Antrag Diskussion:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA089

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Chancengleichheit durch Benachteiligung?

"Um mehr Chancengleichheit zu erreichen, treten wir für ein langes gemeinsames Lernen von Kindern mit unterschiedlichem sozialen Hintergrund ein."

Diese und andere Passagen lassen sich mit ein wenig Böswilligkeit so interpretieren, dass uns eine Benachteiligung von besseren Schülern vorschwebt, um Chancengleichheit herzustellen.

Demgegenüber sollten wir in der Bildungspolitik vielmehr eine optimale Förderung aller Schüler anstreben. --Seymour 17:23, 6. Nov. 2012 (CET)

Antwort: Hallo Seymour,

NRW hat in seinem Wahlprogramm sogar die Abschaffung der Gymnasien stehen. Soweit gehen wir gar nicht.

Außerdem guck dir mal die gerade veröffentlichte Studie zur Pilotphase der Gemeinschaftsschulen in HH und Berlin an. Die zeigt, das gerade leistungsstarke Kinder von Binnendifferenzierung und offenem Unterreicht in Gemeinschaftsschulen profizieren, weil sie ihr Potenziale besser ausreizen können als im Frontalunterricht der Regelschulen. (http://tinylink.net/38366)

Außerdem belegen alle erfolgreichen PISA-Länder, das zusammenlernen nicht negativ für die klugen Kinder ist. Negetiv ist immer (egal in welcher Konstellation), zu wenig Förderung und eine Schüler-Mischung, die Lernen unmöglich macht. Tin-Te

Priorisierung der Kosten

Auch die Formulierung "Vor allem ist gezieltes Coaching aber wesentlich billiger, als Kinder eine Klassenstufe wiederholen zu lassen." wirkt je nach Adressat womöglich wenig vorteilhaft. Dem Anliegen selbst stimme ich zu, aber Lippenbekenntnisse für Bildungsinvestitionen sind bei allen unseren politischen Gegnern wohlfeil und das "vor allem" bietet an dieser Stelle unnötige Angriffsfläche. Das im Lektorat durch "Zudem" oder dergleichen zu ersetzen fände ich nicht legitim.

Ich rege daher an, den Antrag zurückzuziehen oder als Positionspapier zur Abstimmung zu stellen und bis zum nächsten BPT weiterzuentwickeln.

--Seymour 13:16, 10. Nov. 2012 (CET)

Antwort:

Der Hinweis auf die Kosten nimmt die Kritik vorweg, dass man sich solche Maßnahmen nicht leisten könne. Deshalb wird hier gerade nicht gesagt, mehr Geld her!, sondern, rechnet mal nach was ein Jahr Warteschleife kostet. Tin-Te

Keine Quellen

Bei dieser Gelegenheit könnte man den Antrag bis zum nächsten Mal auch mit soliden Quellen für die zahlreichen aufgestellten Behauptungen ausstatten, die man ansonsten den Antragstellern einfach mal glauben muss, beispielsweise

  • "Je früher eine Selektion in verschiedene Schultypen stattfindet, desto stärker hängt das Ergebnis davon ab, mit welchen finanziellen Mitteln, welchem Bildungskapital, welchen Erfahrungen, Kompetenzen und Strategien für Bildungswege die Kinder von ihrem Elternhaus ausgestattet wurden."
  • der ganze Komplex mit der Bilingualität und Zweitspracherwerb
  • die "Zero-Fehlertoleranz-Regel" (ich weiß als examinierter Fremdsprachenlehrer überhaupt nicht, was das sein soll.)

Saubere Quellen gehören zu einem vernünftigen Antrag einfach dazu, und *gerade* ein bildungspolitischer Antrag sollte den Anspruch haben, hier Vorbild zu sein.--Seymour 13:29, 10. Nov. 2012 (CET)

Modular aufbauen

Der Antrag ist recht lang und vereint zahlreiche verschiedene Gesichtspunkte. Das allein schmälert bereits seine Erfolgschancen, weil alle, die mit einzelnen Gesichtspunkten nicht einverstanden sind, sich gezwungen sehen, deshalb den ganzen Antrag abzulehnen.

Zudem stelle man sich nur einmal folgendes Szenario vor: Jemand, der mit einem einzelnen Gesichtspunkt oder auch nur Formulierungen - siehe oben - nicht einverstanden ist, stellt einen konkurrierenden Antrag, dessen Text im Wesentlichen aus diesem Antrag hier kopiert ist, aber halt alle vermeintlichen "Schwachstellen" (aus der Sicht dieses Menschen) "ausbügelt". Beispielsweise den "Angriff" auf die Rechtschreibung.

Dann stehen beide Gruppen auf dem Parteitag da oben auf der Bühne und versuchen jeweils, dem Plenum deutlich zu machen, warum ihre Version aber besser ist. Das Plenum steckt ganz je nachdem womöglich nicht so detailliert im Thema wie die Antragsteller. Viele werden jetzt in aller Hektik mit ungewissem Ausgang versuchen, die Sachlage nachvollziehen. Womöglich kommen auch ganz unsachliche Faktoren ins Spiel wie Sympathie, rhetorische/schauspielerische Begabung der Antragsteller, berufliche Qualifikationen (die niemand in der Eile nachvollziehen kann) oder Verdienste um die Partei.

Alles schon vorgekommen, wie bei der Schiedsgerichtsordnung in Neumünster.

Die Lösung ist einfach: Von vornherein auf so kleine Häppchen verteilen, dass man's auch dann kognitiv schnell verdauen kann, wenn man kein Fachmann ist.--Seymour 13:29, 10. Nov. 2012 (CET)