AG Frauen/Arbeitsperiode 16. November bis 15. Dezember 09

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Thema: Leitgedanken zum Geschlechterverhältnis

Die Diskussion wurde am 10.10.09 eröffnet und am 12.10.09 vorläufig nicht mehr weitergeführt.


Folgende Problemstellung wurde angesprochen:

  • Im Parteiprogramm der Piraten gibt es eine Präambel. Eine solche sollte auch allen weiteren neuen programmatischen Forderungen vorangestellt werden.
  • Seeräuber-Jenny machte folgenden Vorschlag für eine Präambel zum Thema Männer/Frauen, wobei VeVi, Mehmet und Poseidon Ergänzungsvorschläge eingebracht haben:

Die gesellschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrhunderts haben das Verhältnis der Geschlechter zueinander nachhaltig verändert. Geburtenkontrolle, Zugang von Mädchen zu höherer Bildung und qualifizierten Berufen, eine schrittweise durchgesetzte neue Rechtsauffassung bezüglich des Verhältnisses von Ehemann und Ehefrau hatten zum Ziel, die grundgesetzlich verbriefte Gleichstellung von Mann und Frau Wirklichkeit werden zu lassen. Die Realität des beginnenden 21. Jahrhunderts enthält dennoch ebenso viele offene Fragen wie diejenige vor vierzig Jahren. In einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft, die schwierige Rahmenbedingungen bietet, stehen Männer und Frauen sich in vielen Bereichen ratlos, manchmal auch feindselig gegenüber.

Die Würde und freiheitliche Selbstbestimmung des Menschen, Männern wie Frauen sowie ihrer Kinder, zu wahren und zu schützen, ist unser oberstes Prinzip. Gesetzliche Regelungen, die Männern und Frauen einen partnerschaftlichen Umgang im privaten wie im öffentlichen Bereich erschweren, anstatt ihn zu vereinfachen, lehnt die Piratenpartei ebenso ab wie Regelungen, durch die eines der beiden Geschlechter gegenüber dem anderen bevorzugt oder benachteiligt wird. Persönliche Entwicklung und berufliche Entfaltung nach individuellen Wünschen und Möglichkeiten soll beiden Geschlechtern in gleicher Weise offen stehen.

  • Die Präambel soll keine konkreten Forderungen enthalten, sondern die Ausgangssituation festhalten und den „Geist, in dem die programmatischen Forderungen der Piraten gehalten sein sollen“.
  • Ein Einwand bezüglich der Formulierung „Männer und Frauen“ wurde gemacht. Diese sollte durch „Menschen“ ersetzt werden, da es Menschen gibt, die nicht in dieses Schema passen.
  • Ein weiterer Einwand betrifft den Satz, der besagt, dass die Piratenpartei gesetzliche Regelungen (…) ablehnt. Dieser höre sich an, als ob die Piratenpartei gegen Regelungen wäre, die eine Gleichstellung herbeiführen sollen. Die Probleme der Gesellschaft im Bereich Gleichberechtigung seien nicht ausschließlich auf Regelungen zurückzuführen. Eine Definition der „freiheitlichen Selbstbestimmung“ fehlt.
  • Als Ersatz für diese Formulierung „In einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft, die schwierige Rahmenbedingungen bietet, stehen Männer und Frauen sich in vielen Bereichen ratlos, manchmal auch feindselig gegenüber.“ Wurde folgender Satz vorgeschlagen: „In einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft, die schwierige Rahmenbedingungen bietet, gerät das Recht auf Selbstbestimmung auch heute noch in Konflikt mit stereotypen Geschlechterrollen.“ , da die Präambel nicht speziell auf einen Männer-Frauen-Konflikt abzielen sollte. Konflikte gibt es in alle Richtungen. Spezielles kann in einzelnen Programmpunkten aufgenommen werden.
  • Die Präambel sollte auch Transgender und gleichgeschlechtliche Partnerschaften berücksichtigen. Dies wurde von einigen abgelehnt, da es sich um speziell das Geschlechterverhältnis zwischen Männern und Frauen handeln soll, da dies ein grundlegendes gesellschaftliches Ausgangsproblem ist. Die Berücksichtigung von kleineren „Randgruppen“ könnte dann in speziellen Programmpunkten erfolgen. Andere Meinungen sprechen dafür, da gleichgeschlechtliche Paare oder Transgender-Menschen ebenfalls typische Männer-Frauen-Probleme haben können, z.B. in den Bereichen: Scheidung, Trennung, Sorgerecht, Unterhalt etc. Die Mehrheit der Diskutanten entschied sich für die Aufnahme von Homosexuellen und Transgender in die Formulierung der Präambel, bzw. eine allgemeinere Formulierung als „Männer und Frauen“.


Offen geblieben sind folgende Fragen:

  • Gibt es überhaupt einen Interessenkonflikt zwischen Männern und Frauen, oder wird hier nur der am lautesten schreienden Meinung nachgelaufen?
  • Geht es statt um Männer-Frauen-Konflikte in Wahrheit um konservative gegen linke Positionen?


Als mögliches Ergebnis ergibt sich Folgendes:

  • Der Text einer Präambel für den geschlechterpolitischen Teil des Parteiprogrammes könnte lauten:

Die gesellschaftlichen Veränderungen des letzten Jahrhunderts haben das Verhältnis der Geschlechter zueinander nachhaltig verändert. Geburtenkontrolle, Zugang von Mädchen zu höherer Bildung und qualifizierten Berufen, eine schrittweise durchgesetzte neue Rechtsauffassung bezüglich des Verhältnisses von Ehemann und Ehefrau hatten zum Ziel, die grundgesetzlich verbriefte Gleichstellung von Mann und Frau Wirklichkeit werden zu lassen. Die Realität des beginnenden 21. Jahrhunderts enthält dennoch ebenso viele offene Fragen wie diejenige vor vierzig Jahren. In einer im Umbruch befindlichen Gesellschaft, die schwierige Rahmenbedingungen bietet, gerät das Recht auf Selbstbestimmung auch heute noch in Konflikt mit stereotypen Geschlechterrollen.

Die Würde und freiheitliche Selbstbestimmung aller Menschen, unabhängig vom ihrem tatsächlichen oder gefühlten Geschlecht, sowie ihrer Kinder, zu wahren und zu schützen, ist unser oberstes Prinzip. Gesetzliche Regelungen, die Menschen einen partnerschaftlichen Umgang im privaten wie im öffentlichen Bereich erschweren, anstatt ihn zu vereinfachen, lehnt die Piratenpartei ebenso ab wie Regelungen, durch die eines der beiden Geschlechter gegenüber dem anderen bevorzugt oder benachteiligt wird. Persönliche Entwicklung und berufliche Entfaltung nach individuellen Wünschen und Möglichkeiten soll allen Geschlechtern in gleicher Weise offen stehen.


Alle Ergebnisse sind lediglich vorläufige Arbeitsergebnisse und noch nicht in einer endgültigen Abstimmung beschlossen.

Zusammengefasst von: --Piratenweib 10:20, 21. Jan. 2010 (CET)