weil ihr Dealer ihren Stoff mit Rattengift oder anderen netten Stoffen versetzt hat, um einen höheren Profit zu erzielen.

[ ... Überarbeiten ... ]



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Drogenpolitik - Fragen

Was wird der Vater eines 17-jährigen Sohnes sagen, wenn Kokain nach Forderungen der Piraten demnächst im Supermarktregal steht?

{Seriöse Antwort} Kein Verkauf von Drogen im Supermarkt

Die Piratenpartei fordert die Einstufung von Drogen anhand Ihrer Gefährlichkeit. Harte Drogen wie Kokain werden daher nur nach Beratung unter kontrollierten Bedingungen, keinesfalls im Supermarkt und erst recht nicht an Minderjährige abgegeben werden. Der Vater wird also froh sein, das der Apotheker/Arzt/Drogenberater der die Ausgabe dieser Droge betreut seinen Sohn nach dem Alter fragen wird, und Ihn direkt über die Risiken und Gefahren aufklärt, und nicht wie der Dealer an der Ecke gegen 100 Euro einfach ein Beutelchen aushändigt.

{Alternative: Kokain wird nicht im Supermarkt Regal stehen. Wir als Piratenpartei fordern die Einstufung von Drogen anhand ihrer Gefährlichkeit. Drogen wie Kokain werden dann von Experten beurteilt und dann sehr wahrscheinlich nur unter bestimmten kontrollierten Rahmenbedingungen abgegeben, denen ein Supermarkt sicher nicht entspricht. Und mit Sicherheit erfolgt auch keine Abgabe an Minderjährige. Zum anderen würde ich mich über die Frage meines Sohnes freuen, zeigt es doch, dass er mir vertraut und meinen Rat sucht und sich nicht einfach den Sch... auf der Straße sucht und ausprobiert. So hätten wir die Möglichkeit, die Pros und Contras gemeinsam zu besprechen. Und sollte der Sohn nicht den Vater fragen dann wird der Vater froh sein, das der Apotheker/Arzt/Drogenberater, der die Ausgabe dieser Droge betreut, seinen Sohn zunächst über die Risiken aufklärt, und nicht wie der Dealer an der Ecke, gegen 100 Euro einfach ein Beutelchen aushändigt.}

{Aggressive Antwort} Gegenfrage

Wieso wollen Sie Drogen im Supermarkt verkaufen? {Und dann eine schöne Antwort von unten......}

Gespräch mit Sohn

Er sollte seinen 17-jährigen Sohn fragen, woher er heute sein Kokain bekäme, und ob er sich schonmal Gedanken über die Reinheit gemacht hat. Fakt ist: Jeder, der will, kommt auch heute an die Drogen, die er möchte – sehen Sie sich doch die Statistiken an. Der Unterschied der piratigen Forderung ist, dass die Gewinne des Drogenhandels nicht nach Medellin (Afghanistan, etc) wandern, sondern dem Staat zugute kommen sollen. Denn heute werden nur die gesundheitlichen Folgekosten dem Staat aufgebürdet. Und nicht zuletzt, dass die Drogentoten verhindert werden, die zum Großteil aus Verelendung und verunreinigtem Stoff resultieren.

{Gegenfrage} Alternative Dealer oder Apotheker

Gegenfrage: Wenn der Vater eines experimentierfreudigen Sohnes sich eine von zwei Möglichkeiten aussuchen müsste: a) Jugendlicher geht im Dunkeln heimlich zum nächstbesten Kriminellen und selbst drogensüchtigen Dealer im Park, der ihm dann möglicherweise noch viel härtere Drogen aufschwatzen will, den Jungen nicht über Risiken und Nebenwirkungen aufklären kann (und will), und die Substanz auch noch mit gesundheitsschädlichen Streckmitteln verpanscht, Stichwort Heroin im Haschisch, zum abhängig machen, oder b) der Junge hat in der Schule bereits Vieles über die Gefahren und Nebenwirkungen der verschiedenen Substanzen und dem Umgang damit erfahren, der Junge kann sich die gewünschte Substanz z.B. in der Apotheke oder einem anderen gesetzlich autorisierten Händler ohne gefährliche Verunreinigungen besorgen, dafür aber mit Beipackzettel und z.B. mit einer gesetzlich geregelten Beratungs- und Warnpflicht des Apothekers. Für welche Variante würde ein Vater sich sinnvollerweise entscheiden? Natürlich dafür, dass sein Kind überhaupt keine Drogen nehmen soll. Aber Drogen werden und wurden schon immer konsumiert, gleich ob es illegal ist oder legal, das ist eine gesellschaftliche Realität, die man nach langer Zeit der Prohibition endlich anerkennen muss. Wir brauchen keine Kriminalisierung von jungen Menschen, die auch mal einen Joint rauchen wollen, wir brauchen einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Drogen, dafür stehen wir als Piraten.

Portugal

Sicher wissen, Sie, was in Portugal passierte, nachdem Drogen entkriminalisiert wurden. Dort wurde vor einiger Zeit bereits eine ähnliche Maßnahme ergriffen, und die Folge ist ein erstaunlicher Rückgang der Drogenkriminalität und der Suchtneuerkrankungen. [ ... empfehle hierbei, die unterschiede Mexico - Portugal detailliert aufzulisten. ...] [man könnte auch anekdotisch kurz klarmachen, wie stark repressiv die Drogenpolitik in Portugal früher war. true story: Interrail Anfang 90er, Hundertschaft mit Maschinenpistolen bewaffneter Polizisten filzten jeden im Zug nach Drogen, der als Tourist erkennbar war]


{Soziale Kontrolle} Verstecken der Sucht schwerer

Der Vater eines 17-jährigen kann seinen Sohn nun viel anschaulicher aufklären:

  • Zusammen im Supermarkt Wetten wer welche Drogen kaufen wird.
  • Beobachten wie man behandelt wird, wenn man mit bestimmten Drogen im Einkaufswagen herumläuft.
  • Mit Käufern bestimmter Drogen über praktische Erfahrungen und Konsumverhalten sprechen.

Wir möchten das Drogen ausschliesslich in Fachgeschäften {zb. Apotheken} gehandelt werden, {und entsprechend ihren wissenschaftlich erforschten Gesundheitsgefahren behandelt werden. Das gilt für Tabak, Alkohol und andere Drogen. Dies verhindert, dass Kinder und Jugendliche leicht an diese Stoffe herankommen und durch fehlende Aufklärung und den "Reiz des Verbotenen" zu hohe Dosen konsumieren.

{Sachlich dogmatisch} Die drei Säulen der Dorgenpolitik

Das drogenpolitische Konzept der Piraten ruht auf 3 Säulen: Repression, Selbstbestimmung, Information und Hilfe. Alle drei sind unverzichtbar. Tatsächlich setzt die Piratenpartei damit nur die Ergebnisse um, die bei allen Experten unstrittig sind. Die anderen Parteien zucken hier zurück, weil es so ein großes Missverständnispotenzial gibt. Die Piraten hingegen können es sich leisten, auch heiße Themen anzufassen, weil ihre Wähler sich durch die Nutzung des Web besser informieren können.

Schutz der Minderjährigen auch bei Drogen

17-Jährige sind nicht volljährig und fallen daher unter das Jugenschutzgesetz. Kokain wird ähnlich behandelt werden wie heute Alkohol. Wie gehen Sie als verantwortungsvoller Vater mit dem Wunsch Ihres Sohnes nach Wodka oder Tequila um?


Was sagen Sie Hinterbliebenden von Drogenopfern, um eine Legalisierung von Drogen zu rechtfertigen, damit treten sie diese doch mit Füßen.

Entkriminalisierung senkt Todesrate

Der größte Risikofaktor in Bezug auf Drogentote ist die durch den momentanen Schwarzmarkt verursachte unterschiedliche Qualität von Drogen. Die meisten Gesundheitsschäden sind auf Verunreinigungen bzw. Streckmittel zurückzuführen, die meisten Herointoten z.B. setzen sich unbeabsichtigt den "Goldenen Schuss", wenn ausnahmsweise reineres Heroin am Markt ist, so dass die übliche Dosis eben eine tödliche Überdosis darstellt. Ein weiteres, oft nicht beachtetes Risiko ist die Ansteckung mit HIV durch Mehrfachverwendung von Einwegspritzen -- das wäre Vergangenheit, wenn sich die Konsumenten nicht mehr in Bahnhofstoiletten verstecken müssten.

So lange unsere Kinder ihren Konsum verstecken müssen und halbseidene Antworten auf komplexe Fragestellungen im Umgang mit Drogen, Konsum und Sucht aus den dubiosesten Quellen ziehen, werden die negativen Konsequenzen durch den Umgang mit Substanzen ein Vielfaches des Möglichen sein. Legalisierung und unapologetische, effektive Aufklärung bedingen einander. Erst wenn wir die Thematik raus aus der vermeintlichen Schmuddelecke holen, obwohl sie mitten in unserer Gesellschaft ist, können wir den Menschen die Werkzeuge an die Hand geben, damit sie sich frei entscheiden können. Erst wenn sie die Werkzeuge in der Hand haben, wird sich der Schleier einer seit über 100 Jahre alten verfehlten Drogenpolitik gelichtet werden. Das vermeintliche Paradoxon wird dadurch aufgelöst, daß Realpolitik ein iterativer, quasi-organischer Ablauf ist, der lediglich durch Paradigmen gelenkt wird.

Was sagen die heutigen Regierungen zu den Hinterbliebenen der Drogenkriege? Mit unsrer Prohibition fördern wir mafiöse Strukturen, fördern organisierte Kriminalität. Wir fördern Kriege! Und diese Toten verantwortet eine Politik des Verbotes, eine Poltik des Verschwigens und Ausblendens von Problemen, die aktiv anzugehen sind.


Piraten, die den ganzen Tag im Keller vor ihrem PC hocken und sich dabei bekiffen und weder arbeiten gehen, noch sonst irgendwie etwas für die Gesellschaft leisten, wollen nun also alle Drogen legalisieren und sich dazu noch ein BGE auszahlen lassen?

Die Frage ist beleidigend

Diese Fragestellung empfinde ich als beleidigend. Ich bin [Selbstständig/arbeite als... bei.../studiere...(Studenetenjobs)] sitze nie im Keller und konsumiere Drogen gelegentlich aber nicht ständig, genau wie Sie auch, oder trinken Sie nie Alkohol, {rauchen nie oder haben keinerlei Laster mit Suchtpotential?} {Nach Möglichkeit nur eins nennen, Alkohol ist der sicherere Kandidat für ein ja, es sei denn man sieht (gelbe Finger) oder riecht das Rauchen.} Sprich ich bin ein durchschnittlicher Bundesbürger der sich (in seiner Freizeit) politisch/ehrenamtlich bei der Piratenpartei engagiert. Das gilt so oder in ähnlicher Form auch für meine Mitpiraten. Wenn Sie auch an Inhalten interessiert sind, und mehr als 30 Sekunden Zeit haben, dann können wir jetzt gerne auch über Inhalte reden, und ich erkläre Ihnen gerne warum BGE und Entkriminalisierung von Drogen eine gute Idee sind und welche sachlichen Argumente es für diese Ideen gibt.

{Da steckt ein bisschen psychologische Taktik drin, weil die Frage dermaßen unverschämt unsachlich und einschüchternd gestellt ist, dass es schwierig ist das ins Positive zu drehen. Wenn das wer zur Anwendung auf ähnliche Fragen erläutert haben will bitte melden, dann schreibe ich einen Kommentar.}

Gleichbehandlung aller Menschen

Die Piraten setzen sich für eine Gleichbehandlung aller Menschen ein. Klischees, Vorurteile, Schubladendenken, Ausgrenzung von Individuen, sowie von Gruppen, sowie gegeneinander ausspielen von Gruppen, lehnen wir entschieden ab. Gerne antworte ich Ihnen, wenn Sie mir eine sachliche Frage stellen.

{Diskussion: (Meiner Meinung nach ist diese Frage gar nicht so ungerechtfertigt und wird im Gesamtkontext des Parteiprogramms sicher oft gestellt werden. Hier liest sie sich etwas anstößig, aber in generalisierter Form (sozial Isolierter, der nur noch Rauschmittel konsumiert und nicht mehr arbeitet, sprich BGE bezieht) sollte man sie besser beantworten: Generell sollte hier auf soziale Programme für Menschen mit problembehaftetem Konsum hingewiesen werden, sodann sie ausgearbeitet sind. ....)}

Frage ist polemisch und provokativ

Ihre Frage ist natürlich etwas polemisch und provokativ formuliert. Aber sie sprechen ein wichtiges Problem an. Denn das eigentliche Problem ist ja meist nicht die Droge, sondern die Sucht. Jemand der verantwortungsbewusst mit z.B. Alkohol umgeht, schadet ja weder sich noch anderen. Die Frage ist also, was tun wir für Menschen, die süchtig nach Computerspielen, Alkohol, oder anderen Drogen sind?

Prohibition, also das Verbot, funktioniert nicht, sonst müssten wir uns über dieses Thema ja gar nicht unterhalten. Darum setzen wir Piraten auf Information und Prävention, indem wir z.B. schon früh in der Schule über die Suchtpotentiale und Gefahren der verschiedenen, möglicherweise süchtig machenden Rauschmittel aufklären. Heute haben die meisten Eltern ja leider gar nicht das notwendige Fachwissen, um ihre Kinder ausreichend und überzeugend zu informieren. Ich gebrauche auch bewusst den Ausdruck "möglicherweise süchtig machenden Rauschmittel", da erstens Menschen nicht nur von Drogen sondern von sehr vielen Dingen abhängig werden können. Zweitens ist es meist nicht das Ding an sich, was das Problem darstellt, sondern wie der Mensch darauf reagiert.

Nikotin hat ein ähnliches Suchtpotential wie Heroin, Marihuana ist wissenschaftlichen Studien zufolge weniger süchtig machend und weniger schädlich als Alkohol. Das eine ist erlaubt, das andere verboten.

{Meines Erachtens ist die Frage polemisch/provokativ gestellt, da sie auf scheinbar lustige Weise unterstellt, dass Piraten computersüchtige und bekiffte Sozialschmarotzer sind. Das könnte man als aggressive Gegenantwort bringen, das wäre aber m.M.n. eher kontraproduktiv. Also nimmt man eher das reale angesprochene Problem und verwandelt es in ein positives Gegenargument.

Negativ an dieser Antwort könnte man sehen, dass es zuviele Möglichkeiten gibt, wieder einzuhaken. Das könnte man allerdings auch ausnützen, um so mehr Argumente bringen zu können.

Das Problem ist tatsächlich, daß hier drei Probleme zu einer Frage vermengt werden, die zwar eine realistische Konstellation darstellen, aber genau die erwähnte Darstellung des sozial isolierten, süchtigen Schmarotzers den Piraten nahelegt.}

{Intellektuell} Belastung des Steuerzahlers verringern

Ganz banale Gegenfrage: Wollen sie jemanden, der sich eh schon am Grunde der Gesellschaft {ich weiß, problematische Formulierung} befindet, auch noch mit dem Strafrecht pönalisieren und ihn somit in ein System überstellen, das eher Reaktanz statt Einsicht erzeugen wird, und zudem noch den Steuerzahler um ein n-faches mehr belastet? Es ist gleichermaßen unverantwortlich eine Person mit solch einem Themenkomplex in seinem vermeintlichen Selbstmitleid schmoren zu lassen, wie ihn wegzusperren. Das oberste Credo muß es sein, präventiv solchen Zuständen mit therapeutischen Angeboten entgegen zu wirken, und falls das Kind tatsächlich im Brunnen liegen sollte: einen Dialog ohne Scham und Schuld zu führen, der es solch vermeintlich gescheiterten Individuen einen Weg aufzuzeigen sich zu reintegrieren.

{Intellektuell} Alternative

Die Fragestellung ist doch sehr speziell, aber generell betrachtet stehen die Piraten für absolute Selbstbestimmung des Individuums, also muss auch eine solche Daseinsform - ein in sozialer Isolation lebender Mensch - geduldet werden. Natürlich soll in Zukunft durch geeignete Maßnahmen dafür gesorgt werden, dass möglichst niemand in diese Situation kommt, d.h. es muss schon bei der Abgabe dafür gesorgt werden, dass sich durch problematische Konsummuster auffällige Menschen zu einer Beratung begeben müssen und bei Bedarf durch bestimmte Programme wie Selbsthilfegruppen oder mit bestimmten Berufsangeboten Unterstüzung bekommen.


Ist eine Legalisierung aller Drogen nicht das völlig falsche Zeichen, das zu einer Verharmlosung dieser Stoffe führt und so zu mehr Konsum? Das ist doch völlig verantwortungslos!

Portugal

Die Erfahrung, die Portugal macht, zeigt im Gegenteil, dass nach einer Legalisierung der Konsum sogar nachlässt. Es geht nicht um eine Verharmlosung oder gar Verherrlichung des Drogenkonsums - diesem soll nur durch ehrliche Aufklärung und Präventionsarbeit statt durch Kriminalisierung entgegnet werden. Der Konsum ist ein opferloses 'Verbrechen' und die Kriminalisierung erst verursacht viele Probleme.

In Portugal wird der Konsum nicht strafrechtlich verfolgt, dafür muss der Konsument vor ein Tribunal gehen, dass aus einem Sozialarbeiter, Arzt bzw. Neurologen und einem Psychologen besteht. Diese sprechen mit dem Konsumenten über seinen Konsum und die weiteren Schritte die der Konsument tun sollte, zum Beispiel eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Diese Art von Rauschmittelkunde sollten wir im Umgang mit Süchtigen übernehmen. Nur ein aufgeklärter Mensch mit Suchtpotential, der seine Schwächen kennt, und die Gefahren des Konsums, kann gesundheitsbewußt damit umgehen.

Lassen sie dabei bitte auch nicht die Glaubwürdigkeit des Staates und seiner Institutionen außer Acht. Wenn ein junger Mensch eine verlogene Leitlinie immer wieder zu hören bekommt, und dann feststellt, dass diese sich nicht mit der Realität deckt, dann verlieren die Überbringer dieser Nachricht an Glaubwürdigkeit. Daraus resultiert eine Vertrauenskluft, welche sich nur schwer wiederherstellen lässt, da "das System" für die meisten ein inzwischen immer anonymerer Blob geworden ist.

Durch die Entkriminalisierung geht der Reiz des Verbotenen für Jugendliche verloren, zudem ermöglicht dies erst einen sachlichen Umgang. In vielen Schulen ist auch heutzutage Cannabis allgegenwärtig, doch dieses Thema ist tabuisiert, Schulen befassen sich damit nicht pragmatisch aus Angst um ihren Ruf.

Der neue Weg in der Drogen- und Suchtpolitik, für den wir stehen, dient dazu, überhaupt erst die gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Konservative halten an dem repressiven Ansatz, der gescheitert ist fest, und strahlen in die Öffentlichkeit aus, dass sie damit den Konsum von Drogen maximal eindämmen, und die bestehenden Probleme dieser Politik schlicht leugnen und durch Emotionen Überzeugung erreichen wollen.


Sie wollen alle Drogen freigeben und sprechen im gleichen Atemzug von einer Genusskultur. Wollen sie gutheißen, dass Menschen gefährliche Stoffe wie Heroin konsumieren?

{Sachliche Antwort}

Wenn Sie unser Programm gelesen haben, dann wissen Sie, dass dort zwischen den Worten Genusskultur und alle Drogen freigeben, noch ein klein wenig mehr Inhalt steht, als Ihre Fragestellung andeutet. Der Staat subventioniert zur Zeit illegalen Drogenhandel indem er es den Drogenkartellen durch die Kriminalisierung des Marktes ermöglicht, horrende Preise mit Gewinnspannen weit über 90% für qualitativ minderwertige Produkte zu erlösen. Die Legalisierung aller Drogen führt dazu, dass die Preise und damit die Beschaffungskriminalität sinken, und zugleich der Verbrauchschutz und staatliche Regulierungmechanismen Zugriff bekommen. Aus dem unregulierten illegalen und auf Gewinnmaximierung ausgelegten Schwarzmarkt, wird also ein regulierter Markt, mit Drogenberatung und -aufklärung, der das Wohl des Menschen in den Vordergrund stellt. Was ist wohl besser? - Harte Drogen wie Heroin die nach einmaliger Einnahme physisch abhängig machen, wird nach gewissenhafter Aufklärung über die Konsquenzen kaum jemand freiwillig konsumieren. Die meisten Heroinopfer werden von Dealern in dieses Abhängigkeitsverhältnis gelockt.

{Sachliche Antwort - Alternative}

Es geht darum, einen sachlichen Umgang mit der Thematik anzuregen. In unserer Kultur ist der Umgang mit psychoaktiven Genussmitteln wie Alkohol, Nikotin, Koffein allgegenwärtig und gesellschaftlich toleriert, teilweise gar erwünscht. Dem entgegen steht die Illegalisierung anderer Substanzen. Diese Grenze ist wissenschaftlich als willkürlich anzusehen. Keinesfalls wollen wir Menschen zum Konsum von Substanzen jedweder Art ermuntern, aber eine völlig drogenfreie Gesellschaft gab es nie, und wird es nie geben, das zeigt der gescheiterte "War on drugs". Was ich gutheiße ist, daß ein Mensch alle sachlichen Informationen erhält um eine für sich vertretbare Entscheidung zu fällen.


Da sie der Dealer nicht Herr werden können, wollen sie einfach alle Anstrengungen diesbezüglich aufgeben, und den Markt freigeben?

Es geht nicht um völlige Freigabe von Drogen

Es geht uns nicht um eine völlige Freigabe der Drogen. Wir wollen uns dafür einsetzen, staatliche Strukturen aufzubauen, die eine kontrollierte Abgabe von psychoaktiven Substanzen ermöglichen. Das ist z.B. vorstellbar durch Drogenfachgeschäfte {oder Apotheken, je nach objektiv und wissenschaftliche festgestelltem Gefährdungspotential}, in denen qualifiziertes, speziell ausgebildetes, Personal beratend zur Seite steht und über Risiken aufklären kann.

Durch die Prohibition ist ein Schwarzmarkt entstanden, der kriminellen Organisationen viele Geldmittel in die Kassen spült. Dem stehen große staatliche Aufwendungen im Millardenbereich entgegen, um nicht nur diese Drogendealer, sondern auch einfache Konsumenten zu verfolgen und anzuklagen.

Selbst Mitglieder von Polizeigewerkschaften, jüngst der Polizeipräsident von Münster, setzen sich dafür ein, Drogen zu entkriminalisieren, da sie wirkliche Verbrecher jagen wollen. Der Drogenkrieg verschlingt immense monetäre wie personelle Ressourcen der Polizei und Judikative, das muss nicht sein.

Eine kontrollierte Abgabe inkl. Besteuerung, kann hingegen Gelder erzielen, die für Präventionsarbeit, Hilfe für Süchtige, usw. eingesetzt werden können.

Sie kennen sicherlich die jüngste Berichterstattung über die Verwicklung von DEA und CIA in das Waschen von Drogengeldern.

Verwicklung der DEA - Quelle: NYTimes.com

Gibt es auch als Buch:

Die CIA und das Heroin: Weltpolitik durch Drogenhandel - www.amazon.de

Auch kennen Sie sicher die Berichte aus Mexico, da sterben viele, vollkommen unschuldige Menschen, weil der Vorreiter in der Prohibitions-Politik, die USA, durch ihr Handeln die Kriminalität fördern, und nicht etwa verringern.

Alkohol ist zwar schon gesellschaftlich erprobt, aber hat trotzdem schon genug schlimme Folgen. Ist es nicht fahrlässig, wenn wir den Menschen einfacheren Zugriff auf andere Rauschmittel geben

Ohne Legalisierung gäbe es noch mehr Alkoholismus

Am Beispiel Portugal sieht man, dass es kaum Menschen gibt, die nach der Entkriminalisierung von Drogen, anfangen diese zu konsumieren, wenn sie das nicht schon vorher getan haben. Es wurde auch beobachtet, dass die Zahl der Konsumenten auf Dauer abnimmt, wenn ein Stoff legalisiert/entkriminalisiert wird.

Können sie mir denn eine Quelle dazu nennen, das glaube ich nicht. Im übrigen wurden in Portugal nur die Strafen für bestimmte Drogendelikte abgeschafft, um die Beschaffungskriminaltität bei Schwerstabhängigen einzudämmen. Kontrollierte Abgabestellen gibt es dort ebenfalls nicht.

Quellen zu Drogenpolitik

Es gibt da genügend Quellen siehe z.B.: http://img.hanfplantage.de/images/drogen_lebenszeit_praevalenz_portugiesischer_schueler_2001_-_2006.png

Drogen Lebenszeit Praevalenz portugiesischer Schüler 2001-2006 Quelle: img.hanfplantage.de
Drugs in Portugal: Did Decriminalization Work? Quelle: www.time.com
Greenwald, Whitepaper Quelle: www.cato.org (PDF Download)

Das Paper von Glenn Greenwald vom CATO Institute hat seiner Zeit die Runde gemacht. Daher sind die Informationen weder obskur noch brandneu.

Siehe dazu auch den Vorstoss des Polizeipräsidenten Wimper: http://www.muensterschezeitung.de/lokales/muenster/Polizeipraesident-fuer-Legalisierung-von-Drogen;art993,1488228 Komplettes Interview mit Wimper: http://ufafo.de/blog/2011/12/drogen-legalisieren-munsters-polizeiprasident-und-der-indro-chef-im-ufafo-interview/

Münsters Polizeipraesident für Legalisierung von Drogen — www.muensterschezeitung.de/lokales
Drogen legalisieren — Münsters Polizeiprasident und der indro chef im ufafo.de Interview — ufafo.de



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