Afghanistanpapiere
Wir.Zensieren.Deutschland.
Im Jahr 2013 wurden Unterlagen ins Internet gestellt, die die Realität des Krieges in Afghanistan aufzeigen. Die sogenannten Afghanistan-Papiere zeigen Zahlen, Daten und Fakten, mit welchen Vorfällen, Anschlägen und Angriffen die Soldaten tagtäglich konfrontiert sind.
Der vormals als Brunnenbau-Einsatz vermarktete Kriegseinsatz war und ist in der Realität eine nicht enden wollende Spirale der Gewalt.
Das Bundesministerium der Verteidigung hat diese Dokumente als "Verschlusssache - nur für den Dienstgebrauch" klassifiziert und hat kein Interesse an einer ungefilterten Unterrichtung der Öffentlichkeit.
Nun wird mit dem juristischem Mittel des Urheberrechtes die Kriegsrealität vor der Öffentlichkeit versteckt und somit die Presse eingeschüchtert. Der Gründungsmythos der Piratenpartei ist der Kampf gegen ein überholtes und schädliches Urheberrecht - in diesem Kontext wird es immer offensichtlicher, warum es im digitalen Zeitalter so wichtig ist hier Reformen durchzusetzen.
Die Piratenpartei wird alles in ihrer Macht stehende tun, diese orrwellsche Zukunftsvision der Zensur, Überwachung und Unterdrückung zu verhindern.
Sowohl politisch auf EU-Ebene als auch mit Demonstrationen wie der »Glücklich ohne Überwachung« werden wir gegen diese Entwicklung weiter ankämpfen. Wir werden die Internas der Contentmafia offenlegen und für die Menschen zu nutzen wissen.
Eine Kopie der Afghanistan-Papiere auf Seiten der Piratenpartei findet man selbstverständlich hier im Wiki der Piratenpartei: Datei:Afghanistan-Papiere1.zip Datei:Afghanistan-Papiere2.zip
Erklärung des WAZ-Rechercheblog
Die Afghanistan Papiere
Jahrelang wurde der deutschen Öffentlichkeit der Krieg in Afghanistan als Friedenmission verkauft. Tatsächlich aber sind die deutschen Soldaten in Afghanistan mitten in einem Krieg, der kaum noch zu gewinnen ist. Dabei riskieren sie ihr Leben im Auftrag des deutschen Bundestages für einen korrupten Staat, dessen Herrscher in Drogenmachenschaften verwickelt sind.
Wir veröffentlichen hier einige tausend Seiten aus den Einsatzberichten der Bundeswehr. Diese so genannten „Unterrichtungen des Parlamentes“ sind „VS – nur für den Dienstgebrauch“ gestempelt. Das ist die niedrigste von vier Geheimhaltungsstufen der Bundesrepublik. Sie beschreiben alle Einsätze der Bundeswehr in der ganzen Welt - vor allem in Afghanistan.
Die Berichte wurden uns zugespielt; sie liegen teilweise nur in schlechter Qualität vor – deswegen brauchen wir Ihre Hilfe.
Editieren Sie die Berichte: Bei der datentechnischen Verarbeitung der Berichte sind viele Seiten fast unlesbar geworden. Deswegen können die Seiten in einer Volltextsuche nicht erkannt werden. Und wir können keine weiteren Auswertungen veranlassen. Helfen Sie mit, indem Sie die Transkripte einzelner Seiten von Hand verbessern und so die Texte in unserem Wiki ergänzen oder Fehler beseitigen. Rot sind die schlecht lesbaren Seiten, grün die fertig editierten.
Geben Sie Hinweise: Sagen Sie uns Bescheid, wenn Ihnen eine Besonderheit in den Berichten auffällt, eine Auslassung, ein falsch dargestellter Sachverhalt oder eine bislang untergegangene Tatsache. Nutzen Sie unsere anonyme Kontaktfunktion oder schreiben Sie uns unter recherche (at) waz.de eine Email. Oder teilen Sie Ihre Hinweise über Twitter oder Facebook.
Diskutieren Sie mit: Über die Kommentarfunktion können Sie mitreden; welche Schlüsse müssen wir aus den Berichten ziehen? Welche Maßnahmen sind in Zukunft richtig?
Bis jetzt sind aus den hier veröffentlichten Kriegsberichten einige interessante Dinge ersichtlich: Die Zahl der Anschläge auf NATO-Truppen stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Nicht immer ist klar, wer gegen wen kämpft. Die Sache hat aber auch eine politische Dimension: Die Bundeswehr hat sich in den zehn Jahren ihres Afghanistan-Einsatzes grundlegend verändert. Aus einer Wehrpflichtarmee wurde ein Berufsheer. Von Brunnenbauern auf Friedensmission redet heute keiner mehr. Die Bundeswehr wird als Einsatzarmee wahrgenommen - bereit zum Kampf in aller Welt. Aus den Berichten geht hervor, in wie vielen Ländern die deutsche Armee im Einsatz ist – und welche Orte sie als Krisenherde beobachtet. Es sind mehr Länder, als die meisten Menschen denken. Derzeit bereiten die Planer sogar Bundeswehr-Einsätze in Afrika und der Türkei vor. Leider haben Spitzenpolitiker es bislang vernachlässigt, über ihre Pläne für die Bundeswehr offen zu sprechen. Viel zu viel wurde geheim gehalten. Und aus dieser Geheimhaltung erwuchs eine breite Sprachlosigkeit in der öffentlichen Debatte. Die meisten Menschen in Deutschland interessieren sich nicht für die Einsätze der Bundeswehr, die in ihrem Namen geführt werden. Diskussionen finden nur in wenigen Zirkeln statt. Diese Sprachlosigkeit wollen wir zumindest ein Stück weit überwinden, indem wir der Öffentlichkeit die Dokumente über die Einsätze der Bundeswehr zur Verfügung stellen, damit sich jeder anhand der Papiere eine Meinung bilden kann.
Natürlich reichen die hier präsentierten Informationen nicht aus, den Einsatz in Afghanistan oder den Wandel der Bundeswehr voll und ganz zu verstehen. Aber sie können einen Anstoß geben: hin zu einer transparenteren Debatte, weg von einer allzu weit gefassten Geheimhaltung. Es wird Zeit, dass wir in Deutschland darüber reden, wo und aus welchem Grund die Bundeswehr kämpfen soll.